Meldung vom 06.11.2020 / KfW Entwicklungsbank

Mehr Klimaschutz und Verkehrssicherheit

KfW fördert Ausbau der Metro in Mumbai

Ein Teil des hochgelagerten Metrosystems in Mumbai neben einer Straße.
Ein Teilabschnitt des insgesamt 340 km langen Metrosystems, das in der Metropolregion Mumbai gebaut wird.

Mumbai baut sein öffentliches Nahverkehrssystem massiv aus. Die positiven Effekte werden beträchtlich sein: Die Schadstoffbelastung sinkt, die Zahl tödlicher Unfälle im Verkehr geht zurück. Deshalb fördert die KfW die staatlichen Investitionen in den ÖPNV und stellt Kredite in einer Gesamthöhe von 545 Mio. EUR zur Finanzierung einer Metrolinie in der indischen Metropole zur Verfügung.

Im Großraum Mumbai wohnen rund 20 Mio. Menschen. Acht Millionen benutzen täglich die Pendlerzüge, die bisher knapp die Hälfte des öffentlichen Verkehrs ausmachen. Die Waggons sind chronisch überfüllt und deshalb gefährlich. Täglich sterben acht Menschen bei Unfällen im Zugverkehr, die Unfälle auf den überfüllten Straßen kommen noch hinzu. Mumbai ist eine Stadt der weiten Wege, deshalb liegen die durchschnittlichen CO2-Emissionen pro Kopf im Transportsektor hier höher als in den meisten anderen indischen Metropolen.

Die Darlehen der KfW gehen im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) an das indische Finanzministerium, das sie an die Mumbai Metropolitan Region Development Authority (MMRDA) weiterreicht, eine Behörde des Bundesstaates Maharashtra, in dem Mumbai liegt. Mit den Mitteln werden unter anderem energieeffiziente Züge und ein benutzerfreundliches Ticketsystem angeschafft. Teil des Projekts ist auch der Bau von Geh- und Radwegen und Bushaltestellen in der Umgebung der Stationen. Dadurch wird die Metro besser erreichbar und mit anderen Verkehrsträgern verbunden. Ergänzt werden die Darlehen um einen Zuschuss in Höhe von 2,2 Mio. EUR zur technischen Kapazitätsunterstützung.

Nahaufnahme einer fahrenden Bahn, in deren Türen einige Menschen stehen.
Überfüllte Pendlerzüge sollen durch den Bau der Metro entlastet werden.

In der Metropolregion Mumbai wird in den nächsten Jahren ein komplettes Metrosystem bestehend aus 14 Linien mit rund 340 Kilometern Strecke entstehen. Die KfW beteiligt sich an der Finanzierung der Linie 4, die quer durch Mumbai verläuft und das Zentrum mit der Satellitenstadt Thane verbindet. Auf 2 Mrd. EUR werden die Kosten für diese Verbindung geschätzt, die KfW finanziert davon rund ein Viertel. Die 34 Kilometer lange Trasse verläuft, wie in Indien aus Kostengründen üblich, aufgeständert oberirdisch. Pro Tag werden schätzungsweise 1,14 Mio. Menschen die Züge der Linie 4 benutzen können. Das entlastet den überfüllten und deshalb unfallträchtigen Pendlerzug der Eisenbahn und reduziert den Individualverkehr mit Autos und motorisierten Zweirädern. Der Betrieb der Linie 4 wird den CO2-Ausstoß um rd. 121.000 Tonnen jährlich reduzieren und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität in der Stadt leisten.

Das von der KfW geförderte Mumbai-Metro-Projekt folgt dem Ziel einer nachhaltigen und klimafreundlichen Mobilität im städtischen Raum. Damit entspricht es den Prioritäten der Deutsch-Indischen Partnerschaft für Grüne Urbane Mobilität, dem im November 2019 von den Regierungen Deutschlands und Indiens vereinbarten Leuchtturm der Entwicklungszusammenarbeit.