Meldung vom 23.07.2019 / KfW Entwicklungsbank

Burkina Faso: Das „Land der Aufrechten“ auf dem Weg in die vernetzte Zukunft

Vertragsunterzeichnung
Büroleiterin Verena Le Chuiton, Botschafter Ingo Herbert und Minister Lassané Kaboré.

Lassané Kaboré, burkinischer Minister für Wirtschaft, Finanzen und Entwicklung, und Verena Le Chuiton, Direktorin des KfW-Büros, unterzeichneten am 19. Juli 2019 drei Finanzierungsverträge mit einem Gesamtvolumen von knapp 40 Mio. Euro. Die öffentlichkeitswirksame Unterzeichnungszeremonie fand in Anwesenheit des deutschen Botschafters Ingo Herbert in Ouagadougou statt.

Burkina Faso ist gekennzeichnet durch eine große Vielfalt an ethnischen und religiösen Gruppen – aber Toleranz und friedliches Miteinander werden geschätzt und gelebt. Die deutsch-burkinische Zusammenarbeit ist geprägt von Vertrauen und einer flexiblen und kreativen Anpassung an die Situation der Bevölkerung vor Ort. Seit dem Beginn der Finanziellen Zusammenarbeit (FZ) im Jahr 1961 hat Deutschland fast 1 Mrd. EUR für Projekte in den „klassischen“ Schwerpunkten Landwirtschaft und Ernährungssicherheit, Wasser- und Sanitärversorgung sowie Dezentralisierung zugesagt. Die Unterzeichnung der Verträge im Bereich der Solarenergie, der Blockchain-Technologie und Wasserversorgung steht für die zukunftsweisende Ausrichtung der FZ mit dem Land.

Im Rahmen des West African Power Pool (WAPP) unterstützt die KfW im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mit 20 Mio. EUR den Bau eines innovativen 35-MWp-Solarkraftwerks mit 4 MWh Kurzzeitspeicher. Im Zentrum der fragilen Sahelzone entsteht in Bobo-Dioulasso eine Solaranlage, die perspektivisch zwei Millionen Menschen mit klimaneutralem Strom versorgen wird. Über das Projekt, umgesetzt vom nationalen Netzbetreiber Sonabel, wird die Netzqualität verbessert und Spannungsschwankungen werden ausgeglichen. Mit der Integration eines Kurzzeitstromspeichers mit 4 MWh Speicherkapazität gilt dieses Vorhaben regional und weltweit als Pilotanlage und soll mittelfristig 20 Prozent des gesamten Strombedarfs in Burkina Faso sichern.

Ein weiteres Novum in der deutsch-burkinischen Entwicklungszusammenarbeit ist TruBudget. Mit der Blockchain-Technologie verwendet die KfW hier einen Lösungsansatz, der eine transparente, sichere und nachvollziehbare Steuerung des Einsatzes von Gebermitteln ermöglicht. Das ist wichtig in einem Land wie Burkina Faso mit einem hohen Anteil an extern finanzierten Investitionen und einer Vielzahl von Gebern. Im Rahmen der Initiative „Digitales Afrika“ wird mit 2,5 Mio. EUR die Einführung von TruBudget als nationales EZ-Instrument für alle geberfinanzierten Vorhaben gefördert. Ziel: Transaktionskosten werden gesenkt, Transparenz und Effizienz der Projektumsetzung werden verbessert sowie die lokale Governance und Verwaltungsstrukturen gestärkt.

Die dritte Vertragsunterzeichnung steht thematisch für „traditionelle“ Entwicklungszusammenarbeit. Mit 17 Mio. EUR wird die städtische Trinkwasser- und Sanitärversorgung in zwölf Städten im Südwesten des Landes gebaut bzw. rehabilitiert. Insgesamt werden über das Vorhaben nahezu 50.000 Menschen erreicht.

Lassané Kaboré sagte zum Abschluss: „Ich begrüße das starke und freundschaftliche Engagement Deutschlands, uns in strategisch wichtigen Sektoren wie der Wasser- und der Energieversorgung sowie der finanziellen Governance zu begleiten. Die drei Vorhaben entsprechen dem Nationalen Entwicklungsplan PNDES und damit den Prioritäten der burkinischen Regierung.“