Forstsektorfinanzierung (ARF 100)
In der Nordregion Kameruns verursacht das hohe Bevölkerungswachstum einen zunehmenden Druck auf die natürliche Ressource Land, während die noch verfügbaren und zugänglichen Nutzflächen immer knapper werden. Die fortschreitende Besiedlung und landwirtschaftliche Nut-zung von Flächen, die traditionell der Viehzucht vorbehalten waren, sowie von Jagd- oder Waldgebieten nimmt entlang einer Pionierfront von Nord nach Süd zu und führt zu einer besorgniser-regenden Bodendegradierung. Übermäßige und durch die wegen der Sicherheitslage verstärkten Migrationsbewegungen noch zunehmenden Beweidung sowie der meist illegale Einschlag für Holzkohle und Brennholz führt zu weiterer Bodendegradation. Zwischen 80 und 90 Prozent der Haushalte werden auch langfristig auf Holzbrennstoffe für den häuslichen Bedarf angewiesen sein. Das Kernproblem ist daher die nicht nachhaltige Landnutzung und fortschreitende Degradation der Savannengebiete im Norden Kameruns.
Im Rahmen der African Forest Landscape Restoration Initiative (AFR100) werden auf kommunaler Ebene verschiedene Maßnahmen (Aufforstung, Anreicherungspflanzung, Agroforstwirtschaft, Erosionsschutz, etc.) zur Rehabilitierung von degradierten Landschaften und Wäldern umgesetzt, um ihre ökologischen Funktionen wiederherzustellen, die Produktionsbedingungen zu verbessern, erhebliche Mengen an Kohlenstoff zu binden, die biologische Vielfalt zu erhalten sowie die Widerstandsfähigkeit der Ökosysteme gegen den Klimawandel zu erhöhen. Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt auf der Basis von partizipativen Planungen auf Gemein-deebene und in Zusammenarbeit mit interessierten und qualifizierten Nichtregierungsorganisationen.
Bei einem Finanzierungsbeitrag von 10 Mio. EUR ist das Modulziel das nachhaltigere Management von degradierten Landschaften und Wäldern in den Nordregionen Kameruns auf einer Fläche von rd. 46.000 ha.
Umwelt- und Sozialverträglichkeit
Das FZ-Modul umfasst in den Subprojekten Maßnahmen in den Bereichen kleinbäuerliche/private Aufforstungen und Anlage von Plantagen, z.T. in Gemeindewäldern, Agroforst-wirtschaft und Erosionsschutz. Grundlage für die Maßnahmen bildet eine partizipative lokale Landnutzungsplanung. Zu den Zielgruppen zählen Kleinbauern, daneben Viehhalter, sowie Gemeinden. Bei der Umsetzung der Maßnahmen wird mit qualifizierten NROs und Privatunternehmen zusammengearbeitet. Das Vorhaben ist auf positive Umweltwirkungen - insbesondere nachhaltigere landwirtschaft-liche und Energieholz-Produktion, Erosions- und Bodenschutz im Rahmen der Wiederherstel-lung von Waldlandschaften ausgerichtet. Degradierte bzw. degradierende Flächen werden in Wert gesetzt und weitere Flächen dadurch geschützt. Indirekt wird ein Beitrag zur Verringerung des Nutzungsdrucks auf Naturwälder geleistet. Die Erhöhung des Baumbestandes trägt durch CO2-Speicherung auch zum Klimaschutz bei. In Verbindung mit den genannten Umweltwirkungen ist das Vorhaben auf positive Sozialwirkungen ausgerichtet. Zielgruppen sind Bauern und daneben Viehhalter sowie Gemeinden. Dabei geht es v. a. um positive Ertrags-wirkungen durch Stabilisierung der Ertragsgrundlagen (Erosions- und Bodenschutz), erhöhte Erträge (Agroforstwirtschaft) oder Einnahmemöglichkeiten durch Lohnarbeiten (Plantagenanlage und -unterhaltung, Erosionsschutzmaßnahmen). Zudem profitiert die lokale Bevölkerung durch die Einnahmen der Gemeinden. Angesichts der Ausgestaltung als offenes Programm sind umwelt- und sozialrelevante Aspekte zu Beginn des Vorhabens weiter zu konkretisieren.
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