Förderung von Ökokorridoren im Südkaukasus II
Das Vorhaben zielt darauf ab, den Schutz der Biodiversität im Südkaukasus durch die Vernetzung von Schutzgebieten zu stärken und zugleich eine nachhaltige Land- und Ressourcennutzung zu fördern, um die Lebensbedingungen der ländlichen Bevölkerung zu verbessern. Die Vernetzung der Schutzgebiete folgt dabei dem "Ecoregional Conservation Plan", der auf einen länderübergreifenden Biodiversitätsschutz für die gesamte Kaukasusregion abzielt.
Das Vorhaben stellt die Grundlage für die Vernetzung von Naturschutzgebieten durch sog. "Öko-Korridore". Es folgt einem innovativen Ansatz des Vertragsnaturschutzes mit der lokalen ländlichen Bevölkerung zur Einrichtung kommunaler Schutzzonen auf Gemeindeland. Mit den interessierten Gemeinden werden langfristige Naturschutzverträge auf Grundlage partizipativ erstellter Landnutzungspläne geschlossen. Nach dem Opportunitätskostenprinzip folgen jährliche konditionierte Zahlungen über einen Zeitraum von bis zu 10 Jahren an die Gemeinden, mit denen der Nutzungsverzicht in den kommunal ausgewiesenen Schutzzonen kompensiert und nachhaltige Landnutzungs- und Bewirtschaftungsformen von Wald-, Weide- und Agrarflächen, sowie Maßnahmen zur nachhaltigen Einkommenssteigerung finanziert werden. Die Einführung umweltgerechter und biodiversitätsfreundlicher Landnutzugskonzepte auf Gemeindeebene er-möglichen die sukzessive Reduktion der Ressourcenübernutzung und die Vernetzung von Habitaten.
Die partizipative Landnutzungsplanung fördert die Teilhabe der lokalen Bevölkerung an der Entwicklung eigener und biodiversitätsfreundlicher lokaler Entwicklungsstrategien. Es profitieren vorrangig arme Bevölkerungsgruppen, die in besonderem Maße von den natürlichen Ressourcen zur Erwirtschaftung ihres Lebensunterhaltes abhängig sind. Es besteht eine große Nachfrage von zahlreichen Gemeinden in der Region nach diesem Instrument. Durch das Vorhaben wird dem Verlust von Biodiversität, der Degradierung der natürlichen Ressourcen und der Vulnerabilität gegenüber den Folgen des Klimawandels entgegen gewirkt. Der Schutz von Waldgebieten trägt zum Klimaschutz und zum Erhalt ökosystemarer Dienstleistungen (Wasserressourcenschutz, Schutz vor Erosion und Erdrutschen, etc.) bei. Projektträger ist das WWF Caucasus Programme Office, mit Sitz in Georgien und Vertretungen in Armenien und Aserbaidschan.
Umwelt- und Sozialverträglichkeit
Das Vorhaben zielt auf die partizipative Einrichtung und das Ko-Management mit Nutzergruppen von sogenannten Ökokorridoren zur regionalen Vernetzung und Stabilisierung von Naturschutzgebieten im Südkaukasus ab. Durch das Projekt werden Naturschutzgebiete im Südkaukasus ökologisch miteinander vernetzt - dies ist insbesondere für Wildtiere wichtig, die einen großen Lebensraum benötigen. Konkret wird durch das Projekt gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung die Landnutzung formalisiert und unter Berücksichtigung ökologischer Belange nachhaltig ausgerichtet. Das führt auf einigen Flächen zur Aufgabe der land- und forstwirtschaftlichen Nutzung. Die dadurch entstehenden Einnahmeausfälle werden kompensiert - z.B. über eine optimierte Nutzung verbleibender, ökologisch nicht so hochwertiger Flächen oder über das Ausweichen auf andere (ebenfalls ökologisch weniger hochwertige) Flächen. Die nachhaltige Nutzung wird über langfristige Pachtverträge (ca. 10 Jahre) abgesichert. Umsiedlungen sind nicht geplant, die Teilnahme am Projekt erfolgt freiwillig. Die Einhaltung der partnerschaftlich vereinbarten Nutzung auf den Flächen wird über eigens geschulte Repräsentanten der lokalen Bevölkerung überwacht. In der Summe verfügen die Bevölkerungsgruppen aktuell über ausreichend Fläche für eine landwirtschaftliche Nutzung. Auf Grundlage ökologischer Informationen, partizipativer Planung und landwirtschaftlicher Modernisierung wird die Dorfbevölkerung in die Lage versetzt, Naturschutzflächen zu identifizieren und über deren Nutzungseinschränkung zu entscheiden, z.B. Bergwiesen durch Heuernten ökologisch nachhaltig zu bewirtschaften und den Almauftrieb ihrer Viehherden aufzunehmen. Für das Projekt soll ein Stakeholder Engagement Plan (SEP) entwickelt werden, einschließlich eines entsprechenden Beschwerdemechanismus. Aus den genannten Gründen wird das Projekt gemäß der potenziellen Umwelt- und Sozialauswirkungen und Risiken in die Kategorie B (moderates Risiko) eingestuft.
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