Meldung vom 27.09.2017 / KfW Entwicklungsbank

Partner aus Lateinamerika informieren sich über Energieeffizienz

Fast zwei Dutzend Bankenvertreter zu Gast bei der KfW und deutschen Unternehmen

Besucher mit Kopfhörern in einem Betrieb
Die Leistungen der deutschen Unternehmen beim effizienten Einsatz von Energie beeindruckten die Besucher aus Lateinamerika.

Die KfW fördert in Deutschland Programme von Unternehmen zum effizienten Einsatz von Energie: Diese können auch ein Vorbild für die Partner in Entwicklungs- und Schwellenländern sein. Im September informierten sich rund zwei Dutzend Vertreter lateinamerikanischer Förderbanken bei einem einwöchigen Besuch in fünf Bundesländern darüber, wie deutsche Betriebe Energie effizient einsetzen.

In den Ländern Lateinamerikas fördert die KfW Entwicklungsbank im Auftrag der Bundesregierung seit vielen Jahren Vorhaben, die dazu beitragen, Energie effizient einzusetzen. Dazu gehört zum Beispiel der Bau von energieeffizienten Wohnungen in Mexiko und Chile. Aber das Potenzial ist längst nicht ausgeschöpft: Die meisten Länder Lateinamerikas haben sich beim Pariser Klima-Abkommen ehrgeizige Ziele gesetzt (Nationally Determined Contributions – NDCs), und suchen weiterhin nach Möglichkeiten, Energie sparsam und effizient zu nutzen: Das betrifft die Bereiche energieeffizientes Bauen und Mobilität genauso wie öffentliche Infrastruktur und private Betriebe.

Die Vertreter der lateinamerikanischen Banken besuchten in fünf Bundesländern Unternehmen, die Vorbildliches beim sparsamen Einsatz von Energie leisten und deshalb von der KfW gefördert werden. Die Gäste der KfW informierten sich unter anderem bei Volkswagen in Wolfsburg, bei Werner & Mertz in Mainz (Hersteller von Reinigungsmittel Frosch), der Brauerei Veltins und bei Trilux im sauerländischen Arnsberg.

Austausch über energieeffiziente Programme

Bei Trilux (Hersteller von Beleuchtungssystemen) erfuhr die Delegation, wie sich mit verschiedenen Maßnahmen eine Energie-Ersparnis von 85 Prozent erreichen lässt – zum Beispiel durch intelligent programmierte LED-Beleuchtung oder Sensoren, die erkennen, ob sich jemand in einem Gebäude aufhält.

Zu dem Besuchsprogramm gehörten auch Vorträge bei der KfW Bankengruppe, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und der Deutschen Energieagentur DENA. Unternehmerische Praxis, Finanzierungs-Know-How und Politik wurden so kombiniert.

"Bei dem Besuch konnten wir uns über gute Praktiken in Deutschland und Lateinamerika austauschen", sagte Luís Calle von der Lateinamerikanischen Entwicklungsbank CAF. "Wir haben anschauliche Beispiele für Energieeffizienz gesehen. Mit diesem Wissen können wir jetzt in unsere Länder zurückgehen und prüfen, was sich davon bei uns anwenden lässt", resümierte Francisco González, Generaldirektor von Bancomext in Mexiko.

KfW-Bereichsleiter Stephan Opitz wies in seiner Rede zu den Besuchern am letzten Abend auf die große Bedeutung der Energieeffizienz angesichts des Klimawandels hin. Hurrikane wie Harvey oder Irma, die letzthin hunderttausende Menschen in der Karibik und den USA bedrohten, zeigten einmal mehr, wie wichtig ein sorgsamer Umgang mit fossilen Energieträgern sei. Nach Angaben des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) entfällt rund die Hälfte der vermeidbaren Emissionen bis 2040 auf Energieeffizienz. Nur dann lasse sich die Erderwärmung auf zwei Grad oder weniger begrenzen.