Get Access - Mini Grid Systeme in Uganda

Die weiterhin niedrige Elektrifizierungsrate in peri-urbanen und vor allem in ländlichen Regionen Ugandas stellen in Kombination mit einem sehr niedrigen Elektrizitätsverbrauch pro Einwohner ein relevantes Entwicklungshemmnis im wirtschaftlichen und sozialen Bereich dar. Das GET ACCESS Vorhaben setzt an dieser Problemlage an und ziel darauf ab, die Versorgung entlegener ländlicher Regionen mit klimafreundlicher erneuerbarer Energie für Haushalte, Gewerbebetriebe und soziale Institutionen zu verbessern. Das Modul ist Teil des EZ-Programms "Grüne Transformation zur Förderung eines bezahlbaren, zuverlässigen und klimaneutralen Zugangs zu Energie in Uganda". Wesentliche Maßnahmen zur Zielerreichung sind die Förderung des Baus und Betriebs dezentraler, solarbetriebener Dorfstromanlagen in rund 130 Dörfern sowie die Förderung der produktiven Nutzung von Energie, wobei gezielt frauengeführte Unternehmen unterstützt werden. Das GET ACCESS Projekt baut auf dem Ansatz und den Erfahrungen aus dem durch die GIZ pilotierten Pro Minigrid Vorhaben auf.
Projektträger ist das ugandische Energieministerium. Die Maßnahme soll durch die Ausschreibung von Subventionen an private Projektentwickler für Bau und Betrieb der Dorfstromanlagen als PPP-Maßnahme umgesetzt werden. Das Vorhaben wird in vier Clustern in Paloyrinya - Maaji, Kalangala-Wakiso, Buvuma East - buvuma West und Lake Albert umgesetzt. Diese Regionen verfügen über Wachstumspotentiale in der Fischerei und Landwirtschaft, welche parallel durch die Maßnahmen zur Stärkung der produktiven Nutzung von Energie unterstützt werden. Direkte Zielgruppe des Vorhabens sind lokal ansässigen Haushalte, Unternehmen und öffentliche Institutionen. Es sollen etwa 25.000 Haushalte erreicht werden.
Die Gesamtkosten des Vorhabens belaufen sich auf etwa 35,50 Mio. EUR., finanziert werden diese mittels Beiträgen vom deutschen BMZ (15 Mio. EUR), der EU (10 Mio. EUR), der ugandischen Regierung (5 Mio. EUR) und privater Entwickler (5,25 Mio. EUR).

Umwelt- und Sozialverträglichkeit

Die geplanten Investitionsmaßnahmen des Vorhabens "GET ACCESS Minigrid Systeme Uganda" bestehen überwiegend aus Bauleistungen für Mini-Grids welche dem Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen, der Verbesserung des Zugangs zu umweltfreundlichen Energien sowie der Verbesserung der Effizienz der Energieversorgung und -nutzung in 4 ausgewählten Clustern dienen. Die Cluster sind das Cluster Adjumani - Palorinya - Maaja im Norden des Landes; das Cluster der Kalangala Inseln im Viktoriasee, das Cluster der Buvuma Inseln im Viktoriasee und das Cluster am Ufer des Albertsee. Die Einzelinvestitionen können neben ihren positiven ökologischen Wirkungen wie einem geringeren Einsatz von Dieselkraftstoff zur Energieerzeugung auch negative Umwelt- und Sozialwirkungen nach sich ziehen. Die Einstufung des Vorhabens erfolgt daher in die Kategorie "B", auch aufgrund der in geringem Umfang erforderlichen Landkompensationen für kleinere Solarfelder und der Errichtung von Verteilungsleitungen entlang bestehender Wege. Für das Vorhaben wurde im Rahmen der Vorentwurfsplanung jeweils eine Vorstudie zur Umwelt- und Sozialverträglichkeit erstellt. Die Einschätzungen zu den Hauptrisiken der Umwelt- und Sozialverträglichkeit basieren daher auf diesen Vorstudien. Der Einsatz von Dieselaggregaten als Back-up für die Solaranlagen stellt während des Betriebs eine Umweltbelastung durch Lärm- und Abgasemissionen sowie ein Umweltrisiko durch die Verwendung von Kraft- und Betriebsstoffen dar. Die Rodungen für Verteilungsleitungen können natürliche Lebensräume zerstören. Dies könnte geringe Auswirkungen auf die biologische Vielfalt haben, die sich hauptsächlich aus der Rodung von Vegetation, der Wasserentnahme für die Bautätigkeiten, dem Ausheben von Gräben sowie der Entsorgung von Altöl und Altfarben ergeben. Weitere Umweltrisiken entstehen bei der Entsorgung von Batterien (nach ca. 7 - 10 Jahren) und Solarpanels (nach ca. 15 - 20 Jahren). Als soziale Risiken wurde die Beschädigung oder der Verlust von privaten und baulichen Einrichtungen im Bereich der geplanten Trassenführungen der Baumaßnahmen benannt. Projekttätigkeiten in abgelegenen Gebieten bergen das Risiko der Ausbeutung von Arbeitnehmern aufgrund der Anfälligkeit und des geringen Bewusstseins der Bevölkerung gegenüber Arbeitsschutzmaßnahmen. Zu den Hauptrisiken gehören unter anderem der Einsatz von Kinderarbeit, verdeckte Arbeitsverhältnisse und Diskriminierungen am Arbeitsplatz. Die Risiken haben die Bewertung "niedrig bis mittel" erhalten. Zur Risikominderung ist die Entwicklung eines Environmental and Social Management Frameworks (ESMF) verbunden mit entsprechenden Environmental and Social Management Plans (ESMPs) sowie einem Land Acquisition and Compensation Plan vorgesehen. Im Rahmen der Vorstudien wurden zudem die wesentlichen, von dem Vorhaben betroffenen Beteiligten identifiziert. Der ESMP muss geeignete Maßnahmen zur Einbeziehung der Interessengruppen und einen transparenten, zugänglichen und kulturell angemessenen Beschwerdemechanismus auf Projektebene umfassen. Der Träger ist verantwortlich für die Entwicklung und Implementierung eines Beschwerdemechanismus. Für die Umsetzung aller USV Maßnahmen wird der Träger verpflichtet.

Land / Region / Institution Uganda
Nummer 37967
Schwerpunkt Energie
Sektor 23210 - Energieerzeugung, erneuerbare Quellen
USV-Kategorie B
Finanzierungsinstrument Zuschuss / Darlehen aus Haushaltsmitteln
Weitere Geber European Commission (EC), Eigenbeitrag d. Landes/Own contribution of country
Deutscher Finanzierungsbeitrag 15 Mio. EUR
Status aktiv
Auftraggeber BMZ
Projektpartner MINISTRY OF ENERGY AND MINERAL DEVELOPMENT
Zuständige Abteilung Ostafrika und Afrikanische Union

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