Meldung vom 21.06.2019 / KfW Entwicklungsbank

KfW gründet Solarfonds für Indien

Photovoltaik-Dachanlage

Einen Fonds zur Förderung von Photovoltaik-Dachanlagen in Indien hat die KfW Entwicklungsbank im Auftrag des BMZ gegründet. Der Fonds finanziert dachmontierte Photovoltaik-Anlagen für kleinste, kleine und mittlere Unternehmen, die bisher keinen Zugang zu Krediten für diesen Zweck hatten. Die KfW hat bereits 16,8 Mio. USD Starteinlage eingezahlt.

Die Ausgaben für Strom machen bis zu einem Drittel der Betriebskosten von kleinsten, kleinen und mittleren Unternehmen (KKMU) in Indien aus. Da Solarstrom in Indien preiswerter ist als konventioneller, könnten durch die Installation von Photovoltaik (PV)-Anlagen Kosten eingespart werden. Doch KKMU erhalten selten Kredite für solche Anschaffungen, da die Banken die Kreditwürdigkeit dieser Kundengruppe schwer überprüfen können.

Die KfW hat daher im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) den „Encourage Solarfonds“ gegründet. Er vergibt Eigenkapital an Finanzdienstleister und kooperiert mit Projektentwicklern für dachmontierte PV-Dachanlagen. Der Fonds wird es möglich machen, dass KKMU in Indien Solarmodule auf ihren Dächern installieren können. Es sollen PV-Anlagen mit einer Gesamtkapazität bis zu 312 Megawatt finanziert werden. Damit werden etwa 1.450 Kilotonnen Treibhausgase pro Jahr eingespart – ein wichtiger Beitrag zum Schutz des Klimas. Der Markt kleiner PV-Dachanlagen für kleinere indische Unternehmen ist bisher noch nicht erschlossen. Der Fonds wird dazu beitragen, die Technik bekannter zu machen.

Weniger Treibhausgase, bessere Luft

Indien ist weltweit der drittgrößte Emittent von Treibhausgasen, nach China und den USA. Bisher machen fossile Brennstoffe mehr als 70 Prozent des indischen Energieverbrauchs aus. Der Energiebedarf des Landes steigt. Die Förderung erneuerbarer Energien kann dazu beitragen, den Ausstoß von Treibhausgasen zu mindern. Bisher nutzen Kleinunternehmen in Indien vor allem Dieselgeneratoren zur Stromerzeugung, die schädliche Schadstoffe wie Stickstoff, Feinstaub und Schwefel ausstoßen. Durch den Einsatz von Solaranlagen wird weniger Diesel verbraucht. Die Luftqualität verbessert sich.

Das Fondsvolumen wird rund 75 Mio. USD betragen. Die KfW zahlt als Treuhänder bis zu 16,9 Mio. USD als Ankerinvestor ein. Der Fonds wird von „Encourage Capital“ geführt, die sich auf nachhaltige Investitionen zur Lösung von Umweltproblemen spezialisiert haben. Eine erste Einzahlung ist bereits im Juni 2019 erfolgt. Neben der KfW werden sich auch Stiftungen und weitere Kapitalgeber an dem Fonds beteiligen.

„Die KfW hat bereits eine lange Geschichte der Förderung von nachhaltiger Entwicklung in Indien, insbesondere bei finanzieller Inklusion und erneuerbaren Energien“, sagt KfW-Experte Adam Drosdzol, „der einzigartige Ansatz des Encourage Solarfonds kombiniert diese beiden Themen auf ideale Weise.“