Fazilität für ländliche Finanzierung
Ziel des Vorhabens ist die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung ländlicher Regionen in Mosambik mit besonderem Fokus auf den Agrarsektor. Insbesondere für die ländliche Bevölkerung sollen zusätzliche Einkommens- und Beschäftigungsmöglichkeiten geschaffen werden.
Der Agrarsektor in Mosambik erwirtschaftet ca. 25 % des BIP und beschäftigt ca. 80 % der mosambikanischen Arbeitskräfte. Dennoch fließen nur 4% aller Kredite in Mosambik in den Agrarsektor. Daraus ergibt sich eine große Finanzierungslücke für die wichtigsten Wertschöpfungsketten. Die in Mosambik notorisch hohen Kreditzinsen von über 20 % sind insbesondere für Agrarunternehmen ein Wachstumshemmnis. Einer der Hauptgründe für das unzureichende Angebot ist, dass Investitionen in landwirtschaftliche Projekte oft als zu riskant angesehen werden.
Die unmittelbare Zielgruppe sind Ankerfirmen (Aggregatoren und Prozessoren), die eine zentrale Funktion in Wertschöpfungsketten tragen. Es sollen Barsicherheiten für Betriebsmittelkredite in Form von Kontokorrentkrediten aus bestehenden Kreditlinien bereitgestellt werden, die bis zu 50 % besichert sind. Die Ankerfirmen müssen nachweisen, dass sie mit Kleinbauern in vertragslandwirtschaftlicher Beziehung zusammenarbeiten und somit durch den Erhalt des Kredits einen positiven Einfluss auf die Entwicklung von Kleinbauern in der Zielregion haben (Einkommenssteigerung). Zusätzlich dazu ist eine Klimaversicherung vorgesehen, die einen Teil der Input-Kosten der Ankerfirmen und einen Teil des entgangenen Ertrags der Kleinbauern im Falle eines Klimaereignisses absichert. Dann erfolgt eine automatisierte Auszahlung auf Mobile Wallets der Kleinbauern und Ankerfirmen.
Umwelt- und Sozialverträglichkeit
Es werden durch das Vorhaben keine erheblichen negativen Auswirkungen auf Umwelt und Soziales erwartet. Mögliche negative Auswirkungen auf die Umwelt durch hohen Ressourcenverbrauch oder Wasserverschmutzung sowie soziale Risiken für Kleinbauern (wie Kinderarbeit, mangelnder Arbeitsschutz, Pestizideinsatz) und Landrechte können im Agrarsektor jedoch nicht vollends ausgeschlossen werden. Da derzeit nicht alle Finanzinstitute über ein angemessenes Umweltmanagementsystem verfügen, wurde das Vorhaben als FI/B+ eingestuft. Bei der Auswahl der PFI wird deren Einhaltung von Nachhaltigkeitsstandards ein wichtiges Kriterium sein. Des Weiteren werden die ausgewählten PFI im Rahmen der Begleitmaßnahme unter den Bestandsvorhaben darin unterstützt, ein ihrem Risikoprofil entsprechendes USMS aufzubauen, um mögliche ökologische und soziale Risiken zu minimieren. Darüber hinaus werden die Ankerfirmen und Kleinbauern über die GIZ dabei unterstützt, die landwirtschaftliche Produktion umweltschonend und nach "guter fachlicher Praxis" durchzuführen. Die GIZ plant ein Trainingsprogramm aufzustellen, in dem unter anderem vorgesehen ist, das Personal der Ankerfirmen im sachgemäßen Einsatz von Pflanzenschutzmittel zu schulen, bzw. wie eine fachgerechte Benutzung von Schutzkleidung während der Anwendung von Pestiziden/Herbizide durchzuführen ist. Zudem sollen die Ankerfirmen die Kleinbauern bei der Auswahl von Pflanzenschutzmittel beraten und auf gesundheitliche Risiken hinweisen, bzw. bei besonders toxischen Mitteln warnen. Eine Liste dieser besonders giftigen Mittel wird über den Implementierungsconsultant an die Ankerfirmen verteilt und soll den Firmen, als auch Kleinbauern als Referenz dienen.
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