FCTI II: Finanzierung für die Ausbildungsinitiative mit Ägypten
Die ägyptische Wirtschaft leidet unter einem Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften. Zugleich gibt es eine sehr hohe Anzahl arbeitssuchender Jugendlicher. Durch das hohe Bevölkerungswachstum strömen jährlich etwa eine Million Jugendliche auf den Arbeitsmarkt, von denen die meisten keine Anstellung im formellen Sektor finden. Eine zentrale Ursache dieses Missverhältnisses ist die unzureichende Berufsausbildung an öffentlichen Berufsschulen. Die Absolventen verfügen nicht über die Fähigkeiten, die im Privatsektor benötigt werden. Dies führt dazu, dass ca. jeder dritte Ägypter unter 25 Jahren arbeitslos ist. Die ägyptische Regierung hat die Notwendigkeit einer umfassenden Transformation im Berufsbildungssektor erkannt und die Reform "Technical Education 2.0" auf den Weg gebracht.
Das Vorhaben steht im Kontext der deutsch-ägyptischen Ausbildungsinitiative und unterstützt die Berufsbildungsreform der ägyptischen Regierung. Ziel ist es, mit einer arbeitsmarktrelevanten, qualitativ hochwertigen und praxisorientierten Berufsbildung die Beschäftigungssituation junger Erwachsener zu verbessern und zugleich die lokale Wirtschaft zu fördern.
Hierfür finanziert das Vorhaben die Gestaltung, den Bau, die Ausstattung und die Inbetriebnahme von mehreren sektoralen Kompetenzzentren. Diese sollen als Marke und Qualitätssiegel für die Bereitstellung einer qualitativ hochwertigen und praxisorientierten Ausbildung entwickelt werden, die sich an den Bedürfnissen des regionalen und sektoralen Arbeitsmarktes, sowie am Potential für Umwelt- und Ressourcenschutz orientiert. Insbesondere soll ein Kompetenzzentrum die Produktion in den Sektoren umweltfreundlicher machen und den Schülern die dafür nötigen Kompetenzen vermitteln. Die maßgeschneiderte Ausbildung befähigt die Schüler zu einer Tätigkeit in einem arbeitsmarktrelevanten Bereich (vornehmlich im "grünen" Bereich), und die Unternehmen haben die Möglichkeit, die Qualifizierung ihrer künftigen Mitarbeiter aktiv mitzugestalten.
Umwelt- und Sozialverträglichkeit
Das Vorhaben wird in die Kategorie "B" der Umwelt- und Sozialverträglichkeitsprüfung eingestuft. Mit der Durchführung der Maßnahmen sind nur in sehr geringem Maß negative Umweltwirkungen durch die baulichen Erweiterungen innerhalb der Grundstücksgrenzen und den Betrieb der Berufsschulen zu erwarten. Baumaßnahmen werden nicht in der Nähe des Nil-Ufers oder in der Nähe von archäologischen Gebieten stattfinden und es sind keine Beeinträchtigungen von schützenswerten Kulturgütern zu erwarten. Die Baumaßnahmen finden ohne zusätzlichen Landerwerb statt. Die potenziell zu erwartenden Risiken sind überschaubar, zeitlich und auf den Standort des Vorhabens begrenzt sowie reversibel und fokussieren sich auf die Bereiche Arbeitssicherheit, Arbeitsbedingungen (u.a. die Gefahr von Kinderarbeit), technischer Umweltschutz während des Baustellenbetriebs (insb. Abfallmanagement, ggf. auch Wassermanagement), Beeinträchtigungen der Bevölkerung durch die Baumaßnahmen (u.a. wegen Gefahrstoffen) sowie Sicherheit und Gesundheitsschutz an Schulen. Die Gegenmaßnahmen sind mit Standardlösungen, wie sie in den jeweiligen standortspezifischen Umwelt- und Sozialmanagementplänen aufgeführt werden, implementierbar. Alle vom Vorhaben betroffenen Personen werden im Rahmen des Stakeholder Engagement Prozesses mit einbezogen und sowohl den Arbeiter/innen als auch betroffenen Personen wie Schüler/innen, Lehrer/innen und umliegende Anwohner/innen steht ein projektspezifischer Beschwerdemechanismus zur Verfügung, an den sie sich (auch anonym) wenden können.
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