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Vietnam
Wachstum, Jobs und weniger Armut
Seit Mitte der 1980er Jahre wechselt Vietnam von der Planwirtschaft hin zu einer Marktwirtschaft mit „sozialistischer Orientierung“. Seitdem ist die Armut im Land stark gesunken. Motivierte Arbeitskräfte sind neben der politischen Stabilität ein Faktor, warum Vietnams Wirtschaft prosperieren konnte. Seit 2013 basiert die bilaterale Zusammenarbeit mit Vietnam auf der vietnamesischen Strategie zur Förderung einer nachhaltigen Wachstumsstrategie der sogenannten „Green Growth Strategy“. Die KfW unterstützt im Auftrag der Bundesregierung diesen wirtschaftlichen Wandel in verschiedenen Schwerpunkten. So fördert die KfW sowohl Erneuerbare Energien als auch eine höhere Energieeffizienz im Stromsektor. Sie stattet Berufsschulen aus und investiert in großflächige Wiederaufforstungsprojekte und in den Ressourcenschutz.
Die vietnamesische Wirtschaft wächst jährlich um durchschnittlich 6 % und damit schneller als viele andere Volkswirtschaften in Asien. Noch schneller – um 10 % – wächst allerdings der Stromverbrauch. Zu Spitzenzeiten fragen die Kunden bereits mehr Strom nach als verfügbar ist. Will das Land seinen Aufschwung nicht gefährden, braucht es eine umweltfreundliche, zuverlässige und kostengünstige Stromversorgung. Deshalb unterstützt Deutschland Vietnam dabei, seine Erneuerbaren Energien auszubauen und die Übertragungsnetze effizienter zu machen. Beides senkt die Emissionen von Treibhausgasen und reduziert die Umweltbelastungen. Deutschland und Vietnam haben den Schwerpunkt Energie etabliert, weil nachhaltige Energie die Grundlage für ein wettbewerbsfähiges, grünes und breitenwirksames Wachstum und damit eine Green Economy bildet.
Projektinformation - Smarte Stromnetze (PDF, 274 KB, nicht barrierefrei)
Je mehr sich Vietnam in die globale Wirtschaft integriert, desto höheren Qualitätsansprüchen müssen Produkte und Dienstleistungen genügen. Das setzt genügend qualifizierte und produktive Facharbeiter voraus, gerade weil sich die vietnamesische Industrie verstärkt in Richtung technologieintensiver Sektoren orientiert. Derzeit verfügen jedoch lediglich 32 % der Arbeitskräfte über eine entsprechende Ausbildung und nur 15 % können eine formale berufliche Ausbildung vorweisen. Vietnam steht deshalb vor einem Dilemma. Es mangelt dem Land einerseits an Facharbeitern mit praxisorientierter Berufsausbildung, andererseits drängen jährlich etwa 1,4 Mio. Berufsanfänger auf den Arbeitsmarkt.
In Kooperation mit der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) unterstützt die KfW daher die vietnamesische Regierung dabei, ihre Berufsschulen in verschiedenen Provinzen auszubauen. Die KfW stattet Schulen und Bildungsinstitute mit Maschinen, Geräten, Unterrichts- und Lehrmaterialien aus. Dabei zielt die Entwicklungsbank auf die Berufsfelder Elektronik/Elektrotechnik, Metallverarbeitung/Mechatronik, Informationstechnologie und Textilverarbeitung. Damit kann die vietnamesische Regierung ihre Berufsbildung bedarfsgerechter gestalten und ihre Qualität steigern.
Seit den 1970er Jahren wurden in Vietnam riesige Flächen an Urwäldern kahlgeschlagen. In der Folge erodierten Böden und die Menschen litten je nach Jahreszeit unter Überschwemmungen oder Wassermangel, da in den Wäldern die Böden kaum noch Regen absorbieren konnten. Das wirkte sich auch negativ auf die Landwirtschaft aus, von der die meisten Vietnamesen auf dem Land leben.
Seit Mitte der 1990er Jahre forstet Vietnam kontinuierlich auf, wodurch die Waldbedeckung landesweit wieder zugenommen hat. Die KfW Entwicklungsbank engagiert sich im vietnamesischen Forstsektor seit 1995, vor allem in Nord- und Zentralvietnam, seit Ende 2012 auch im Küstenschutz des Mekong Deltas. Von den Vorhaben haben bis heute 100.000 Familien profitiert.
Sie erzielen im Durchschnitt 30 % höhere Einkommen, was insbesondere der Ausbildung der Kinder zugutekommt. Der Sparbuchansatz erwies sich als besonders erfolgreich: Die Bauern dürfen alle Holz- und Nebenprodukte verwenden. Dieses Landnutzungsrecht wird den Familien im Grundbuch, dem sogenannten „Red Book“ verbrieft. Im Gegenzug verpflichten sie sich aufzuforsten und die ihnen anvertrauten Flächen – das Land bleibt in Staatsbesitz – nachhaltig zu bewirtschaften. Als Entschädigung erhalten sie ein „grünes Sparbuch“, das ihnen je nach Art des Waldes pro Hektar erfolgreich aufgeforsteter oder bewirtschafteter Fläche bis zu 250 US-Dollar Sparguthaben garantiert. Dieses wird verzinst, das Guthaben über sechs bis neun Jahre ausgezahlt.
Projektinformation – Waldschutz (PDF, 227 KB, nicht barrierefrei)
Projektinformation – Nachhaltiger städtischer Transport (PDF, 144 KB, nicht barrierefrei)
Weiterführende Informationen
- Erfahren Sie in unserem Transparenzportal mehr über die Wirkung unserer Arbeit in Vietnam
- Erfahren Sie mehr über unsere abgeschlossenen Projekte in den Evaluierungsberichten zu Vietnam
- Welche Schwerpunkte das BMZ in Vietnam setzt, finden Sie direkt auf den Seiten des Ministeriums
- Auf den Seiten des Auswärtigen Amtes finden Sie ausführliche Landesinformationen zu Vietnam
Kontakt vor Ort
KfW Office Hanoi
Direktorin KfW-Büro: Simone Wunsch
49 Hai Ba Trung Street
HanoiTower 12th Floor
Hanoi
Vietnam
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Fax: +84 (24) 3934 5356