Meldung vom 06.12.2018 / KfW Entwicklungsbank

Die KfW verstärkt ihr Engagement für den Tiger

Tiger versteckt im trockenen Gras
Dank entsprechender Schutzmaßnahmen erholt sich der Bestand der Tiger langsam wieder.

Von allen bedrohten Arten sind sie eine der eindrucksvollsten, die in Asien beheimateten Großkatzen. Für ihr Überleben müssen ihre ökologisch komplexen Lebensräume umfassend geschützt werden. Dieser Schutz muss allerdings auf die Bedürfnisse der Menschen, die in der Nähe der Tiger leben, abgestimmt sein: Lebensgrundlagen und Erwerbsquellen der lokalen Bevölkerung müssen so organisiert sein, dass sie nicht in Konflikt zum Arten- und Naturschutz stehen, sondern ihn unterstützen.

Hier hilft die KfW, indem sie aus Mitteln der Bundesregierung nun weitere 7,5 Millionen Euro zur Verbesserung des Schutzgebietsmanagements von Tigerlebensräumen und den Erhalt von Tigerpopulationen bereitstellt. Bei der Unterzeichnung des Finanzierungsvertrags mit der Weltnaturschutzunion IUCN in Frankfurt sagte KfW-Bereichsleiter Roland Siller: „Deutschland leistet hiermit international einen wichtigen Beitrag zum Biodiversitätsschutz und insbesondere zum Tigerschutz. Dabei ist uns die Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung besonders wichtig“.

Die Mittel werden im Rahmen der zweiten Phase eines Programms vergeben, für das die KfW 2014 schon 20 Millionen Euro im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) bereitgestellt hat. Über die IUCN werden sie an nationale und internationale Organisationen und lokale Naturschutzbehörden der Tigerverbreitungsländer ausgereicht – das sind die Staaten, die 2010 beim Internationalen Tigergipfel beschlossen hatten, gemeinsam auf eine Verdoppelung der Anzahl wild lebender Tiger hinzuarbeiten. Damals gab es nur noch etwa 3 000 Exemplare. Schätzungen zufolge sind es inzwischen immerhin 3 900 Tiere, im Jahr 2022 sollen es wieder mehr als 6 000 sein.

Tiger im Wasser sitzend

Um das zu erreichen, werden Projekte in oftmals grenzüberschreitenden Schutzgebieten vor allem in Indien, Nepal, Indonesien, Bhutan und Myanmar finanziert, die nach einem wettbewerblichen Prinzip ausgewählt wurden. Dabei geht es um den Erhalt intakter, weitläufiger Lebensräume, in denen die Tiere sich entfalten können, aber auch um Aufforstung oder die Schaffung von Arbeitsplätzen im Schutzgebietsmanagement und im Ökotourismus. Auf diese Weise sollen die Lebensbedingungen der zumeist armen Bevölkerung verbessert werden: über 600 Arbeitsplätze sind in der ersten Phase entstanden, und fast 55.000 Menschen haben von der Unterstützung profitiert.

Durch Aufklärungsmaßnahmen erfahren die Bewohner auch, wie wichtig ein intaktes natürliches Umfeld für ihre eigene Existenz ist. Denn nicht nur Tiger, auch andere Tier- und Pflanzenarten, von denen die Menschen leben, sind darauf angewiesen. Ein großes Problem ist hier die Wilderei: um sie einzudämmen, wird unter anderem die Ausstattung der Ranger mit Fahrzeugen, GPS-Geräten, Ferngläsern oder Kamerafallen verbessert. Nicht zuletzt bedeutet Tigerschutz auch Klimaschutz. Denn funktionierende Ökosysteme tragen dazu bei, die Folgen extremer Wetterereignisse abzufedern – ein Phänomen, das auch in dieser Region leider zunimmt.