Meldung vom 02.02.2017 / KfW Entwicklungsbank, Nachhaltigkeit

Nachhaltige Produkte aus Lateinamerika in Berlin

KfW-geförderte Unternehmen präsentieren sich bei der Grünen Woche

Kaffee, exotische Trockenfrüchte und Fisch aus Lateinamerika gehören zu den Produkten, die KfW-geförderte Unternehmen aus Lateinamerika exportieren. Der eco. business Fund unterstützt Unternehmen aus der nachhaltigen Landwirtschaft. Drei dieser Öko-Betriebe präsentieren sich am KfW-Stand bei der Grünen Woche in Berlin, um ihre Produkte vorzustellen und ihren Kundenkreis zu erweitern.

Getrocknete Andenbeeren sowie Säfte und Pulver dieser goldgelben Früchte sind der Exportschlager von Terrafertil aus Ecuador. Das Unternehmen aus Ecuador, das 2015 von zwei Brüdern und ihren Freunden gegründet wurde, exportiert inzwischen weltweit. Die nachhaltige Produktion wurde mit dem Fairtrade-Siegel ausgezeichnet. 900 kleine Produzenten in Ecuador und Kolumbien beliefern Terrafertil nicht nur mit Andenbeeren, sondern auch mit Bananen, Mangos, Ananas und Nüssen. Da die Früchte getrocknet vertrieben werden, werden auch Exemplare mit leichten optischen Makeln verarbeitet – ein Nischenmarkt. Inzwischen hat Terrafertil ein zweites Werk im Nachbarland Kolumbien eröffnet. Die Finanzmittel aus dem eco.business Fund ermöglichen dem Unternehmen die weitere Expansion.

Der eco.business Fund wurde von der KfW – gemeinsam mit dem Fondsmanager Finance-in-Motion und der Nichtregierungsorganisation Conservation International - im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Dezember 2014 gegründet. Er ermöglicht Unternehmen und Kooperativen in Lateinamerika die Finanzierung von Investitionen, die einen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität oder zur nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen leisten. Im Herbst 2016 bewilligte die KfW eine Beteiligung aus Eigenmitteln am Fonds über umgerechnet mehr als 22,2 Mio. Euro, um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden. Zusammen mit dem Fondsmanager konnte die KfW weitere Investoren wie die niederländische FMO, die Europäische Union und die GLS-Bank einwerben.

Bei Tejemet, einem Kaffeeproduzenten aus El Salvador, fließen die Mittel aus dem Fonds in die Pflanzung neuer Kaffeebäume. 250.000 junge Bäume sollen jährlich gepflanzt werden, teils auch in besonders umweltfreundlichen Agroforstsystemen. Die Familie Pacas Lopez, die das Unternehmen in fünfter Generation führt, setzt auf robuste lokale Sorten, die den Wetterkapriolen des Klimawandels besser widerstehen. Die Familie unterhält acht eigene Plantagen und eine Mühle, außerdem werden über 20.000 Tonnen Kaffeebohnen zugekauft, die ebenfalls hohen Nachhaltigkeitsstandards entsprechen. Damit haben zahlreiche lokale Kaffeeproduzenten einen Abnehmer. Jüngste Geschäftsidee von Tejemet ist die Café-Kette "Viva Espresso", die jetzt auch international expandieren soll.

Auf der Grünen Woche präsentiert sich außerdem auf Einladung des eco.business Fund Alimentos Prosalud aus Costa Rica. Das Unternehmen, das als Verarbeiter von Sardinen und Thunfisch begann, gehört heute zu den weltweit wichtigsten Anbietern von Fisch. Prosalud beschäftigt 1.300 Angestellte und erfüllt alle Standards der wichtigsten Zertifzierer für Meeresfisch, etwa den delphinschonenden Fang von Thunfisch. Dem Unternehmen ist es außerdem gelungen, jede Art von Fischabfällen zu vermeiden. Was nicht als Filet verkauft werden kann, wird zu Fischmehl oder Fischöl verarbeitet. Prosalud bietet Angestellten und Gemeinden außerdem Weiterbildung in Fragen von Recycling, sparsamen Umgang mit Ressourcen, Erhalt von Stränden und Reinhaltung von Wasser.

Ob an Land oder auf dem Meer: der eco.business Fund unterstützt nachhaltige Firmen in Lateinamerika und hilft ihnen, neue Absatzmärkte in Europa zu erschließen.

Ananas und andere exotische Früchte aus Lateinamerika sind auf dem Weltmarkt gefragt.