ESKOM Renewable Grid Integration and Transmission Strengthening Program
Der in Südafrika angestrebte massive Zubau von klassischen wie auch EE-Erzeugungskapazitä-ten erfolgt nur teilweise unter Berücksichtigung der bestehenden Netzinfrastruktur. Insbesondere im Falle der ausschließlich den privaten Versorgern vorbehaltenen EE-Ausschreibungen führt die nach dem Billigstanbieterprinzip durchgeführte Vergabe zu einer weiträumigen geographischen Streuung der Kraftwerksstandorte.
Die EE-Standorte befinden sich hauptsächlich im Western Cape (Wind) und Northern Cape (Solar). Da der Energiebedarf sich auf die großen Industriezentren im Nordosten sowie auf die Regionen Kapstadt, Durban und Port Elizabeth konzentriert, muss der aus EE generierte Strom durch zum Teil neue Hochspannungsleitungen über große Entfernungen transportiert werden. Das derzeitige Verbundnetz ist dafür nicht ausgelegt, was in der Folge zu Fehlallokationen der Erzeugung und zu Kompensation andernorts fehlender Energie durch konventionelle Spitzenlasterzeugung führt.
Vor diesem Hintergrund veranschlagt ESKOM's 10-Jahres-Netzausbauplanung 2013-2022 für den Hochspannungs-Übertragungsbereich (275-765kV) einen Bedarf an neuen Leitungen über eine Länge von insgesamt 12.700 km , davon 2/3 für 400kV-Leitungen. Bis 2022 erfordert die Stärkung der Übertragungs- und Verteilungsinfrastruktur Investitionen i.H.v. rd. USD 15 Mrd., davon allein USD 3 Mrd. für die Verbundnetz-Integration der Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie. Bezogen auf den durch knappe CAPEX-Genehmigungen geprägten Tarifzeitraum 2013-2018 veranschlagt ESKOM einen Investitionsbedarf für Übertragungs-, Verteilungs- und EE-Integrationsprojekte in Höhe von insgesamt USD 3 Mrd.
Das FZ-Vorhaben sieht die Finanzierung von kurzfristig (bis 2018) benötigten EE-Integrations- und Ausbauinvestitionen im landesweiten Übertragungs- und Verteilungsnetz vor und ermöglicht nach den erfolgreichen ersten drei REI4P-Ausschreibungen über 3,9 GW die Integration zusätz-licher EE-Anlagen und somit die Umsetzung weiterer Phasen der südafrikanischen EE-Strategie.
Konkret ist die Beteiligung an fünf Übertragungs- und Integrationsprojekten im Northern Cape, Eastern Cape und in den Drakensbergen geplant, durch die die Integration zahlreicher EE-Einzelprojekte ermöglicht wird. Weitere von der KfW-Bankengruppe in diesen Regionen finanzierte ESKOM-Projekte sind u.a. das Solarturm-Projekt in Upington (KfW Entwicklungskredit iHv USD 100 Mio.) und das Ingula Pumpspeicherwerk in Braamhoek (IPEX-Exportkredit iHv EUR 75 Mio.). Weitere Einzelprojekte im Rahmen unserer Finanzierung umfassen den Zubau und die Modernisierung von Übertragungs- und Verteilungsinfrastruktur.
Die geschätzten Investitionskosten für die Vorhaben belaufen sich auf rd. ZAR 4.6 Mrd (ca. EUR 350 Mio). Über die Bereitstellung eines GWR-gedeckten KfW Förderkredites iHv rd. ZAR 4 Mrd. (EUR 300 Mio.) für ESKOM wird die kurzfristig nicht kostendeckende Investition attraktiver ge-staltet. Das Darlehen wird in Lokalwährung ausgereicht und stellt den größten jemals in einem Schwellenland getätigten Fremdwährungsswap der KfW dar.
Für alle Einzelprojekte liegen Umwelt- und Feasibility-Prüfungen sowie Budget-Allokationen vor, so dass eine raschen Mittelverwendung innerhalb von 12 Monaten nach Finanzierungszusage geplant ist (letzte Auszahlung geplant März 2016).
Verglichen mit einem sog. "business as usual" Szenario (kohlebasierte Stromerzeugung) trägt dieses FZ-Vorhabens durch Verbundnetzanbindung der EE-Anlagen und durch Reduzierung von Leitungsverlusten dazu bei, die CO2-Emissionen um bis zu 5,5 Mio. t jährlich reduzieren. Damit unterstützt diese Maßnahme nachhaltig die südafrikanischen Energie- und Klimaziele und fügt sich gänzlich in das gemeinsam mit der südafrikanischen Regierung verabschiedete Strategiepapier für die deutsch-südafrikanische Entwicklungszusammenarbeit ein, welches u.a. auf die Förderung von Regenerierbaren Energien und auf die Unterstützung der Energieversorgungssicherheit Südafrikas abzielt.
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