Meldung vom 18.09.2019 / KfW Entwicklungsbank

180 neue Schulen für die Türkei

Mädchen spielen auf dem Pausenhof mit einem Ball.

Mit knapp 100 Mio. EUR fördert die KfW im Auftrag der Europäischen Union (EU) den Bau von rund 180 Schulen und Kindergärten in der Türkei. Der Vertrag wurde am 18. September in Ankara unterzeichnet. Das türkische Bildungssystem ist durch die Aufnahme der syrischen Flüchtlingskinder überlastet. Die neuen Schulen kommen syrischen wie türkischen Schülern zugute.

Überfüllte Klassen und Unterricht in Doppelschichten gehören derzeit in vielen Schulen der Türkei zum Alltag. 3,5 Millionen Flüchtlinge aus Syrien leben momentan in der Türkei, die damit das größte Aufnahmeland der Welt ist. Unter den Flüchtlingen sind eine Million Kinder im schulpflichtigen Alter, von denen bisher 400.000 keine Schule besuchen. Der Neubau von Schulen wird die Situation im Bildungssektor der Türkei verbessern. Die neuen Schulen werden vor allem im Südosten des Landes, in der Nähe der syrischen Grenze, aber auch in Istanbul und Ankara errichtet.

Die jetzt vereinbarten 100 Mio. EUR stammen aus der Facility for Refugees in Turkey (FRiT) der EU. Damit geht das Programm in seine dritte Phase. Die KfW fördert insgesamt bis zu 340 neue Schulen und Kindergärten mit 405 Mio. EUR in drei Phasen von 2017 bis 2023. Geplant sind für die dritte Finanzierungsphase zehn Primär- und Sekundärschulen sowie 170 Kindergärten für Kinder von drei bis fünf Jahren. Der Besuch eines Kindergartens erleichtert es den syrischen Kindern, die türkische Sprache zu erlernen und sich ins türkische Bildungssystem zu integrieren. Außerdem soll ein öffentliches Bildungszentrum gebaut werden. Eine Neuerung in der jetzt vereinbarten dritten Programmphase ist das innovative Design für einige Pilot-Schulgebäude. Es ist besonders nachhaltig ausgerichtet und soll die bestehenden Schulmodelle in der Türkei im Hinblick auf Energieeffizienz, Ökologie und Raum für neue pädagogische Ansätze modernisieren.

Die bisherigen Anstrengungen des Programms zeigen Erfolge. 38 Schulen in Fertigbauweise sind bereits fertig gestellt, an weiteren 59 Orten haben Bauarbeiten für Massiv- und Fertigbauschulen begonnen und sind z.T. weit fortgeschritten. Die Unterzeichnung von Bauverträgen für weitere 60 Schulen wird demnächst erwartet.

Die neuen Schulen erleichtern die Integration der syrischen Kinder ins Schulsystem der Türkei. Sie entlasten die aufnehmenden Gemeinden und kommen auch türkischen Schülern zugute, denn es können wieder kleinere Klassen gebildet werden. Unterricht in Doppelschichten wird seltener erforderlich.

Schüler lesen in der Klasse einen Text, Lehrerin passt auf.