Investition in tunesische Gesundheitskapazitäten in der Covid-19-Krise
Die in Tunesien seit Ende 2020 stark angestiegenen Corona-Infektionszahlenraten erreichten Mitte 2021 Rekordniveau und haben somit zu einer kritischen Situation im ohnehin schwachen tunesischen Gesundheitssystem geführt. Aufgrund überlasteter Krankenhäuser besaß Tunesien zwischenzeitlich die höchste durch COVID-19 bedingte Sterblichkeitsrate auf dem afrikanischen Kontinent und in der arabischen Welt. Die aktuelle Gesundheitskrise kommt zur Wirtschaftskrise, die durch die Auswirkungen von COVID-19 noch verschärft wurde, hinzu. Gleichzeitig hat die politische Krise der vergangenen Monate die Regierung bei der Umsetzung einer klaren Strategie im Kampf gegen COVID-19 beeinträchtigt.
Das Vorhaben unterstützt Tunesien bei der Bekämpfung von COVID-19 und bei der Mitigation der Auswirkungen der Pandemie auf vulnerable Bevölkerungsgruppen mit zusätzlichen 10 Mio. EUR. Ziel ist es, die negativen Auswirkungen der Pandemie auf die Zukunftschancen von Kindern abzumildern und eine weitere Vergrößerung der dadurch entstandenen Lernlücke zu verhindern, indem die Rückkehr zur Schule im COVID-19-Kontext erleichtert wird. Der finanzielle Beitrag der Bundesregierung beinhaltet die Bereitstellung von dringend benötigter medizinischer Ausrüstung, wodurch die tunesischen Corona-Gesundheitsmaßnahmen unterstützt werden. Eine wesentliche Maßnahme ist die Unterstützung des Zugangs zu Impfangeboten für Menschen in entlegenen Regionen. Zudem sollen die Kommunikationsmaßnahmen der tunesischen Regierung zur COVID-19-Impfkampagne und zu Hygienevorschriften in Bildungsreinrichtungen unterstützt werden. Mittelempfänger und Projektträger ist das UN-Kinderhilfswerk UNICEF.
Umwelt- und Sozialverträglichkeit
Das Projekt wurde gemäß der KfW-Nachhaltigkeitsrichtlinie 1 in die Umwelt- und Sozialrisikokategorie "B" eingeordnet und kann potenziell leicht moderate negative Auswirkungen auf die Umwelt und die sozialen Bedingungen haben. Die geplanten Maßnahmen bergen E&S-Risiken, wie sie für Projekte der niedrigeren Risikokategorie B typisch sind, die mit Impfkampagnen, der Bereitstellung von medizinischer Ausrüstung und Verbrauchsmaterial sowie dem persönlichen physischen Einsatz in den Gemeinden im Rahmen einer Pandemie einhergehen. In Bezug auf den persönlichen physischen Einsatz in den Gemeinden und den Aufbau von Kapazitäten sind die Gesundheitsrisiken mit der erhöhten Wahrscheinlichkeit einer COVID-19-Übertragung bei den an der Durchführung der Maßnahmen beteiligten Personen und den Begünstigten verbunden. Die Bereitstellung von medizinischer Ausrüstung und Verbrauchsgütern birgt Risiken im Umgang mit medizinischen Abfällen und in Bezug auf die Gesundheit und Sicherheit von Mitarbeitern und Begünstigten. Impfprogramme bergen Risiken für das Personal, das die Impfkampagne durchführt (Lagerung, Transport und Handhabung von Impfstoffen), für die Sammlung und Entsorgung medizinischer Abfälle (Nadeln, Behälter für gefährliche Abfälle, persönliche Schutzausrüstung) und in diesem speziellen Fall, da die Impfkampagne mobil ist, für die Verkehrssicherheit und die Umweltverschmutzung durch die Nutzung von Fahrzeugen. Darüber hinaus müssen auch die Risiken der Übertragung von COVID-19 auf die Begünstigten der Impfstoffe aufgrund der Pandemie sowie das Risiko von Gewalt gegen das Personal, das die Impfkampagne durchführt, bewertet und entsprechend gehandhabt werden. Obwohl sich diese Auswirkungen voraussichtlich auf den Bereich des direkten Projekts beschränken, erfordern sie eine Minderung auf der Grundlage von Standardansätzen und bewährten Verfahren. Diese werden für jede Einzelintervention jeweils mit Hilfe eines projektspezifischen sog. "Environmental and Social Code of Practice" (ESCOP) umgesetzt und überwacht, dies beinhaltet auch die Einführung eines Beschwerdemechanismus für Arbeiter*innen und andere vom Projekt betroffene oder interessierte Menschen.
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