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Meldung vom 16.04.2018 / KfW Entwicklungsbank

Mit Unterstützung lokaler Kapitalmärkte Entwicklung fördern

AfDB und OPIC: Zwei neue Investoren für den African Local Currency Bond Fund

Vertreter von KfW und AfDB unterzeichnen einen Vertrag
Die Afrikanische Entwicklungsbank (AfDB) unterstützt den ALCB Fund mit 140 Millionen südafrikanischen Rand. Im Bild (Mitte) Yaw Kuffour (AfDB), rechts daneben Karl von Klitzing (KfW).

Der von KfW gegründete African Local Currency Bond Fund (ALCBF) hat weitere Unterstützung erhalten: Die Afrikanische Entwicklungsbank (AfDB) und die US-amerikanische "Overseas Private Investment Cooperation" (OPIC) werden künftig in den Fund einzahlen, der lokale Kapitalmärkte fördert. Während OPIC 40 Millionen US-Dollar investiert, steuert die AfDB 140 Millionen südafrikanische Rand bei. Dadurch wird der ALCBF erstmals auch mit Lokalwährung ausgestattet.

Die entsprechenden Verträge wurden während einer Konferenz über lokale Kapitalmärkte bei der KfW Bankengruppe in Frankfurt am Main unterzeichnet. Prof. Dr. Joachim Nagel, Vorstandsmitglied der KfW, würdigte das Engagement der beiden Finanzinstitutionen und betonte, dass die Unterstützung von lokalen Kapitalmärkten heute eine absolute Notwendigkeit sei, um Entwicklung zu ermöglichen und die "Sustainable Development Goals" der internationalen Gemeinschaft zu erreichen.

Denn, so wurde auf der Konferenz deutlich, selbst ein Euro- oder Dollar-Darlehen mit "günstigem" Zinssatz ist für ein Unternehmen in einem Entwicklungsland mit Lokalwährungseinnahmen keineswegs immer vorteilhaft. Wenn die Währung des Entwicklungslandes innerhalb der Kreditlaufzeit gegenüber der Hartwährung abwertet, wird die Rückzahlung in lokaler Währung teurer. Diesem Effekt will der ALCB Fund entgegenwirken. Er geht auf eine Initiative der G-20 zurück und wurde von der KfW im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gegründet. Sein Ziel ist es, die Abhängigkeit von Fremdwährungen in Entwicklungsländern zu verringern und Investitionen in lokaler Währung anzuregen.

Joachim Nagel vor Rednerpult
Er hob die Bedeutung lokaler Kapitalmärkte hervor: Prof. Dr. Joachim Nagel, Vorstandsmitglied der KfW.

Dazu investiert der ALCB Fund in Anleihen mit denen sich lokale Banken, Mikrofinanzinstitutionen (MFI) und Unternehmen in Lokalwährung refinanzieren. Die Banken und MFI werden so in die Lage versetzt, günstige Kredite in lokaler Währung an ihre Kunden wie Kleinbauern, Handwerker oder einfache Geschäftsleute weiter zu geben. Lokale Unternehmen können ihre Produkte und Dienstleistungen günstiger anbieten, da etwaige Mehrkosten für ihre Kredite bei einer abgewerteten Inlandswährung entfallen. Die Erfahrung zeigt, dass ein vom ALCB Fund in Lokalwährungsanleihen investierter US-Dollar das siebenfache Investment von lokalen institutionellen Investoren auslöst. "Das Volumen des Fonds in Höhe von bald rund 200 Millionen US-Dollar wird langfristig Investitionen in lokaler Währung in Höhe von rund 1,4 Milliarden US-Dollar generieren", betonte Dr. Nagel. Bislang hat der ALCB Fund mehr als 80 Millionen US-Dollar in 29 Anleihen in 14 afrikanischen Ländern investiert. Darüber hinaus hat der Fonds im März dieses Jahres in den ersten Corporate Green Bond in Südafrika investiert.

An der Konferenz über die Bedeutung von lokalen Kapitalmärkten für Entwicklung beteiligten sich zahlreiche Vertreter von Finanzinstitutionen, Entwicklungsorganisationen und Ministerien. Darunter Dominik Ziller vom BMZ, Ludger Schuknecht vom Bundesministerium der Finanzen, Jingdong Hua, Schatzmeister der International Finanz Corporation (IFC), und Nick Dyer, Generaldirektor des britischen "Department for International Development" (DFID). IFC und DFID gehörten bereits im vergangenen Jahr zu den ersten Investoren in den ALCB Fund.

Weiterführende Informationen:

Eröffnungsrede von Prof. Dr. Joachim Nagel, Vorstandsmitglied der KfW.

Rede von Dominik Ziller, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung