Ergebnisbasierter Waldschutz in Amazonien
Ziel des Vorhabens ist es, den brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso in seinen Bemühungen zu unterstützen, die Entwaldung zu reduzieren und eine nachhaltige Nutzung der Wälder zu fördern. Es handelt sich um die zweite Phase des 2018 begonnen Vorhabens REM Mato Grosso. Das Vorhaben ist Teil des REDD Early Movers (REM) Programms, das seit 2012 ergebnisbasierte Finanzierung als Zuschüsse für verifizierte Emissionsreduktionen aus vermiedener Entwaldung nach dem UNFCCC REDD+ Mechanismus bereitstellt. In er ersten Phase konnten Emissionsminderungen in Höhe von 10 Mio. tCO2e mit umgerechnet 44,3 Mio. EUR vergütet werden. Die Zuschüsse der zweiten Phase in Höhe von 15 Mio. EUR des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie 15 Mio. GBP des Vereinigten Königreichs (Department for Energy Security & Net Zero, DESNZ) sollen dazu genutzt werden, um ergebnisbasierte Zahlungen für Emissionsreduktionen aus vermiedener Entwaldung der Jahre 2018 bis 2025 zu leisten.
Die ausgezahlten Mittel werden innerhalb eines vorab vereinbarten Verteilungssystems (Benefit Sharing) in vier Subprogramme reinvestiert. Mindestens 65 % der Mittel sollen direkte Wirkungen auf der lokalen Ebene erzeugen und die Lebensbedingungen der Zielgruppe (Kleinbauern, Indigene, Sammler, Fischer, traditionelle Gemeinschaften, mittelgroße Agrarbetriebe) verbessern. Dabei steht der Aufbau entwaldungsfreier Wertschöpfungsketten und einer kohlenstoffarmen Landwirtschaft im Vordergrund. Die restlichen Mittel fließen in staatliche Maßnahmen der Entwaldungskontrolle und der Bekämpfung von Entwaldung und Waldbränden, sowie in die Stärkung des bundestaatlichen REDD+ Systems.
Politischer Träger der Maßnahmen ist die Regierung des Bundesstaats von Mato Grosso, vertreten durch dessen Umweltsekretariat (SEMA). Empfänger der Mittel ist die brasilianische Nichtregierungsorganisation Fundação Amazônia Sustentável (FAS), die die Mittel verwaltet und in Kooperation mit der SEMA umsetzt.
Umwelt- und Sozialverträglichkeit
Das Vorhaben wurde aufgrund seiner potenziellen negativen Umwelt- und Sozialauswirkungen und Risiken in Kategorie B+ (erhebliches Risiko) eingestuft. Zur Minderung und Beherrschung dieser Risiken werden vor Auszahlung der ergebnisbasierten Mittel zusätzliche Schritte unternommen, um das bereits in Phase I eingeführte System zur Beherrschung der Umweltrisiken und sozialen Auswirkungen weiter auszubauen: i) Konsultation der traditionellen Völker und Gemeinschaften: In Phase I fand eine umfangreicher Beteiligungs- und Konsultationsprozess unter der indigenen Bevölkerung statt. In Phase II werden zusätzlich die Völker und traditionellen Gemeinschaften des Bundesstaats Mato Grosso konsultiert und direkt in die Gestaltung der Benefit-Sharing Maßnahmen einbezogen. Damit wird die Rechte und die Repräsentanz dieser Bevölkerungsgruppe in staatlichen Gremien gestärkt. ii) Nach der ergebnisbasierten Logik werden die politikrelevanten Programmkomponenten mit einer Umwelt- und Sozialsystemanalyse untersucht. Dazu gehört auch die Aktualisierung des Umwelt- und Sozialmanagementrahmens von SEMA für die Umsetzung der Maßnahmen in den Subprogrammen. Ziel ist die Verknüpfung der beiden Systeme (insb. in Bezug auf REDD+) über Schnittstellen und gemeinsames Monitoring und Reporting. Angesichts der gestiegenen Komplexität des Vorhabens, aber auch der positiven Entwicklungen in Phase I, zielen diese Maßnahmen insgesamt auf eine Verbesserung der Umwelt- und Sozialperformance ab. Über den etablierten Beschwerdemechanismus der SEMA und der Umsetzungsorganisation FAS kann die betroffene Bevölkerung sowohl Kritik als auch Anregungen zum Vorhaben äußern.
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