Integriertes Programm zur Resilienzförderung und Stärkung der sozialen Kohäsion im Nordosten Nigerias Phase II (Unicef)
Das Vorhaben, hier die Phase II verfolgt einen multisektoralen Ansatz zur Resilienzförderung und Stärkung der sozialen Kohäsion in der Bundesrepublik Nigeria. Dabei werden Maßnahmen zur Verbesserung des Zugangs zu sozialen Basisdienstleistungen und zur Sicherung des Lebensunterhalts der Bevölkerung durchgeführt, Institutionen und gemeindebasierte Strukturen gestärkt und die soziale Kohäsion zwischen den Bevölkerungsgruppen und zu staatlichen Institutionen gestärkt. Durch beschäftigungsintensive Maßnahmen trägt die Zielgruppe zudem dazu bei, gemeinderelevante Infrastruktur auszubauen bzw. zu sanieren. Gleichzeitig werden dadurch kurzfristige Einkommen geschaffen, die zur Verbesserung der Lebensbedingungen beitragen.
Die Zielgruppe umfasst vulnerable Gruppen wie Kinder, Jugendliche, Frauen, Binnenvertriebene, Rückkehrer und die Bevölkerung der aufnehmenden Gemeinden (einschl. Kleinbauern und -bäuerinnen), die von Nahrungsmittel- und Ernährungsunsicherheit betroffen und besonders vulnerabel gegenüber externen Schocks sind. Insgesamt werden mit der Phase II des Vorhabens rund 200.000 Personen durch das Vorhaben direkt unterstützt.
Empfänger und Projektträger sind UNICEF (Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen) und WFP (Welternährungsprogramm), die das als integriertes Programm konzipierte Vorhaben auf der Grundlage einer gemeinsamen Wirkungsmatrix und in enger Koordination durchführen. Das Vorhaben hat eine Gesamtlaufzeit von 24 Monaten und wird in Höhe von bis zu 20 Mio. EUR aus dem BMZ Titel der Übergangshilfe finanziert. Die Implementierung erfolgt in ausgewählten Gemeinden der von Bürgerkrieg und Staatszerfall geprägten nordöstlichen Bundesstaaten Nigerias, Borno und Yobe und ihrer Bezirke Bama, Gwoza, Jakusko, Potiskum und Bade. Insofern bettet sich das Vorhaben in die in der Region des Tschadseebecken verankerten Strategien und Ansätze zur Stabilisierung und Befriedung ein.
Umwelt- und Sozialverträglichkeit
Das Vorhaben wurde gemäß der KfW-Nachhaltigkeitsrichtlinie in die Umwelt- und Sozialrisikokategorie "B+" eingeordnet. Das erhebliche Risiko (B+) ergibt sich durch potentielle Risiken für die Bevölkerung und Personal im Zusammenhang mit dem möglichen Vorkommen von Blindgängern im Projektgebiet und dem Umgang mit den dazugehörigen Räumungseinarbeiten. Daher wird dem Vorsorgeprinzip folgend eine höhere Einstufung vorgenommen als man sonst derartige Projekte einschätzt. Denn abgesehen davon sind von der Maßnahme an sich potenziell nur geringe bis moderate negative Auswirkungen auf die sozialen Bedingungen sowie geringe negative Auswirkungen auf die Umwelt zu erwarten. Typische Auswirkungen, die sich hier ergeben, sind Sicherheits- und Gesundheitsrisiken bei Arbeiten mit schwerem Gerät oder Arbeit in Höhen bei Bau und Sanierung von WASH-Infrastruktur. Anwohner wiederum sind durch die Bauarbeiten selbst über eventuelle Lärm- und Staubemissionen mit infolgedessen temporär verschlechterter Luftqualität betroffen. Darüber hinaus kann es bei den Bauaktivitäten zu vorübergehenden Einschränkungen wirtschaftlicher Aktivitäten von Anrainern kommen. Ein weiteres soziales Risiko ergibt sich durch potentielle Diskriminierungen von gefährdete oder marginalisierte Bevölkerungsgruppen beim Zugang zum Programm. Negative Umweltauswirkungen können durch Leckagen bei Baugeräten, Verunreinigung durch unkontrollierte Versickerung von Schadstoffen in Grund- und Oberflächenwasser, schadhafte Ausgasung sowie die nicht-umweltgerechte Entsorgung von Baustellen- oder medizinischen Abfällen entstehen. Darüber hinaus kann die unsachgemäße Lagerung und Verwendung von Dünger und Pestiziden in der Landwirtschaft zu (begrenzten) ökologischen Schäden führen. Diese Auswirkungen können voraussichtlich durch Maßnahmen nach neuestem Stand der Technik vermieden, vermindert beziehungsweise bewältigt werden. Die negativen Auswirkungen und die entsprechenden Mitigationsmaßnahmen werden mit Hilfe eines programmspezifischen Umwelt- und Sozialmanagementrahmenplans identifiziert, umgesetzt und überwacht. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die Aktivitäten gelegt, die sich ausschließlich an Kinder und Jugendliche richten. Gleichermaßen werden die Risiken an den verschiedenen Standorten hinsichtlich erforderlichen Räumungsarbeiten durch Fachpersonal bewertet, durchgeführt und gemanagt. Darüber hinaus wird die Partizipation der Bürgerinnen und Bürger sowie Arbeiterinnen und Arbeiter durch die Einführung eines transparenten, zugänglichen und kulturell angemessenen Beschwerdemechanismus gewährleistet.
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