Kreditlinie Ressourceneffizienz Phase II über die TSKB
Ein Schwerpunkt der deutsch-türkischen Zusammenarbeit ist der Umwelt- und Klimaschutz. Die Förderung erneuerbarer Energien, die Verbesserung der Energie- und Ressourceneffizienz, Umweltschutz sowie die regionale Integration der Türkei in die gesamteuropäische Energiegemeinschaft stehen dabei im Mittelpunkt.
Die Türkei ist stark von Energieimporten abhängig und kann nur ca. 30 % ihres Primärenergiebedarfs aus eigenen Ressourcen abdecken. Als Konsequenz des starken Wirtschaftswachstums der letzten zehn Jahre ist der Energieverbrauch stark angestiegen. Das Wachstum der Energienachfrage lag in den letzten Jahren deutlich über 6 % p.a.
Aktuell liegen der jährliche pro Kopf Energieverbrauch (2011: Türkei 2,7 MWh/Kopf; OECD 8,23 MWh/Kopf) und der CO2-Ausstoß der Türkei (2011: Türkei 3,86t CO2/Kopf; OECD 9,95t CO2/Kopf) noch um zwei Drittel niedriger als in anderen OECD-Ländern. Gleichzeitig liegt die Energieintensität der türkischen Wirtschaft (gemessen am Energieeinsatz pro Wirtschaftsleistung in BIP) um ein Drittel höher als im Durchschnitt der OECD (2011: Türkei 0,18t Öläquivalent/1.000 USD, OECD-Gesamt 0,14t Öläquivalent/1.000 USD).
Vor diesem Hintergrund sind der zügige Ausbau einheimischer Energieträger sowie die Förderung von Maßnahmen zur Energieeinsparung im Industrie-, Gebäude- und Transportsektor Schwerpunkte der türkischen Energiepolitik. Auch andere Produktionsressourcen (Wasser, Rohstoffe, etc.) werden in der Türkei im Vergleich ineffizient genutzt. So liegt die Ressourcenproduktivität des Landes nur bei ca. der Hälfte des EU-Durchschnitts. Die auf Übereinstimmung mit dem EU-Umweltaquis abzielende einschlägige türkische Gesetzgebung macht mittelfristig umfangreiche Investitionen im Bereich Umweltschutz und Ressourceneffizienz notwendig.
Bislang werden jedoch viele potentiell rentable Energie- und Ressourceneffizienzmaßnahmen in der Industrie nicht umgesetzt, weil der türkische Finanzsektor nur unzureichende Finanzierungsmöglichkeiten für solche Investitionen anbietet. Im Rahmen einer EU-Umfrage (European Commission, Flash Eurobaromenter: SMEs, Ressource Efficiency and Green Markets, Februar 2012) gaben türkische Unternehmen an, dass die Umsetzung von Energie- und Ressourceneffizienzprojekten in erster Linie von dem Angebot an finanziellen Anreizen, u. a. Krediten zu angepassten Konditionen, sowie an technischer Beratung zur Inwertsetzung von Einsparpotentialen über die gesamte Wertschöpfungskette ihrer Produkte und Dienstleistungen abhängt.
Ziel des Vorhabens ist die Vergrößerung des Angebotes an mittel- und langfristigen Finanzierung für private Investitionen im Bereich Energie- und Ressourceneffizienz sowie Umweltmaßnahmen in der Industrie. Basierend auf ihrer umfangreichen Sektorerfahrung konzentriert sich die TSKB als Träger dabei zum Beispiel auf Unternehmen aus dem Zement-, Stahl-, Automobilzulieferer- oder Papiersektor, die sich in speziellen Industrieansiedelungszonen (Organized Industrial Zones, OIZ) niedergelassen haben und sektorspezifische Cluster bilden. Die TSKB kann dabei die Investitionen einzelner Unternehmen, z.B. Stromerzeugung durch Abwärme im Zementwerk als auch gemeinsame Investitionen aller in der OIZ angesiedelten Unternehmen z.B. in spezialisierte Klär- und Sondermüllanlagen oder Luftfilter finanzieren.
Neben Energieeffizienz stehen die Steigerung der Prozesseffizienz und Förderung des industriellen Recyclings sowie die Durchführung von Umweltmaßnahmen im Bereich Wasser- und Luftschutzschutz im Vordergrund. Das Vorhaben trägt zur Verringerung der Energie- und Ressourcenintensität, bzw. zur Reduzierung der Umweltbelastung in der türkischen Industrie und damit zur Reduzierung negativer Umwelt- und Klimaeffekte bei.
Träger des Vorhabens ist die TSKB, der als nationaler Förderbank in Privatbesitz eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der türkischen Umwelt- und Wirtschaftspolitik zukommt.
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