Klimaschutz im Abwasserbereich

Durch den Ausbau der Abwasserinfrastruktur in Jordanien in den letzten 20 Jahren konnte der Anteil der Bevölkerung mit Anschluss an eine geregelte Abwasserentsorgung auf heute rd. 70 % erhöht werden. Mit der Erweiterung der Abwasserinfrastruktur ging auch ein Anwachsen des Klärschlammaufkommens einher. Dieses Restprodukt des Klärprozesses ist eine Senke für Schadstoffe und Keime und kann in unbehandelter Form eine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellen. In großen Teilen der jordanischen Abwasserinfrastruktur bestehen erhebliche Defizite in der Behandlung von Klärschlamm und es fehlt gänzlich an einer umweltgerechten Lösung bzgl. des Verbleibs des wachsenden Klärschlammaufkommens. Derzeit wird der Klärschlamm entweder auf dem Gelände der Kläranlagen zwischengelagert oder in flüssigem Zustand auf ungeordneten Hausmülldeponien unsachgemäß abgelagert. Diese Praxis birgt die Gefahr des Einsickerns von Schadstoffen und Keimen in das Grundwasser und setzt anaerobe Prozesse im Deponiekörper in Gang, die unter starker Methanentwicklung ablaufen. Insgesamt verursacht der derzeitige Umgang mit Klärschlamm in Jordanien daher erhebliche Umweltgefahren und lässt bestehende Potentiale zur Treibhausgas-Minderung ungenutzt.

Das Vorhaben setzt an dieser Stelle an und trägt über eine energieoptimierte und umweltgerechte Klärschlammbehandlung und umweltgerechte Entsorgung / Verwertung von Klärschlamm zum Klimaschutz bei. Übergeordnetes entwicklungspolitisches Ziel ist es, einen Beitrag zur Entwicklung eines integrierten, d.h. ökonomisch effizienten, sozial gerechten und ökologisch nachhaltigen Wasserressourcen-Managements durch entsprechende Nutzung der erneuerbaren Wasserressourcen zu leisten. Damit fügt sich das Vorhaben in die Zielsetzung der jordanisch-deutschen Sektorstrategie und der Initiative für Klima und Umweltschutz (IKLU) der Bundesregierung ein.

Im Rahmen des landesweiten Vorhabens sollen Maßnahmen zur Entsorgung bzw. Verwertung von Klärschlamm und zur Verbesserung der Klärschlammbehandlung (z. B. Gewinnung und energetische Nutzung von Biogas, solare Trocknung, mechanische Entwässerung) finanziert werden. Die endgültige Auswahl der Maßnahmen wird vom Träger auf Grundlage einer Studie zur Identifizierung von Maßnahmen festgelegt.
Die Gesamtkosten schätzen wir auf 22,5 Mio. EUR. Für ihre Finanzierung soll im Rahmen der IKLU-Initiative ein zinsverbilligtes Darlehen in Höhe von bis zu 20 Mio. EUR bereitgestellt werden, ergänzt um einen jordanischen Eigenbeitrag in Höhe von bis zu 2,5 Mio. EUR.

Land / Region / Institution Jordanien
Nummer 27628
Schwerpunkt Wasser und Abfall
Sektor 14022 - Sanitärversorgung und Abwassermanagement -g
USV-Kategorie B
Finanzierungsinstrument Entwicklungskredit
Weitere Geber Eigenbeitrag d. Landes/Own contribution of country
Deutscher Finanzierungsbeitrag 23,033 Mio. EUR
Status aktiv
Auftraggeber BMZ
Projektpartner WATER AUTHORITY OF JORDAN
Zuständige Abteilung Nahost

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