Meldung vom 23.11.2017 / KfW Entwicklungsbank

Weltklimakonferenz in Bonn erfolgreich beendet

KfW mit vielen aktiven Beiträgen beteiligt

Blick auf die Teilnehmer einer Konferenz mit Publikum im Vordergrund
Diplomaten, Politiker und Vertreter der Zivilgesellschaft aus rund 200 Ländern kamen vom 6. bis 17. November in Bonn zusammen.

Am frühen Samstagmorgen ist in Bonn die Weltklimakonferenz (COP23) zu Ende gegangen, bei der unter der Präsidentschaft Fidschis wichtige Schritte zur Konkretisierung des Pariser Klimaabkommens gemacht wurden. Die KfW war an mehr als zwei Dutzend Veranstaltungen aktiv beteiligt und brachte sich vielfältig in die Diskussion um die bestmögliche Erreichung der Klimaziele ein.

Mit rund 22.000 Teilnehmer*innen aus nahezu 200 Ländern war die vom 6. bis 17. November in Bonn durchgeführte Weltklimakonferenz (COP23) die größte Veranstaltung, die die Stadt bis dato gesehen hat. Die Veranstaltung fand in einer konstruktiven Atmosphäre statt und machte deutlich, dass die Staatengemeinschaft den Zielen des Pariser Klimaabkommens verpflichtet ist und auch ein Rückzug der USA aus dem Abkommen diese Entwicklung nicht aufhalten kann.

Bei der im Vorfeld als "Arbeitskonferenz" eingestuften COP23 sollten vor allem Fortschritte bei der Erarbeitung der Regelungen zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens erzielt werden. Das wurde weitgehend erreicht. Es wurden umfangreiche Regelwerk-Textentwürfe vorgelegt, die 2018 weiter konkretisiert und auf der COP24 in Kattowitz (Polen) verabschiedet werden sollen. Im Zentrum dieses Regelbuchs stehen Methoden zur Messung und Beschreibung von Erfolgen bei Klimaschutz und Anpassung, sowie bei der Bereitstellung von Klimafinanzierung. Dabei kommt der Transparenz und Vergleichbarkeit der Methoden größte Bedeutung zu.

Es bestand Einigkeit, dass die Anstrengungen zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel noch deutlich erhöht werden müssen. Die erforderliche Ambitionssteigerung soll u.a. durch den sog. Talanoa-Dialog erreicht werden. Talanoa ist ein fidschianischer Begriff für den konfliktfreien Austausch mit allen Beteiligten. Das Ergebnis dieses Dialogs soll eine Bestandsaufnahme sein, die aufzeigt, wo die Völkergemeinschaft auf dem Weg zur Erreichung der Klimaziele steht und wo ein ambitionierteres Handeln vonnöten ist.

Das Thema Klimafinanzierung stand immer wieder im Fokus der Diskussionen und Verhandlungen. Dabei wurde einerseits eine Ausweitung der Finanzierungsbemühungen, möglichst durch Mobilisierung privater Finanzmittel, eingefordert. Andererseits wurde eine größere Transparenz und Vergleichbarkeit bei der geleisteten Unterstützung angemahnt. Anpassung an den Klimawandel spielte in vielen Veranstaltungen eine große Rolle, zumal die fidschianische Präsidentschaft die Bedrohung kleiner Inselstaaten durch den Klimawandel in vielen Veranstaltungen hervorhob. Weiterhin offen blieb die Frage, wie Staaten finanziell unterstützt werden sollen, welche durch den Klimawandel irreversible Schäden und Verluste erleiden, die durch Anpassungsmaßnahmen nicht oder nur unzureichend abgefedert werden können.

Für die KfW bot die COP23 eine gute Gelegenheit, sich konstruktiv in die Debatten zur Erreichung der Pariser Klimaziele einzubringen und ihr Klimaengagement vorzustellen. Die KfW führte fünf Side Events federführend durch, darunter zwei ganztägige Veranstaltungen. An weiteren mehr als 20 Veranstaltungen war sie aktiv beteiligt, meist in Form von Vorträgen oder auf Panel-Teilnahmen. Der Fokus der KfW-Beiträge lag auf den Themen Anpassung an den Klimawandel und Klimafinanzierung.

Das Thema Anpassung an den Klimawandel griff die KfW unter anderem in einem ganztägigen Symposium zu klimaresilienter Küsteninfrastruktur auf, bei dem vor allem die Bedeutung von Meeresspiegelanstieg und Tropenstürmen auf Investitionsentscheidungen in Küstenzonen diskutiert wurde, sowie in einem Side Event zu ökosystembasierter Klimaanpassung. Zudem hat die KfW den offiziellen Start der InsuResilience Global Partnership, einer Initiative zur Absicherung gegen Klima- und Katastrophenrisiken, maßgeblich vorbereitet. Die neue globale Partnerschaft baut auf der 2015 unter deutscher G7-Präsidentschaft gegründeten InsuResilience-Initiative auf, die zum Ziel hat, bis 2020 zusätzliche 400 Mio. arme und besonders verletzbare Menschen gegen Klimarisiken in Entwicklungsländern zu versichern.

Möglichkeiten der Ausweitung der Klimafinanzierung standen im Mittelpunkt des ganztägigen Climate Finance Forums des International Development Finance Clubs, dem auch die KfW angehört. In einem Side Event mit Beteiligung des Entwicklungs- und Umweltministeriums wurden ergebnisbasierte "Policy Based Loans" als innovatives Finanzierungsinstrument zur Umsetzung der "Nationally Determined Contributions", der Klimapläne der Länder, vorgestellt.

Weitere Höhepunkte für die KfW waren die Unterzeichnung des ersten Finanzierungsvertrages mit dem Green Climate Fund für ein Vorhaben im Bereich klimaresiliente Infrastruktur in Bangladesch sowie der Verträge für eine neue Phase des Klima- und Waldschutzprogramms "REDD for Early Movers". Zudem prämierte das UN-Klimasekretariat das BMUB/KfW-Projekt zur Wiedervernässung von Mooren in Russland mit dem "Momentum for Climate Action Award 2017".