Meldung vom 26.04.2018 / KfW Entwicklungsbank

Mehr Strom und Straßen für Togo

Deutsch-französische Kooperation: rund 75 Millionen Euro für Ausbau ländlicher Pisten und des Energiesektors

Ein ländliche Piste in Afrika wird saniert.
Der Ausbau und die Sanierung von Pisten und Straßen erleichtert den Handel in Afrika.

Im westafrikanischen Togo mangelt es an Strom und Straßen. Zusammen mit der französischen Entwicklungsbank AFD und der Europäischen Union stellt die KfW im Auftrag der Bundesregierung rund 75 Millionen Euro bereit, um die ländliche Infrastruktur und die städtische Energieversorgung zu verbessern.

Das Atakora-Gebirge in Togo liegt auf einer Hochebene. Das Klima dort ist sehr günstig, um auf den fruchtbaren Feldern Maniok, Avocados, Kaffee, Kakao und grünen Pfeffer anzubauen. Die Menschen holen oft gute Ernten ein. Doch es fällt ihnen schwer, ein angemessenes Einkommen durch den Verkauf ihres Getreides und ihrer Früchte zu erzielen. Die mangelnde Infrastruktur verursacht hohe Kosten für die Produktion und die Vermarktung der landwirtschaftlichen Waren.

Oft sind gerade die abgelegenen Regionen kaum an das Straßennetz angeschlossen. Oder die Wege sind in so schlechtem Zustand, dass Fahrten etwa zu den Märkten in die Hauptstadt Lome viel Zeit in Anspruch nehmen. Ein von Deutschland und Frankreich unterstütztes Projekt will das ändern. Landesweit werden rund 500 Kilometer ländlicher Pisten ausgebessert und saniert. Damit können Saatgut, Düngemittel und andere Produktionsmittel schneller angeliefert werden – die Landwirtschaft wird rentabler. Damit die Straßen dauerhaft befahrbar bleiben, wird gleichzeitig ein Fonds eingerichtet, aus dem künftig die notwendige Instandhaltung ausschließlich aus Mitteln des togolesischen Staates bezahlt wird.

Bei der Finanzierung arbeiten die deutsche KfW und die französische Entwicklungsbank AFD eng zusammen "Durch die Kooperation können wir gemeinsam verschiedene Finanzquellen erschließen", sagt Projektmanager Ulrich Jahn. Während die KfW einen Zuschuss in Höhe von 17 Millionen Euro gewährt, steuert die AFD einen zinsgünstigen Kredit in Höhe von 10 Millionen Euro bei. Die Federführung bei dem Projekt liegt bei der KfW, so dass die togolesische Seite, das Ministerium für Transport und Infrastruktur, von zwei Seiten unterstützt wird, aber nur einen Verhandlungspartner hat. "Das vereinfacht die Verfahren und Genehmigungen sehr", betont Jahn.

Zugang zu Energie für 300.000 Menschen in Lomé

Eine weitere gemeinsame Initiative der KfW mit der EU und der AFD trägt dazu bei, das Leben der Einwohner in den Städten zu erleichtern: Denn Lomé, die Hauptstadt des Landes an der Küste, wächst und wächst. Immer mehr Menschen brauchen Energie. Damit zunächst rund 300.000 Menschen im Großraum der Stadt einen zuverlässigen Zugang zu Strom haben, wird das Stromverteilnetz rehabilitiert und ausgebaut. Zusätzlich entsteht ein neues Netzkontrollzentrum. Der Energieversorger CEET soll außerdem in die Lage versetzt werden, seine Kapazitäten weiter auszubauen. Dieser Ausbau des Energiesektors wird insgesamt mit rund 48 Millionen Euro finanziert, davon übernimmt die AFD 30 Millionen Euro (Darlehen), während die KfW zehn Millionen Euro und die EU acht Millionen Euro als Zuschuss beisteuern.