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Meldung vom 20.06.2017 / KfW Entwicklungsbank

Schutz eines wichtigen Feuchtgebiets

Die KfW fördert das Management des Hengshui-Sees in China

In der chinesischen Hochebene rund um die Megastädte Peking, Tianjin und Hebei bildet der Hengshui-See ein wichtiges Rückzugsgebiet für seltene Vogelarten und Heimat für viele Fische. Die KfW fördert im Auftrag der Bundesregierung das Management eines Schutzgebiets am Hengshui mit rund 12 Mio. EUR. Der Schutz ist umso wichtiger, weil immer mehr Touristen den See als Ausflugsziel nutzen.

Der Hengshui-See entstand durch eine künstliche Aufstauung im Jahr 1949, hat sich aber zu einem bedeutenden Biotop entwickelt. Nicht nur seltene Entenarten, sondern auch viele andere Vogel- und Fischarten haben ihn als Lebensraum erobert. Gleichzeitig wird der See intensiv genutzt. Etwa 300 Fischer fangen dort Karpfen und Karauschen, vermieten jedoch immer mehr auch Boote an Touristen. Die Menschen aus den drei benachbarten Metropolen nutzen das Feuchtgebiet als Erholungsort. Kamen 2013 bereits mehr als eine Million Touristen im Jahr, werden ab 2018 bis zu drei Millionen jährlich erwartet, denn dann soll der See mit einem Schnellzug aus Peking erreichbar sein.

Der 75 Quadratkilometer große See steht seit dem Jahr 2000 unter Schutz, jedoch wurde die Einhaltung der Nutzungsregeln kaum kontrolliert. Die KfW unterstützt im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die Erarbeitung eines Managementplans und seine Umsetzung. Der Managementplan regelt, wie die vorgesehenen Investitionen und Schutzmaßnahmen umgesetzt werden. Er wird gemeinsam mit den Anwohnern ausgearbeitet. Auf einer Insel im See soll ein Umweltzentrum entstehen, um Besuchern, insbesondere Schülern, die Natur vor Ort zu erklären. Außerdem wird ein Konzept gefördert, um den Bestand an Vögeln und Fischen zu überwachen.

In der Nähe des Sees leben fast 20.000 Menschen, viele von ihnen haben Angebote für Touristen ausgebaut. Eine nachhaltige Nutzung des Sees wird ihnen in Zukunft Einkommensmöglichkeiten bieten und erhalten. Der See wird zudem auch zur Trinkwassergewinnung genutzt und entsprechend streng geschützt. Teil des KfW-Vorhabens ist auch die Verbesserung der Wasserqualität im See, etwa durch den Bau eines Vorfluters, in dem zulaufendem Wasser Nährstoffe entzogen werden, damit der See nicht überdüngt. Außerdem soll ein weiteres Becken geflutet werden, um das Grundwasserreservoir aufzufüllen. Langfristig sichern diese Maßnahmen die Versorgung der Anrainer mit Trinkwasser.

Der Hengshui-See in China ist künstlich angelegt, hat sich aber zu einem bedeutenden Rückzugsort für seltene Vogelarten entwickelt.