Meldung vom 19.01.2017 / KfW Entwicklungsbank

Boom am Mount Kenya

KfW unterstützt Landwirte in Kenia bei der Bewässerung der Felder

Kenias Bauern sind völlig vom Regen abhängig. Wenn er ausbleibt, verdorrt das Gemüse auf den Feldern. Die KfW unterstützt im Auftrag der Bundesregierung Landwirte am Mount Kenya beim Bau von Bewässerungsanlagen. Seit die ersten Sprinkler in Betrieb sind, hat sich das Einkommen der Bauern dort verdoppelt. Bewässerung gehört zu den Themen, die die KfW bei der Förderung des ländlichen Raums verfolgt. Dies wird auch auf dem Stand der KfW bei der Grünen Woche in Berlin anhand von interaktiven Modellen dargestellt

Zusammen geht alles besser: In vier Bezirken östlich und südlich des Mount Kenya, des zweithöchsten Bergs Afrikas, haben sich die Bauern in Kooperativen vereinigt. Die KfW unterstützt sie dabei, Bewässerungsanlagen für ihre Felder zu planen, zu bauen und zu betreiben. Das ist besonders wichtig, weil die Landwirtschaft des ostafrikanischen Landes vollständig von Regenfällen abhängig ist. Bleibt der Regen aus, kann es sein, dass die Familien hungern.

Mit Hilfe der KfW wurden nun Wehre gebaut, um Wasser zu stauen und es in hauptsächlich unterirdisch verlegten Rohrleitungen zu den Feldern zu führen. An den Hängen des Mount Kenya reicht der Druck für den Wassertransport durch das natürliche Gefälle aus, Pumpen werden nicht benötigt. Auf den Feldern angekommen fließt das Wasser in oberirdische Druckleitungen, die Sprinkler versorgen. Diese simplen Anlagen können flexibel über die zu bewässernde Fläche verteilt, müssen nur wenig gewartet werden und arbeiten besonders sparsam. Eine Anlage, die bereits vor 25 Jahren gebaut wurde, funktioniert heute immer noch.

Die Kooperativen betreiben die fertigen Anlagen eigenständig. Bisher profitieren bereits mehr als 6.000 landwirtschaftliche Betriebe von ihnen. Insgesamt werden bisher über 2.000 Hektar Fläche bewässert.

Ein Bewässerungssystem versorgt im Schnitt 300 kleinbäuerliche Betriebe und kostet rund eine halbe Million Euro. Die Hälfte der Kosten tragen die Bauern, die andere Hälfte übernimmt die kenianische Regierung. Die KfW hat Kenia bereits rund 12 Mio. EUR zur Verfügung gestellt. Das kenianische Finanzministerium arbeitet mit lokalen Banken zusammen. Sie stellen den Bauern zinsvergünstigte Darlehen zur Verfügung, damit diese ihren Kostenanteil tragen können. Tilgung und Zinsen können aus den höheren Erträgen bedient werden

Gute Preise für die Ernte

Es ist besonders wichtig, die Landwirtschaft in Kenia zu fördern, weil sie bisher nicht Schritt hält mit der Bevölkerungsentwicklung. Die Bauern müssen immer mehr Menschen versorgen. Daher sind die Böden ausgelaugt. Die Sprinklerbewässerung kombiniert mit der richtigen Düngung wertet die Böden wieder auf. Die Kooperativen am Mount Kenya bauen inzwischen zusätzlich zu den erforderlichen Grundnahrungsmitteln auch Obst und Gemüse an, das auf den Märkten besonders gute Preise erzielt. Sie können nun die bestehende Nachfrage auch bedienen. Da sie nicht mehr befürchten müssen, dass mangelnder oder zu später Regen die gesamte Ernte vernichtet, lohnt sich der Anbau solch hochwertiger Lebensmittel.

Inzwischen haben sich die Ernten und das Einkommen der Kooperativenmitglieder verdoppelt. Damit erfährt die ganze Region einen Aufschwung, denn es ist mehr Geld im Umlauf. Landarbeiter, Techniker und Buchhalter wurden eingestellt. Die Bauern und ihre Familien sind besser ernährt, haben sauberes Wasser und leiden weniger unter Krankheiten. Mehr als das: Das steigende Einkommen wird auch investiert in Bildung für die Kinder – ein Beitrag für eine bessere Zukunft.

Eine frau in Kenia hackt rund um eine Bananenstaude
Hochwertige Lebensmittel wie Bananen gedeihen nur dank der Bewässerung.