Meldung vom 31.05.2021 / KfW Entwicklungsbank

Südafrika: Gesundheitsminister Spahn übergibt Testgeräte

Deutschland hilft in der Pandemie

Jens Spahn läuft mit Journalisten durch ein Krankenhaus
Zusammen mit seinem südafrikanischen Amtskollegen Zweli Mkhize besichtigt Jens Spahn das Nationale Institut für übertragbare Krankheiten (NICD) in Johannesburg.

Gesundheitsminister Jens Spahn und der französische Präsident Emmanuel Macron haben bei einem Besuch in Südafrika ihre Unterstützung bei der Bewältigung der COVID 19-Pandemie bekräftigt. Die KfW hat im Auftrag der Bundesregierung dazu 11,6 Mio. EUR bereitgestellt, darunter 3 Mio. EUR für das südafrikanische Gesundheitsministerium zur Beschaffung von Schutzkleidung und Geräten für das nationale Referenzlabor.

Bundesminister Jens Spahn besichtigte die neu installierten Laborgeräte im Nationalen Institut für übertragbare Krankheiten (NICD) in Johannesburg. Er nahm zusammen mit dem südafrikanischen Gesundheitsminister Zweli Mkhize ein Großanalysegerät für molekulare Diagnostik symbolisch in Betrieb. Insgesamt hat die KfW 27 Geräte für das Institut finanziert, die umgehend in den Alltag des Labors integriert wurden

Deutschland hatte Südafrika bereits wenige Wochen nach Auftreten der ersten Corona-Fälle im Land Hilfe zugesagt. Zunächst wurde die Unterstützung zur Eindämmung der Pandemie in ein laufendes HIV/AIDS-Programm integriert, was für eine schnelle Umsetzung sorgte. Es wurden mehr als 3 Mio. EUR bereitgestellt, um vor allem die Mitarbeiter im Gesundheitswesen effektiv vor COVID 19-Infektionen zu schützen und die Kapazitäten des nationalen Referenzlabors zu stärken.

Bereits kurz nach Ausbruch der Pandemie in Südafrika beschaffte Deutschland Schutzausrüstung für das Pflegepersonal. Rund 400.000 Masken, mehr als 150.000 Handschuhe sowie Desinfektionsmittel, Schutzkleidung und -brillen sowie kontaktlose Thermometer wurden an zentrale Verteilerstellen in Johannesburg und Eastern Cape übergeben. Die Ausrüstung dient nicht nur dem Schutz des Pflegepersonals, sondern erhöht auch die Bereitschaft, im Gesundheitssystem zu arbeiten.

Jens Spahn läuft mit Journalisten durch ein Krankenhaus
Bei seinem Rundgang durch die Labore nahm der Minister u.a. die von Deutschland finanzierten Spezialgeräte in Augenschein.

Resilienz stärken

„Die schnelle und unbürokratische Hilfe in 2020 hat die Verbundenheit der beiden Länder gezeigt und unmittelbar das Ansteckungsrisiko für das medizinische Personal reduziert in einer Zeit, in der Schutzkleidung limitiert war,“ sagt Almut Ahlers, stellvertretende KfW-Büroleiterin in Pretoria. „In Zukunft wird auch der Aufbau einer eigenen Impfstoffproduktion die Resilienz gegenüber Epidemien stärken und dem Kontinent afrikanische Herausforderungen zu bewältigen helfen.“

Ferner finanzierte die KfW im Auftrag der Bundesregierung Laborausrüstung für das nationale Referenzlabor NICD in Johannesburg. Die neuen Geräte bauen die vorhandenen Testkapazitäten umfassend aus und ermöglichen es dem Institut, erweiterte Analysen zur Verbreitung des SARS-CoV-2 Virus in Südafrika durchzuführen und somit zur Aufklärung des Pandemiegeschehens beizutragen.

Das von Deutschland finanzierte Analysegerät kann in nur acht Stunden bis zu 1056 Proben verarbeiten und auf mehrere Krankheitserreger gleichzeitig untersuchen. Dieses automatisierte Großgerät zur molekularen Diagnostik lässt sich mit wenigen Handgriffen bedienen, so dass die vorhandenen knappen Personalressourcen für anspruchsvolle Laborarbeiten freigehalten werden. Ist die Pandemie einmal eingegrenzt, können die Laborgeräte für die Diagnose und Erforschung einer Vielzahl weiterer Erreger übertragbarer Krankheiten verwendet werden.

Am Nachmittag nahm Jens Spahn auf Einladung von Präsident Macron gemeinsam mit dem südafrikanischen Staatspräsidenten Ramaphosa und mehreren Ministern des Landes am Launch der gemeinsamen Initiative zur Förderung der lokalen Impfstoffproduktion teil. In seiner Ansprache betonte Minister Spahn die Notwendigkeit, in Afrika eigene Kapazitäten zur Produktion von COVID 19- Impfstoffen aufzubauen, und sagte finanzielle Mittel der deutschen Bundesregierung dafür zu. „Gemeinsam mit der EU wollen wir zum Aufbau von Produktionsstätten beitragen, damit ganz Afrika von einheimischen Produkten und Technologien profitiert, die sicher und innovativ sind“, betonte er anlässlich des Treffens, das in einer freundschaftlichen und sehr konstruktiven Atmosphäre stattfand. Insbesondere die südafrikanischen Partner nutzten die Gelegenheit, ihre wissenschaftliche Arbeit auf hohem professionellen Niveau zu präsentieren, etwa durch umfangreiche Studien zur südafrikanischen Mutante B 1.351 und zur Wirksamkeit der mRNA-Impfstoffe. Die Zeichen stehen also gut, das Coronavirus vor Ort durch lokal produzierte Impfstoffe in den Griff zu bekommen.