Meldung vom 18.12.2017 / KfW Entwicklungsbank
Mehr Beschäftigung für Vertriebene in der Ukraine
Internationaler Tag der Migranten: KfW unterstützt Flüchtlinge weltweit

Immer noch sind weltweit etwa 66 Mio. Menschen auf der Flucht: Sie fliehen vor Krieg und Gewalt, aber auch vor Armut und Not. Mit dem Internationalen Tag der Migranten (18. Dezember) erinnern die Vereinten Nationen auch an die Situation der Flüchtlinge und Vertriebenen. Die KfW hilft seit Jahren dabei mit, deren Situation zu verbessern. Kürzlich wurde mit der "Internationalen Organisation für Migration" (IOM) im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) der erste Projektvertrag geschlossen: Ziel ist mehr Beschäftigung für Binnenflüchtlinge in der Ukraine.
Die Krise in der Ukraine gehört inzwischen fast zu den vergessenen Konflikten: Dabei hält die Gewalt in der Region an. Aus den umkämpften Gebieten im Osten des Landes flohen seit 2014 rund 2,7 Mio. Menschen – etwa eine Million in das benachbarte Russland, 1,7 Mio. Menschen suchten in den von der Regierung kontrollierten Gebieten der Ukraine Schutz. "Dort war in den aufnehmenden Gemeinden die Stimmung zunächst von Willkommenskultur geprägt", sagt die KfW-Projektmanagerin Judith Böhnke. Diese positive Haltung der Bevölkerung drohe jetzt zu kippen.
Durch das starke Bevölkerungswachstum habe sich die ohnehin schwierige wirtschaftliche Lage in der Ukraine verschärft: Der Wettbewerb um Jobs und Wohnraum nimmt zu. Bislang ist es nur wenigen der Binnenflüchtlinge gelungen, eine formelle Beschäftigung aufzunehmen und Einkommen zu generieren. Viele sind auf staatliche Hilfe angewiesen. "Dabei sind die Binnenflüchtlinge in der Ukraine im Vergleich zu anderen Flüchtlingen weltweit gut ausgebildet", erläutert Böhnke. Rund die Hälfte habe einen Hochschulabschluss, rund 33 % verfügten über eine Berufsausbildung.
Hilfe bei der Gründung von Kleinunternehmen
Die KfW Entwicklungsbank will deshalb in Kooperation mit der "Internationale Organisation für Migration" (IOM) die Binnenflüchtlinge und andere vom Konflikt betroffene Menschen dabei unterstützten, selbstständig Einkommen und Beschäftigung zu schaffen. Ziel ist es, den Menschen zu helfen, kleine Unternehmen zu gründen: In Seminaren werden die Flüchtlinge über betriebswirtschaftliche und rechtliche Grundlagen informiert, erhalten erste Kenntnisse in Marketing und in der Entwicklung eines Geschäftskonzepts.
Wenn sie einen Betrieb oder ein Geschäft gründen wollen, etwa ein Friseurgeschäft oder eine Schreinerei, erhalten sie Sachleistungen, die sie zum Aufbau ihres Geschäfts benötigen im Wert von 650 bis 2.500 EUR. Der Ausbau bereits bestehender, erfolgreicher Kleinunternehmen kann mit Sachleistungen i.H.v. bis zu 5.000 EUR gefördert werden. "Die Flüchtlinge sollen vom eigenen Einkommen leben können und nicht mehr auf staatliche oder internationale Hilfe angewiesen sein", sagt Böhnke. Insgesamt sollen von dem Projekt rund 3.400 Menschen profitieren.
Das neu gestartete Projekt in der Ukraine ist nur eines von vielen Vorhaben, mit denen die KfW im Auftrag der Bundesregierung Flüchtlinge unterstützt. Sie trägt seit Jahren dazu bei, Fluchtursachen entgegen zu wirken, die Aufnahmeregionen zu stabilisieren und Flüchtlinge zu integrieren. Aktuell werden 105 Vorhaben in 26 Ländern mit insgesamt über 2,6 Mrd. EUR finanziert.
Weitere Informationen zum Engagement der KfW Entwicklungsbank:
Flüchtlinge unterstützen, Aufnahmeregionen stabilisieren und Fluchtursachen entgegenwirken
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