Klimaresilienz in Städten - Wassersektor

Die natürliche Wasserknappheit im brasilianischen Bundesdistrikt Distrito Federal, der im Hochland Brasiliens liegt, wird durch das Bevölkerungswachstum einerseits, Infrastrukturdefizite andererseits sowie die Folgen des Klimwandels wie Temperaturanstieg, längere Hitzeperioden und erratischere Niederschlagsmuster künftig weiter zunehmen. Im Infrastukturbereich belasten u.a. die Wasserverluste im Trinkwassernetz (2021 rd. 35 %) sowie die Defizite in den bestehenden Kläranlagen die Ressource Wasser. Insgesamt ist die langfristige Versorgung der Bevölkerung im Hauptstadtdistrikt mit Trink- und Abwasserdienstleistungen nicht langfristig sichergestellt, wie zuletzt währen der Wasserkrise 2016 - 2018 deutlich sichtbar wurde, als Teile der Bevölkerung in Brasiliens Hauptstadtdistrikt über Monate mit Wasserrationierungen leben musste.
Ziel des FZ-Vorhabens ist es daher, unter Berücksichtigung der Auswirkungen des Klimawandels die nachhaltige Versorgung der städtischen Bevölkerung im brasilianischen Hauptstadtdistrikt mit hochwertigen Trink- und Abwasserdienstleistungen zu stärken (Modulziel). Hierzu sollen Maßnahmen zur Reduzierung von Wasserverlusten im Trinkwassersystem und der Ausbau bzw. die Rehabilitierung bestehender Kläranlagen im Bundesdistrikt finanziert werden. Auf diesem Weg sollen Beiträge zum Schutz der Umwelt und speziell der Ressource Wasser geleistet und die Klimaresilienz von Städten gesteigert werden (entwicklungspolitisches Ziel).

Für das Vorhaben soll ein FZ-Entwicklungskredit von bis zu 50 Mio. Euro als zinsverbilligtes Darlehen zur Verfügung gestellt werden. Der Darlehensvertrag soll voraussichlitch 2023 unterzeichnet werden. Hinzu kommt ein Eigenbeitrag des Partners in Höhe von rd. 12,50 Mio. Euro.

Projektträger und Kreditnehmer ist das Wasserversorgungsunternehmen des Bundesddistrikts, die Companhia de Saneamento Ambiental do Distrito Federal (CAESB).

Umwelt- und Sozialverträglichkeit

Das von dem Wasserversorger CAESB durchzuführende Projekt im Hauptstadt Brasilia sowie angrenzenden administrativen Regionen soll zur Verbesserung der Abwasserqualität beitragen. Dies ist im Bundesdistrikt besonders relevant, da das geklärte Abwasser teilweise in Oberflächengewässer eingeleitet wird, die als Trinkwasserquelle genutzt werden. Neben der Verbesserung und teilweise Erweiterung von insgesamt 5 bestehenden Kläranlagen umfasst das Projekt auch eine Komponente zur Verlustreduktion im Trinkwassersystem des Hauptstadtdistrikts. Das Projekt wurde gemäß der KfW-Nachhaltigkeitsrichtlinie in die Kategorie "B" geprüft und kann wie folgt beschrieben potenziell mäßige bis geringfügig nachteilige Auswirkungen auf die Umwelt und soziale Gegebenheiten haben: i.) Kläranlagenerweiterungen: zumeist in Form von verbesserter Ausrüstung und Betriebsoptimierung geplant. Wenn räumliche Erweiterungen vorgesehen sind (z. B. für die Schlammbehandlung), erfolgt dies innerhalb des bestehenden Kläranlagengeländes. Gemäß der brasilianischen Gesetzgebung wird die Schlammbehandlung von CAESB selbst durchgeführt und ein Teil gemäß erhaltenen Genehmigungen wiederverwendet. ii.) Biogasverstromung: Technische Eignung der Biogasanlagen und Sicherheit werden durch Maßnahmen im Rahmen des Projekts gewährleistet, u.a. durch Beachtung von Sicherheitsmaßnahmen und Schulungen des relevanten Personals. iii.) Verringerung der Wasserverluste im Trinkwassersystem: Die im Hinblick auf U&S-Risiken bedeutsamste Aktivität der Komponente ist die Sektorisierung des Trinkwassenetzes inkl. dem Ersatz von 248 km Rohrleitungen. Umwelt- und soziale Auswirkungen werden vor allem während der Bauphase erwartet, v.a. im Zusammenhang mit den Anwohnern bezüglich Verkehrsunfälle und -behinderungen; erhöhte Lärm- und Staubentwicklung, vorübergehende und abschnittsweise Sperrung von Fußwegen mit möglichen Beeinträchtigungen für Anwohner, Verkehr und Handel. CAESB verfügt über ein Umwelthandbuch, das an seine Unterauftragnehmer weitergegeben wird. CAESB hat bereits in der Vergangenheit bei der Umsetzung internationaler Standards gezeigt, dass sie die Interessengruppen stark einbindet. Dies erfolgt im Rahmen eines sozial-ökologischer Aktionsplans und umfasst enge Kommunikationsmechanismen und gemeinsam mit der betroffenen Bevölkerung entwickelte Aktivitäten sowie ein strukturiertes Beschwerdemanagementsystem. Dieser Aktionsplan wird verstärkt für das Vorhaben eingesetzt. Die Lücken zwischen den Anforderungen der KfW und den nationalen Genehmigungsverfahren in Bezug auf die standortspezifischen Umwelt- und Sozialmanagementpläne sind durch eine vereinbarte Environmental and Social Commitment Plan, ESCP zu halten.

Land / Region / Institution Brasilien
Nummer 48047
Schwerpunkt Wasser und Abfall
Sektor 14020 - Wasser-, Sanitärver. und Abwassermanagement
USV-Kategorie B
Finanzierungsinstrument Entwicklungskredit
Weitere Geber Eigenbeitrag d. Landes/Own contribution of country
Deutscher Finanzierungsbeitrag 50 Mio. EUR
Status aktiv
Auftraggeber BMZ
Projektpartner COMPANHIA DE SANEAMENTO AMBIENTAL DO DISTRITO FEDERAL
Zuständige Abteilung Lateinamerika und Karibik

Kontakt

Transparenz

Sollten noch Fragen offen gebieben sein, stehen wir gerne zur Verfügung: