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Meldung vom 29.11.2019 / KfW Entwicklungsbank

Die Ambitionen beim Klimaschutz kräftig steigern

Die KfW beteiligt sich intensiv an der Weltklimakonferenz in Madrid

Die Rotoren eines Windrades
Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist ein entscheidender Faktor beim Klimaschutz.

Am Montag, den 2. Dezember, beginnt in Madrid die 25. Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen, die COP 25. Bis zum 13. Dezember werden die Vertreter von mehr als 190 Vertragsstaaten über Regeln zur Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens verhandeln. Es soll über weitere Anstrengungen im Klimaschutz in 2020 und die Formulierung von Langfristzielen gesprochen werden, um die Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen. Weiteres Thema ist der Umgang mit Schäden und Verlusten durch den Klimawandel.

Erstmals wird in diesem Jahr der International Development Finance Club gemeinschaftlich auf der Weltklimakonferenz auftreten. Der IDFC ist eine Vereinigung von 26 nationalen und regionalen Entwicklungsbanken, der die KfW angehört. Mit der gemeinsamen Präsenz will die KfW den Austausch mit den anderen Klimaakteuren voranbringen und an die Verhandler das Signal senden, dass die Entwicklungsbanken bereit stehen, ein ambitioniertes Verhandlungsergebnis mit konkreten Investitionen rasch umzusetzen.

„Denn die bisher vorgelegten Minderungsziele reichen nicht aus, um das 2-Grad-Ziel zu erreichen“, sagt Peter Hilliges, Leiter des Kompetenzteams Energie und Klima der KfW Entwicklungsbank. Es sei nur ein erster Schritt, die bisher vereinbarten Klimaschutzmaßnahmen „entschlossen umzusetzen“. Notwendig sei es aber, Ambitionen kräftig zu steigern, und das Klima durch eine stärkere Reduktion der Emission von Treibhausgasen und die zusätzliche Speicherung von Kohlenstoff in natürlichen Systemen besser zu schützen. „Aus unserer Sicht müssen insbesondere die großen Emittenten ihre Klimaziele und -pläne (National Determined Contributions, NDCs) nachbessern.“, sagt Hilliges.

Klimawandel überall auf der Welt spürbar

Die Auswirkungen des Klimawandels sind heute überall auf der Welt spürbar: Extremereignisse und schleichende Veränderungen bedrohen das Leben und die Lebensgrundlagen vieler Menschen. Die Armen sind den Folgen des Klimawandels in besonderem Maße ausgesetzt und können oft am wenigsten reagieren. Die betroffenen Entwicklungsländer benötigen schon heute dringend finanzielle Unterstützung. Für das Jahr 2030 gehen Schätzungen von einem Bedarf von bis zu 580 Milliarden US-Dollar aus. „Wir wünschen uns, dass von der COP 25 ein starkes Signal ausgeht, dass die dringend notwendigen Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel in deutlich höherem Maße als bisher finanziert werden“, fordert Hilliges.

Die internationalen Finanzinstitutionen stellen sich intensiv die Frage, wie sie die Ziele des Pariser Klimaabkommens noch besser in ihre Programme und Projekte einbinden können. Auf der COP 25 wird sich die KfW mit den anderen nationalen und regionalen Entwicklungsbanken im IDFC über gemeinsame Prinzipien, Methoden und Zeithorizonte des sogenannten „Paris Alignment“ beraten. Die KfW geht diese Herausforderungen mit der konzernweiten Initiative „Roadmap Sustainable Finance“ (RMSF) sowie dem Klima-Mainstreaming im Geschäftsbereich Entwicklungsbank an.

Den Klimawandel und seine Auswirkungen gleichzeitig bekämpfen

Bis 2030 werden weltweit geschätzte 90 Billionen US-Dollar in Infrastruktur investiert. Die Art und Weise dieser Investitionen entscheidet darüber, ob der Klimawandel sich bremsen lässt. Das Klimaabkommen von Paris verpflichtet die Staatengemeinschaft, alle Investitionen klimaresilient zu gestalten. Dadurch werden neue Themen wie Energiespeicher, CO2-neutrale Gebäude sowie nachhaltige Mobilität vorangetrieben. Dabei muss die Energiewende multisektoral betrieben werden.

Die Erzeugung von Energie muss genauso umwelt- und klimafreundlich gestaltet werden wie Energietransport, -speicherung und -nutzung. „Wir haben es alle gemeinsam in der Hand, wegweisende Entscheidungen zu treffen, damit der Klimawandel eingegrenzt werden kann“, sagt Hilliges. „Beides ist wichtig: Wir dürfen in unseren Anstrengungen zur Begrenzung der Erderwärmung nicht nachlassen, aber müssen uns gleichzeitig auf die Folgen einstellen, die wir schon heute nicht mehr abwenden können.“

KfW-Vorstandsvorsitzender Dr. Günther Bräunig zur Weltklimakonferenz COP25 in Madrid.