Meldung vom 15.10.2020 / KfW Entwicklungsbank

Zwei Jahre Clean Oceans Initiative

Kampf gegen Plastikmüll in den Meeren: erfolgreiche Bilanz

Ein Fisch schwimmt im Meer, um ihn herum Plastikmüll.
Ein immer häufigeres Bild: Fische und Meerestiere schwimmen durch Meere von Plastikmüll.

Schon heute schwimmen Millionen Tonnen von Plastik in den Weltmeeren. Und jedes Jahr kommen geschätzte 8 Mio. Tonnen hinzu. Fünf riesige Plastikmüllstrudel haben sich daraus gebildet – der größte davon ist vier Mal so groß wie Deutschland. Um gegen die Plastikflut vorzugehen, hat die KfW im Oktober 2018 zusammen mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) und der französischen Entwicklungsagentur AFD die „Clean Oceans Initiative“ (COI) gegründet. Die Bilanz nach zwei Jahren ist positiv.

Die drei Institutionen hatten sich vorgenommen, bis zum Jahr 2023 2 Mrd. EUR Euro in Projekte zur Reduzierung des Plastikmülls in den Weltmeeren zu investieren. Und zwar in Schwellen- und Entwicklungsländern, von denen aus ein großer Teil in die Ozeane gelangt, weil es dort häufig keine effiziente Müll- und Abwasserentsorgung gibt. Nach zwei Jahren ist mit knapp 1,3 Mrd. EUR bereits mehr als die Hälfte dieser Summe zugesagt. Der KfW-Anteil liegt bei 45 % oder knapp 480 Mio. EUR. Gefördert werden Projekte im Abfall- und Abwassermanagement und im Regenwassermanagement. Letzteres ist wichtig, da bei Starkregen große Mengen an Plastikmüll in Flüsse und Meere geschwemmt werden.

Dabei handelt es sich zum Beispiel um Abwasserprojekte in Südafrika, Sri Lanka, Ägypten oder China, um Abfallvorhaben in Togo und in Indonesien und um Regenwassermanagement in Indien und Benin. Die KfW führte ihre Projekte im Auftrag der Bundesregierung durch. „Mit unserem Engagement können wir nicht die Welt retten“, sagt der Vorstandsvorsitzende Dr. Günther Bräunig, der zu den Mitinitiatoren der COI gehört. „Aber wir können einen Beitrag im Kampf gegen den Plastikmüll leisten und immer wieder auf das Problem aufmerksam machen.“

Ein von Müll übersäter Strand
Mit der Clean Oceans Initiative soll Plastikmüll an Küsten und in den Weltmeeren drastisch reduziert werden.

Zwei weitere Mitglieder beigetreten

Die COI hat aber nicht nur einen soliden Stamm an Projekten aufgebaut, 21 sind es mittlerweile in allen Weltgegenden, sondern hat sich auch bei den Mitgliederzahlen weiterentwickelt. Mittlerweile sind noch zwei Entwicklungsbanken aus Italien und Spanien beigetreten, die CDP – Cassa Depositi de Prestiti – und die ICO – „Instituto de Crédito Oficial. „Die Initiative war von Anfang an als europäische Antwort auf ein globales Problem gedacht. Wir wollten Kräfte bündeln und zusammen mehr erreichen. Das können wir mit den zwei weiteren Mitgliedern noch besser“, urteilt Dr. Bräunig.

Weil sich die bisherige Arbeit im Rahmen der Initiative als erfolgreich erwiesen hat – das Zusageziel wird wahrscheinlich vor 2023 erreicht – sind die Mitglieder bereits im Gespräch darüber, wie es weitergehen soll. Nach Ansicht des KfW-Vorstandsvorsitzenden sollte die Summe danach aufgestockt und die COI verstetigt werden. Denn der Plastikmüll zählt seiner Ansicht nach zu den großen globalen Herausforderungen, die wegen der großen Bedeutung der Meere nicht zuletzt für die Ernährung und das Weltklima dringend angegangen werden müssen.