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Meldung vom 20.09.2019 / KfW Entwicklungsbank

Hilfe für Kleinbauern in Südafrika

InsuResilience Solutions Fund unterstützt die Entwicklung und Einführung einer Dürreversicherung für Kleinbauern

Unterzeichnung
Prof. Dr. Nils Stieglitz, Präsident und Geschäftsführer der Frankfurt School of Finance & Management, unterschreibt im Beisein des Vertreters der KfW und des Fonds-Managements den ersten Finanzierungsvertrag des ISF.

Am 19. September haben die Frankfurt School of Finance and Management im Namen des InsuResilience Solutions Funds (ISF) gemeinsam mit der südafrikanischen Land Bank Insurance Company und Celsius Pro eine Fördervereinbarung unterzeichnet. Deren Ziel ist es, Kleinbauern in Südafrika Zugang zu Klimarisiko-Versicherungen zu ermöglichen. Der ISF wurde 2017 mit einer Erstausstattung von 15 Mio. Euro eingerichtet und von der KfW Entwicklungsbank im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert. Es ist ein wichtiges Umsetzungsprogramm der InsuResilience Global Partnership, einer gemeinsamen Initiative der G20 und V20. Bedürftige Haushalte mit einem Einkommen von weniger als 15 US-Dollar pro Tag können ihren Lebensunterhalt damit gegen wetterbedingte Risiken absichern.

Mitte 2015 bis Anfang 2016 führte eine heftige Dürre zu einer drastischen Verringerung der Wasserversorgung und der landwirtschaftlichen Produktion in Südafrika. Mais und andere Kulturen wuchsen nicht, die Tiere drohten zu verhungern. Vor allem Kleinbauern und ihre Familien waren stark betroffen, nicht nur durch Einkommensverluste, sondern auch durch das damit verbundene Risiko der Nahrungsmittelknappheit. Der wirtschaftliche Verlust durch die Dürre 2015/16 wurde auf fast eine halbe Milliarde USD geschätzt.

Versicherung bieten Kleinbauern effektiven Schutz gegen extreme Wetterereignisse wie Dürre. Dennoch haben derzeit weniger als ein Prozent Zugang zu einer Klimarisikoversicherung - so dass derzeit schätzungsweise 1,7 Millionen Kleinbauern und Subsistenzbauern in Südafrika nicht gegen wetterbedingte Risiken versichert sind. Das Landwirtschaftsministerium verfügt zwar über ein Katastrophenhilfsprogramm, jedoch hat sich die im Nachhinein erfolgte finanzielle Hilfe als unzureichend erwiesen und dazu geführt, dass eine beträchtliche Anzahl der Kleinbauern aufgrund von Verzögerungen in der Umsetzung des Programms mittellos wurde. Professor Dr. Joachim Nagel, Mitglied des Vorstandes der KfW Bankengruppe, hebt die innovative Komponente des Versicherungsprodukts hervor: "Mit Unterstützung des InsuResilience Solution Fund ermöglichen wir Kleinbauern eine Absicherung gegen Dürreschäden. Durch eine schnelle Versicherungsauszahlung, wird die dringend nötige finanzielle Unterstützung geboten.“

Der Zuschuss - der erste seit Beginn der Bewerbungsaufforderungen des ISF Anfang 2019 - dient der Kofinanzierung der Entwicklung und Markteinführung einer innovativen indexbasierten Versicherung für Kleinbauern in Südafrika, die bis 2021 rund 240.000 Menschen Versicherungsschutz bieten soll. Als staatliches Institut sind die Land Bank und ihre Tochtergesellschaft Land Bank Insurance Company von der Regierung beauftragt, armen und vulnerablen Menschen den Zugang zu Finanzdienstleistungen zu erleichtern. Um den Kleinbauern Versicherungsschutz anbieten zu können, arbeitet die Land Bank Insurance Company mit CelsiusPro zusammen, einem sehr erfahrenen Schweizer Insurtech-Unternehmen, das sich auf integrative Klima- und Naturkatastrophenversicherungen spezialisiert hat. Mark Rueegg, CEO von CelsiusPro, sagt: "Wir sind stolz darauf, eine automatisierte Plattform zur Verwaltung von Versicherungen anbieten zu können, die schnelle Auszahlungen ermöglicht, Kosten senkt und die Versicherung für Kleinbauern erschwinglich macht."

Diese innovative Klimarisikoversicherung ist ein anschauliches Beispiel für den „Aktionskurs Resilienz und Anpassung“ des UN-Klimagipfels, den UN-Generalsekretär António Guterres am 23. September einberufen wird.