Kloster in Armenien

    Armenien

    „Die Felseninsel“ des Südkaukasus

    Karte von Armenien

    Armenien hat im Zuge des Zerfalls der Sowjetunion im Jahr 1991 seine Unabhängigkeit erlangt. Es befindet sich in direkter Nachbarschaft zu Georgien, zum Iran, zur Türkei und zu Aserbaidschan, wobei insbesondere die außenpolitischen Beziehungen zu Aserbaidschan regelmäßig von dem immer wieder aufflammenden Konflikt um die Region Berg-Karabach überschattet werden, der sich zuletzt seit der militärischen Auseinandersetzung 2020 wieder verschärft hat. Die „Samtene Revolution“ im Jahr 2018 sorgte in Armenien für einen politischen Umsturz, setzte ein Zeichen für Demokratie und Rechtstaatlichkeit sowie für eine freie Marktwirtschaft. Im Zuge des Reformprozesses „BMZ 2030“ wurde Armenien in die Reihe der bilateralen Kooperationsländer aufgenommen und zählt nun zu den Transformationsländern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit, um diese bei der Transformation hin zu sozialer Marktwirtschaft, Rechtstaatlichkeit und Demokratie zu unterstützen.

    Wesentliche entwicklungspolitische Herausforderungen bestehen im Zusammenhang mit der Energieversorgung, dem Finanzsektor, der kommunalen Stadt- und Regionalentwicklung und dem Naturressourcenschutz.

    In den 90er Jahren sind in Armenien sehr viele kleinste, kleine und mittelständische Unternehmen (KKMU) entstanden, denen es vor allem an moderner Ausrüstung, Managementerfahrung und an Kapital mangelte. Weitere Herausforderungen bestehen im Zusammenhang mit Armeniens kommunaler Infrastruktur. Durch einen jahrelangen Mangel an Investitionen sind die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung immer noch unzureichend. Dabei ist Wasser eine der Schlüsselressourcen in Armenien. Es wird nicht nur als Trinkwasser und in der Landwirtschaft verwendet, sondern dient auch zur Produktion von Elektrizität und in der Fischzucht. Da eine effiziente Überwachung der Wassernutzung fehlt, riskiert Armenien eine Übernutzung der Ressource. Zusätzlich sorgt insbesondere in ländlichen Gemeinden die hohe Abhängigkeit von natürlichen Brennstoffen für die Abnahme von Waldbeständen und Naturressourcen.

    Die KfW Entwicklungsbank ist seit 1998 in Armenien tätig. Im Auftrag der Bundesregierung unterstützt sie Projekte in den Bereichen:

    • Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung
    • Klima und Energie, Just Transition
    • Nachhaltige Stadtentwicklung
    • Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen

    Privatsektorentwicklung ist ein Schwerpunkt der deutschen Entwicklungszusammenarbeit mit Armenien. Die KfW Entwicklungsbank hat im Auftrag des BMZ in Zusammenarbeit mit der armenischen Zentralbank den German-Armenian Fund (GAF) gegründet, über den beispielsweise Kredite an KKMU und private Haushalte vergeben werden sowie Investitionen in Erneuerbare Energien und im ländlichen Sektor finanziert werden.

    Wurde in den 90er Jahren noch ein Großteil der Mittel im Energiesektor für Nothilfen verwendet, finanziert die KfW Entwicklungsbank gegenwärtig hauptsächlich Investitionen, die eine nachhaltige Versorgung des Landes mit Energie sichern. Hierzu zählt der Aufbau eines integrierten Stromnetzes zwischen Armenien, Georgien und dem Iran sowie die Förderung von Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz.

    Aufgrund der erheblichen Risiken für die Umwelt und für die Gesundheit wegen fehlender Mindeststandards bei der Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung liegt ein weiterer Fokus der deutschen Entwicklungszusammenarbeit auf der Etablierung hygienisch unbedenklicher Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungssysteme. Außerdem sollen durch den Aufbau von integrierten Wassermanagementsystemen Wasserverluste, illegale Wasserentnahmen sowie exzessive und ineffiziente Bewässerung verhindert werden.

    Der Kaukasus ist einer von 25 globalen und einer von zwei europäischen Hotspots der Biodiversität. Über die KfW Entwicklungsbank unterstützt das BMZ Armenien bei der Erfüllung seiner internationalen Verpflichtungen zu deren Aufrechterhaltung. U.a. wurde der Caucasus Nature Fund als regional orientiere Naturschutzstiftung gegründet, die anteilig die Finanzierung der Betriebskosten von Naturschutzgebieten übernimmt.

    Insgesamt leistet die deutsche finanzielle Zusammenarbeit mit ihren Engagements im Energie- und Finanzsektor sowie bei der Durchführung von Umweltschutzmaßnahmen einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung und einer Verbesserung der Lebensstandards in Armenien.

    Kontakt vor Ort

    KfW Office Yerevan
    Direktorin Regionalbüro Kaukasus: Birgit Holderied-Kress

    Lokale Repräsentation KfW Büro Eriwan: Zara Chatinyan
    Vernisazh Business Center, 9th floor
    Hanrapetutyan 59
    0010 Yerevan
    Republik Armenien

    +374 44949946

    Projektdatenbank

    Unsere Projektdatenbank enthält detaillierte Informationen zu allen Vorhaben, die seit Januar 2013 vertraglich vereinbart wurden.

    Unsere Partnerländer

    Wir fördern Entwicklungsprogramme und damit Zukunftsperspektiven in Afrika, Asien, Lateinamerika und Südosteuropa.

    Publikationen

    Hier finden Sie unsere Evaluierungsergebnisse, allgemeine Geschäftspublikationen sowie Fachpublikationen nach Themen und Reihen.