Meldung vom 21.02.2018 / KfW Entwicklungsbank

Aids-Prävention über Grenzen hinweg

Erste Dreieckskooperation in Lateinamerika: Brasilien, Uruguay und Deutschland arbeiten beim Kampf gegen die Immunschwächekrankheit zusammen

Die neuen Gesundheitsstationen, die eingeweiht wurden, liegen alle im brasilianisch-uruguayischen Grenzgebiet.

In Lateinamerika ziehen Brasilien, Uruguay und die deutsche Entwicklungszusammenarbeit an einem Strang, um die HIV/Aids-Prävention zu verbessern und infizierte Menschen erfolgreicher zu behandeln. Dies wird durch eine verstärkte Gesundheitsversorgung in den Grenzregionen von Uruguay und Brasilien erreicht. Die KfW Entwicklungsbank hat im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) den Bau von zehn ländlichen Gesundheitszentren in Uruguay mit fünf Millionen Euro finanziert.

Gleichzeitig wurde die Ausbildung des medizinischen Personals durch Fachleute aus dem Nachbarland Brasilien unterstützt, das seine Erfahrungen beim Kampf gegen HIV/Aids weitergibt. „Diese Dreieckskooperation ist die erste ihre Art in Lateinamerika“, betont der KfW-Abteilungsleiter André Ahlert. In einer Welt, in der bei Schwellenländern die Grenzen zwischen klassischen Geber- und Empfängerländern immer weiter verwischen, sei eine solche Zusammenarbeit zukunftsweisend.

Die zehn neuen Gesundheitsstationen, die jetzt eingeweiht wurden, liegen alle im brasilianisch-uruguayischen Grenzgebiet: In den mit modernen medizinischen Geräten ausgestatteten Gebäuden sind Krankenschwestern rund um die Uhr im Einsatz. Sie betreuen Patienten aus beiden Ländern und versorgen sie mit Arzneimitteln. Regelmäßige Sprechstunden werden von Hebammen, Gynäkologen, Allgemeinmedizinern und Kinderärzten angeboten. Zur Prävention werden umfangreiche Informationen über die Ausbreitung und Infektionswege von HIV/Aids verteilt. Kondome können von den Stationen frei und anonym bezogen werden. Darüber hinaus wurde eine landesweit einheitliche Datenbank zu HIV/Aids-Fällen erstellt.

Brasilien gibt Erfahrungen in der HIV/Aids-Bekämpfung weiter

Erfahrene Ärzte aus Brasilien haben das medizinische Personal in Uruguay aus- und weitergebildet. Denn Brasilien hat die Verbreitung von HIV/Aids- frühzeitig und erfolgreich bekämpft: Dort werden Patienten flächendeckend im ganzen Land behandelt und Informationskampagnen wirken der Stigmatisierung von Betroffenen entgegen. Diese guten Erfahrungen werden dank der Dreieckskooperation nun auch in Uruguay stärker praktiziert. Die dortigen Provinzen sind ländlich geprägt, die Menschen erzielen ein geringes Einkommen. Viele Wanderarbeiter tragen dazu bei, dass die Infektionsraten mit HIV vergleichsweise hoch sind. Gerade in diesen armen Regionen wird nun die Basis-Gesundheitsversorgung für die Menschen verbessert werden und die HIV-Rate sinken.