Förderung des Energiesektors (Phase VII)- Verbesserung des Übertragungsnetzes
Der insgesamt steigende Stromverbrauch in Kosovo kann derzeit nur unzureichend gedeckt werden. Der Stromverbrauch ist durch zahlreiche Versorgungsunterbrechungen eingeschränkt. Die wachsende Nachfrage kann bei beschränkter Inlandsproduktion auch durch Importe nicht vollständig gedeckt werden. Zudem sind die Importpreise zurzeit besonders hoch.
Das FZ-Vorhaben soll nun zur Verbesserung des Stromübertragungsnetzes in Kosovo beitragen und umfasst dabei mehrere Maßnahmen, u.a. den Bau der Umspannstation in Dragash mit den dazugehörigen Übertragungsleitungen sowie die Installation eines Transformators in der Umspannstation Klina (Albanien). Das Projektziel ist, zur Verringerung der Stromverluste und zur kostengünstigen und nachhaltigen Verbesserung der Stromversorgungssicherheit sowie zur Integration des kosovarischen in den europäischen Strommarkt beizutragen. Mit Erreichen des Projektziels leistet das Vorhaben auf der übergeordneten Ebene einen Beitrag dazu, dass die an das kosovarische Stromnetz angeschlossenen Haushalte, öffentlichen Einrichtungen und Unternehmen sicher und klimafreundlich mit Strom versorgt werden. Zielgruppe sind kosovarische und albanische Stromverbraucher in den Städten Dragash und Klina, die aus der erhöhten Versorgungssicherheit unmittelbaren Nutzen ziehen. Darlehensnehmer und Empfänger ist die Republik Kosovo, vertreten durch das Finanzministerium. Träger des Vorhabens ist die kosovarische Stromübertragungsgesellschaft KOSTT.
Umwelt- und Sozialverträglichkeit
Das Projekt wurde zunächst in der Umwelt- und Sozialverträglichkeit (USV) Risikokategorie B (moderates Risiko) nach der KfW Nachhaltigkeitsrichtlinie (2015) eingestuft. Es umfasst 1) den Bau einer neuen Umspannstation im Standort Dragash; 2) die Installation eines SCADA, Control und Monitoring sowie Telekommunikationssysteme; 3) Lieferung und Installation von Transformatoren; sowie 4) drei neue Hochspannungsleitungen (OHL), die an das kosovarische und albanische Netz angebunden werden (110 kV, jeweils 13-14 km Länge) und ein 5 km unterirdisches Kabel (UGCL) in Pristina. Von den Aktivitäten 2 und 3 werden keine oder nur geringe Umwelt- und Sozialauswirkungen erwartet. Nach jetziger Planung läuft die OHL durch land- und forstwirtschaftliches sowie durch die Autobahn von Pristina nach Tirana geprägtes Land. Keine Schutzgebiete befinden sich in der geplanten Trasse. Dicht besiedelte Gebiete werden möglichst vermieden. Das Umspannstation und der UGCL befinden sich in städtischen Gebieten. Das Land für die Umspannstation ist im öffentlichen Besitz. Potenzielle Risiken umfassen geringe ökonomische Auswirkungen durch die begrenzte Enteignung von landwirtschaftlichen und forstwirtschaftlichen Flächen (Bau von Strommasten), sowie Nutzungseinschränkungen innerhalb des Korridors. Keine physische Umsiedlung ist vorgesehen. Für die umliegende Bevölkerung beziehen sich die Risiken auf kurzfristige und örtlich begrenzte Auswirkungen durch z.B. Lärm, Staub und Abgasemissionen von Fahrzeugen oder Maschinen sowie Beeinträchtigungen durch die Zunahme des Verkehrsaufkommens und kurzzeitige Straßensperrungen. Arbeitssicherheitsrisiken sind mit Arbeiten in Höhe und an Hochspannungsanlagen; Arbeiten mit schweren Geräten; Schweißarbeiten; und Arbeiten in engen Räumen verbunden. Der Bau und der Betrieb der OHL können potenzielle negative Auswirkungen auf Biodiversität, insbesondere Vögel, verursachen. Um die o.g. Risiken und Auswirkungen zu vermeiden bzw. zu reduzieren, wird für das Projekt eine an die Projektaktivitäten angepasste Umwelt- und Sozialverträglichkeitsstudie (ESIA) nach nationalen und internationalen Standards (Weltbank "Environmental and Social Standards") sowie ein Umwelt- und Sozial-Managementplan (ESMP) erstellt. Zudem wird ein Plan zum Landerwerb und Wiederherstellung der Lebensgrundlagen (LARP) erarbeitet, um die Auswirkungen im Zusammenhang mit dem Landerwerb und/oder Einschränkungen der Landnutzung zu minimieren und zu mildern. Ein Stakeholderbeteiligung Plan inklusive Beschwerdemechanismus wird vorbereitet. Zwischen KOSTT und der KfW wird derzeit ein Umwelt- und Sozialplan (Environmental and Social Commitment Plan, ESCP) vereinbart, der auf dem USVP vom 2015 sowie aktuellen Projekterkenntnisse basiert. Die Umsetzung wird durch KOSST mit der Unterstützung eines Durchführungsconsultants erfolgen.
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