Klimaresiliente Wasserversorgung Nordnamibia

Namibia ist als trockenstes Land Sub-Sahara Afrikas regelmäßig von Dürreperioden betroffen. Die jährlichen Regenfälle fallen in ihrer Menge und Verteilung zunehmend unterschiedlich aus. Dies führt in Verbindung mit den ohnehin ungleichverteilten Wasserressourcen zu einer knappen und volatilen Wasserversorgung. Diese bereits herausfordernde Situation wird durch den Klimawandel weiter verschärft. Der Norden des Landes, in dem sich die Projektregion befindet, ist gekennzeichnet durch mangelnden Zugang zu Trinkwasser und der Abhängigkeit der Wasserversorgung von unsicheren, vom Klimawandel gefährdeten Wasserquellen. Die hohe Bevölkerungsdichte verstärkt das Versorgungsproblem weiter.

Ziel dieses Vorhabens ist daher die Stärkung der Resilienz der Zielgruppe gegenüber klimawandelinduzierten Wetterereignissen durch einen verbesserten Zugang zu sicherem Trinkwasser.
In der Projektregion Ohangwena befindet sich der Ohangwena 2 Aquifer. Die dort vorhandenen Wasservorkommen könnten einen maßgeblichen Beitrag leisten, die Wasserversorgung in der Projektregion nachhaltig zu gewährleisten.

Vor einer dauerhaften und großvolumigen Nutzung des Aquifers sind jedoch noch weitergehende Untersuchungen notwendig, um die Möglichkeit und das Ausmaß einer nachhaltigen Wasserentnahme bestimmen zu können. Im Rahmen des FZ-Moduls sollen daher die notwendigen Brunnenfelder installiert werden, um das Ohangwena Grundwassersystem unter Nutzungsbedingungen weiter zu erkunden (inklusive Hebung von FZ/TZ-Synergien über ein Kooperationsvorhaben der BGR). Gleichzeitig soll über die dafür notwendige Infrastruktur die Versorgung der umliegenden Gemeinden und damit die Deckung akuter Wasserbedarfe gewährleistet werden. Hierfür soll ergänzend (über WSSP 2, BMZ-Nr.: 2021.6861.5) in die kommunale Verteilungsinfrastruktur und ggf. in die Errichtung von Anlagen zur notwendigen Aufbereitung des Wassers investiert werden.

Umwelt- und Sozialverträglichkeit

Nach derzeitigem Kenntnisstand ist für das Vorhaben von einem erhöhten U&S-Risiko auszugehen. Es wird entsprechend der Nachhaltigkeitsrichtlinie der KfW Entwicklungsbank in die USVP Kategorie "B+" eingestuft. Das erhöhte Risiko resultiert daraus, dass im Erkundungsgebiet die international als indigene Bevölkerungsgruppe eingestuften San leben und die besondere Verletzlichkeit von indigenen Bevölkerungsgruppen durch entsprechende Maßnahmen berücksichtigt werden muss. Ansonsten können potenziell geringe bis moderate negative Auswirkungen und Risiken auf AnwohnerInnen, Arbeitskräfte und natürliche Ressourcen bei Bau und Betrieb der geplanten Maßnahmen nicht ausgeschlossen werden. Weitere negative Wirkungen könnten von Restprodukten der Trinkwasseraufbereitung ausgehen. Diese Risiken sind jedoch mit Gegenmaßnahmen nach dem Stand der Technik bzw. mit Standardlösungen vermeid-, minder- bzw. bewältigbar. Hierfür werden aufgrund der nationalen Umweltgenehmigungsprozesse und der Nachhaltigkeitsrichtlinie der KfW Entwicklungsbank vertiefte Umwelt- und Sozialverträglichkeitsprüfungen für die verschiedenen Vorhabenkomponenten durchgeführt. Es werden Umwelt- und Sozialmanagementpläne erarbeitet, die vom Projektträger verpflichtend umzusetzen sind. Ebenso werden das Verfahren zur Beteiligung der Öffentlichkeit bzw. der Projektbetroffenen und die Einrichtung eines an das Vorhaben angepassten Beschwerdeverfahrens für Projektbetroffene und ArbeiterInnen festgelegt.

Land / Region / Institution Namibia
Nummer 54790
Schwerpunkt Wasser und Abfall
Sektor 14020 - Wasser-, Sanitärver. und Abwassermanagement
USV-Kategorie B+
Finanzierungsinstrument Zuschuss / Darlehen aus Haushaltsmitteln
Weitere Geber -
Deutscher Finanzierungsbeitrag 10 Mio. EUR
Status aktiv
Auftraggeber BMZ
Projektpartner NAMIBIA WATER CORPORATION LTD. (NAMWATER)
Zuständige Abteilung Südliches Afrika

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