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Ukraine
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Seit ihrer Unabhängigkeit (1991) konnte die Ukraine ihr wirtschaftliches Potenzial nicht vollständig nutzen. Die wirtschaftliche Stagnation sowie Mangel an Strukturreformen führten zu großen Protestbewegungen in 2004 und 2013/2014 (Euro-Maidan). Nach dem Machtwechsel setzt die Ukraine mit der internationalen Gebergemeinschaft Reformen zur weiteren Annäherung an die EU um. Die Wirtschaftslage bleibt jedoch sehr schwierig. Der wirtschaftliche Aufschwung wird durch mächtige oligarchische Wirtschaftsstrukturen, Korruption, Auslandsverschuldung und dem militärischen Konflikt im Osten sowie der Annektierung der Krim durch Russland behindert. Seit Mai 2019 hat die Ukraine mit Wolodymyr Selenskyj einen neuen Präsidenten, der weitere Kurs bleibt abzuwarten.
Die KfW Entwicklungsbank unterstützt im Auftrag der Bundesregierung Projekte in folgenden Bereichen: Gute Regierungsführung, Hilfe für Binnenvertriebene, Energieeffizienz, Förderung von kleinen und mittleren Unternehmen, Berufliche Bildung, Naturschutz.
Die ukrainischen Systeme zur Produktion und Übertragung von Strom und Wärme sind in großen Teilen veraltet. Die Energienutzung in öffentlichen und privaten Gebäuden sowie in Privatunternehmen ist, auch wenn derzeit ein tiefgreifendes Umdenken stattfindet, im europäischen Vergleich noch sehr ineffizient. Dies führt zu erheblichen ökologischen Problemen sowie zu hohen Kosten bei der Deckung des Energiebedarfs. Die KfW Entwicklungsbank unterstützt im Auftrag der Bundesregierung eine effizientere Energienutzung durch Investitionen in drei Bereichen: Modernisierung von Umspannwerken für effizientere Stromübertragung und Integration in das europäische Stromnetz, energieeffiziente Sanierung öffentlicher Gebäude bzw. des öffentlichen Nahverkehrs in den Städten Kharkiv, Zhytomyr und Saparoshije sowie Förderung der Investitionen zur Steigerung der Energieeffizienz in kleinen und mittleren Unternehmen.
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind eine entscheidende Triebfeder für ein breitenwirksames Wirtschaftswachstum. Doch viele Faktoren behindern ihre Entwicklung, unter anderem der schwierige Zugang zu Finanzierungen für Investitionen. Deshalb unterstützt die KfW Entwicklungsbank durch mehrere Programme den ukrainischen Bankensektor. Ein wichtiges Instrument ist hierbei der Deutsch-Ukrainische Fonds (DUF), der 1996 gemeinsam mit dem ukrainischen Finanzministerium und der Nationalbank der Ukraine gegründet wurde. Durch den DUF konnten bereits mehr als 160.000 Kredite an KMU vergeben werden.
Um die nachhaltige Wirtschaftsentwicklung der Ukraine und die Wettbewerbsfähigkeit auf dem internationalen Markt weiter voranzutreiben, ist die Modernisierung der beruflichen Bildung ein wichtiger Faktor. Neben der Reformierung des Berufsbildungssystems, spielt die Erneuerung der Infrastruktur eine zentrale Rolle. Die KFW wird die Berufliche Bildung in der Ukraine über Investitionen in Gebäude und Ausstattung, sowie den Aufbau eines bedarfsgerechten und marktnahen Ausbildungssystems fördern.
Im Zuge der Dezentralisierung gewinnen die Kommunen in der Ukraine zunehmend an Bedeutung. Um sie zu stärken, unterstützt die KfW Entwicklungsbank seit 2000 den Ukrainischen Sozial- und Investitionsfonds (USIF), der zusammen mit Bürgern und Gemeinden kleine Infrastrukturprojekte umsetzt. Hier werden u.a. Kindergärten und Schulen saniert und ausgebaut. Um die Servicequalität für die Bürger nachhaltig zu verbessern, investiert die KfW im Auftrag der Bundesregierung zudem in die Sanierung von kommunaler Infrastruktur, zum Beispiel in das Wasser- und Abwassersystem der traditionsreichen Universitätsstadt Chernivtsi im Westen der Ukraine. Kommunen mit hohem Anteil ansässiger Binnenvertriebener werden auch unterstützt bei der Erweiterung des verfügbaren Wohnraums sowie bei der Ausweitung ihrer sozialen Dienste im Hinblick auf, aber nicht ausschließlich für diese benachteiligte Gruppe. Im Oblast Kharkiv im Nordosten des Landes investiert die KfW mit Finanzmitteln der Bundesregierung sowie der EU in einen regionalen Ansatz, bei dem die Trinkwasserversorgung und die Sanierung von öffentlichen Schulen und Kindergärten in der Stadt Kharkiv im Mittelpunkt stehen sowie die Rehabilitierung der Abwasseranlagen der Kleinstädte Bogodukhiv und Chuguev im Umland.
Projektinformation – Soziale Infrastruktur (PDF, 235 KB, nicht barrierefrei)
Aufgrund des Konfliktes im Osten der Ukraine sowie der Annektierung der Krim durch Russland sind über 1,5 Mio. Menschen in von der ukrainischen Regierung kontrollierte Gebiete geflohen. Die KfW finanziert über verschiedene Partnerministerien und in Kooperation mit Organisationen der Vereinten Nationen Maßnahmen zur Erleichterung der Integration von Binnenvertriebenen in den aufnehmenden Gemeinden sowie zur Unterstützung beim Aufbau einer neuen Existenz. Letzteres umfasst z. B. Ausbildung und Zuschüsse zur Existenzgründung sowie zukünftig günstige Darlehen für den Erwerb einer bescheidenen Wohnung.
Die Ukraine besitzt einen überproportional großen Anteil an Biodiversität in Europa. Dies umfasst Buchenurwälder, die Teil des UNESCO Weltnaturerbes sind, ausgedehnte Feuchtgebiets- und Moorflächen, Steppengebiete sowie wertvolle Küsten- und Meeresgebiete. Die Regierung der Ukraine versucht, ihre internationalen Verpflichtungen im Biodiversitätsschutz zu erfüllen, stößt aber dabei an budgetäre Grenzen. Im Auftrag der Bundesregierung unterstützt die KfW Entwicklungsbank die ukrainische Regierung dabei, das Management von ausgewählten Naturschutzgebieten zu verbessern. Geographischer Schwerpunkt ist hierbei die Karpatenregion.
Projektinformation – Umwelt (PDF, 193 KB, nicht barrierefrei)
Weiterführende Informationen
- Erfahren Sie in unserem Transparenzportal mehr über die Wirkung unserer Arbeit in der Ukraine
- Erfahren Sie mehr über unsere abgeschlossenen Projekte in den Evaluierungsberichten zur Ukraine
- Welche Schwerpunkte das BMZ in der Ukraine setzt, finden Sie direkt auf den Seiten des Ministeriums
- Auf den Seiten des Auswärtigen Amtes finden Sie ausführliche Landesinformationen zur Ukraine
Kontakt vor Ort
KfW Office Kiew
Direktor KfW-Büro: Kurt Strasser
Office Nr. 1
Velyka Vasylkivska Str. 44
01004 Kiew
Ukraine
Telefon: +38 04 45 81 19 55
Fax: +380 44 289 1125