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Meldung vom 13.02.2019 / KfW Entwicklungsbank

Zum 250. Geburtstag Alexander von Humboldts – Bundespräsident Steinmeier in Kolumbien

Am 11. Februar ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu seiner ersten Lateinamerikareise nach Kolumbien und Ecuador aufgebrochen. Anlass ist der 250. Geburtstag des deutschen Gelehrten Alexander von Humboldt und dessen Lateinamerika-Reise vor 220 Jahren.

Steinmeier beim Besuch der Parkverwaltung
Die Leiterin des Nationalparks präsentiert das Engagement im Naturschutzgebiet. Quelle: UNICEF

Zu Beginn seiner Reise besuchte Steinmeier das marine Naturschutzgebiet "Corales del Rosario y de San Bernardo“, ein einzigartiger Unterwasserpark mit Korallenriffen, Mangrovenwäldern, unzähligen Arten von Meeresfauna, darunter über 170 Fischarten, Muscheln, Schalentiere, Korallen und Schwämme. Bereits seit 2014 unterstützt die Finanzielle Zusammenarbeit (FZ) im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die kolumbianische Nationalparkbehörde „Parques Nacionales Naturales“ (PNN). In den ersten Jahren des Engagements lag der Fokus auf der Anden- und Karibikregion, seit 2018 auf der Pazifik- und südöstlichen Andenregion. Der Nationalpark Corales del Rosario y de San Bernardo liegt gut 20 km südöstlich von Cartagena. Im Park werden ab diesem Jahr Maßnahmen zu besserer (Öko-) Tourismusplanung, zur Förderung von wirtschaftlichen Alternativen für Fischer sowie zur optimierten Ausstattung und Kontrolle durch die Parkverwaltung (Boote, Bojen, Verwaltungsgebäude) durchgeführt.

Denn zunehmender Tourismus und Überfischung stellen die Ökosysteme des Parks vor wachsende Herausforderungen. Mangrovenwäldern und Korallenriffen wurden zerstört, die Ufergewässer werden durch Abwässer belastet. Eines der neu beschafften Boote der Parkverwaltung konnte die Delegation des Bundespräsidenten bereits benutzen und sich bei einer Fahrt vom Wasser einen Eindruck vom Zustand der Mangrovenwälder verschaffen.

Humboldt – ein ökologisch denkender Universalgelehrter

Blick vom fahrenden Boot auf Mangrovenwald am Ufer.
Das empfindliche Ökosystem Mangrovenwald bildet den Übergang zwischen Wasser und Land.

Humboldt wurde vor 220 Jahren durch den Wunsch und die Neugier, „das Zusammenwirken aller Naturkräfte zu verstehen“, zu seiner Lateinamerikareise motiviert. Er und seine Mitreisenden führten Messungen durch, kartographierten, sammelten nicht nur Pflanzen und Tierbälge - auch Steine und Mineralien. Dazu Steinmeier: „Der 250. Geburtstag von Alexander von Humboldt in diesem Jahr ist für mich ein willkommener Anlass, die langen und engen Verbindungen zwischen Deutschland und Lateinamerika zu würdigen und ihnen einen neuen Impuls zu geben. Sein Verständnis der Umwelt als schützenswerte Sphäre, die wir Menschen mehr brauchen, als sie uns braucht, gilt bis heute.“ Der Bundespräsident zog Parallelen zwischen dem frühen Entdeckungsreisenden und den Aufgaben in der globalisierten Welt: „Ich wage zu behaupten, dass Humboldt seine Botschaft heute – 200 Jahre später – mindestens genauso eindringlich formulieren würde. Ob es der Plastikmüll im Meer ist, oder das sich verändernde Weltklima mit seinen Konsequenzen: Kein einzelner Staat kann diese riesigen Herausforderungen bestehen. Das geht nur gemeinsam, nur global.“

Auch vier ehemalige Preisträger von „Jugend forscht“ begleiten den Bundespräsidenten – ihr Thema ist die Verschmutzung der Weltmeere vor allem mit Plastik und Mikroplastik. Dieser Aspekt spielt auch im FZ-Vorhaben eine Rolle. Felix Klauda, Direktor des KfW-Büros Bogotá, kommentiert: „Die Verschmutzung mit Mikroplastik und angeschwemmtem Plastikmüll belastet Ökosysteme und Nahrungsketten in Kolumbien. Ein wichtiger Teil unserer Arbeit ist, die Nationalparks und örtlichen Gemeinden bei der Bewältigung dieses Problems zu unterstützen.“

Der Bundespräsident führte dazu in Bogota Gespräche mit Kolumbiens Staatschef Duque Márquez und besuchte eine Anlaufstelle für venezolanische Flüchtlinge. Daneben traf sich Steinmeier auch mit den drei Institutionen, die in Kolumbien für die Umsetzung des 2016 geschlossenen historischen Friedensabkommens mit der Guerilla-Gruppe FARC eingerichtet wurden. Anschließend wird er seine Reise in Ecuadors Hauptstadt Quito fortsetzen.

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