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Meldung vom 21.03.2019 / KfW Entwicklungsbank

Leaving no one behind – water and sanitation for all

Trinkwasserreservoir
Sie profitieren vom neu gebauten Trinkwasserreservoir – „Berkad“ – in dem während der Regenzeit Wasser gesammelt wird.

Der Weltwassertag 2019 der Vereinten Nationen steht unter dem Motto "Leaving no one behind – water and sanitation for all" – "Niemand zurücklassen - Wasser und Sanitärversorgung für alle". Denn mehr als zwei Milliarden Menschen weltweit haben keinen dauerhaften Zugang zu sauberem Trinkwasser. Selbst in Europa verfügen Millionen von Häusern nicht über Anschlüsse an das kommunale Wassernetz. Besonders betroffen sind dabei ohnehin schon diskriminierte Gruppen, wie aus dem neue UN-Weltwasserbericht hervorgeht: Menschen, die aufgrund ihres Geschlechts, Alters, sozioökonomischen Status oder ihrer ethnischen, religiösen sowie sprachlichen Identität benachteiligt sind, haben seltener Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Anlagen als andere. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung kann keine sicheren und privaten Sanitäranlagen nutzen. Auch für Geflüchtete ist die Situation düster: In Flüchtlingslagern ist laut des UN-Weltwasserbericht die Wasserversorgung oftmals besorgniserregend.In von kriegerischen Auseinandersetzungen ist häufig die Infrastruktur – Wasserleitungen, Kläranlagen etc. – zerstört. Der Wiederaufbau braucht Zeit, Geld und vor allem Stabilität.

Wasserspeicherbecken im Jemen
Wasserspeicherbecken im Jemen

Die Hälfte der Menschen weltweit mit unzureichendem Zugang zu sicherem Trinkwasser lebt dem Bericht zufolge in Afrika. Lediglich 24 Prozent der Bevölkerung in den Ländern südlich der Sahara haben demnach Zugang zu sicherem Trinkwasser. Nur 28 Prozent nutzten sanitäre Einrichtungen, die sie nicht mit anderen Haushalten teilen müssen. Unterschiede zeigten sich auch zwischen Arm und Reich, zwischen Stadt und Land. Slum-Bewohner zahlen demnach häufig zehn bis zwanzig Mal so viel für Wasser wie Bewohner von wohlhabenden Vierteln und erhalten dafür oft Wasser von schlechterer Qualität. Dabei seien Stadtbewohner meist bessergestellt als Bewohner ländlicher Regionen.

Die KfW erreicht mit ihren laufenden Wasser-Projekten gut 416 Millionen Menschen, die von besserer Wasserqualität, Erhöhung der Wassersicherheit, effizienterer Ressourcenverteilung sowie von einem verbesserten Zugang zu Trinkwasser und sanitären Einrichtungen profitieren.

Das Wasser- und Beschäftigungsprogramm des SFD

Bei diesem Film handelt es sich um eine Produktion des Projektträgers SFD

Video abspielen (4:03 Min., Englisch)

Zwei Beispiele für das Engagement der KfW Entwicklungsbank im Wassersektor

Jemen gehört zu den am wenigsten entwickelten Ländern weltweit. Aufgrund der Eskalation des bewaffneten Konflikts Ende 2014 hat sich die Situation des Landes zusätzlich verschlechtert: Seither sind rund zwei Millionen Menschen zu Binnenflüchtlingen geworden. Nach Schätzungen von UN-Organisationen sind mehr als 22 der 27 Millionen Einwohner des Jemen auf humanitäre Hilfe angewiesen. 2017 brach zudem eine verheerende Cholera-Epidemie aus.

Die KfW finanziert im Auftrag der Bundesregierung den Aufbau sozialer und wirtschaftlicher Infrastruktur durch beschäftigungsintensive Maßnahmen über den Sozialfonds Social Fund for Development (SFD) Finanziert werden u.a. der Neubau und die Rehabilitierung von Ackerterrassen und Regenwasserspeichern, um die Trinkwasserversorgung zu verbessern und landwirtschaftliche Erträge zu stärken. Für unzählige Menschen nicht nur eine Erleichterung im Alltag, sondern lebensrettend.

In Hargeisa herrscht Aufbruchstimmung, an jeder Ecke entstehen neue Wohn- und Bürogebäude. Hargeisa im Norden Somalias gilt als Hauptstadt der seit 1991 de facto unabhängigen Teilrepublik „Somaliland“, das dem Gebiet der ehemaligen britischen Kolonie entspricht. Hargeisa hat rd. 800.000 Einwohner – manche Schätzungen gehen gar von über einer Million aus. Hier wurde im Beisein des Afrikabeauftragten der Bundesregierung, Günter Nooke, Anfang März 2019 ein Wasser- und Sanitärprogramm eröffnet, das die KfW im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mit FZ-Mitteln von rd. EUR 33 Millionen fördert. 400.000 mehrheitlich arme Menschen werden unmittelbar vom Vorhaben profitieren – Leaving no one behind: Das ist auch hier das Ziel.

Weiterführende Informationen

One Pager "Wasser für alle: Keine universelle Versorgung ohne nachhaltige Kapazitäten"

The United Nations World Water Development Report 2019

UN-Weltwasserbericht 2019 (deutsche Version)