Meldung vom 09.12.2016 / KfW Entwicklungsbank
Ausbau der Infrastruktur in Afrika
KfW baut Partnerschaft mit afrikanischen Entwicklungsbanken aus
Mit zwei kürzlich geschlossenen Abkommen unterstützt die KfW maßgeblich den Ausbau der afrikanischen Infrastruktur sowie im Exportsektor tätige kleine und mittlere Unternehmen. Dazu wurde die Zusammenarbeit mit einer kenianischen und einer ruandischen Entwicklungsbank ausgeweitet.
Unzureichende Infrastruktur behindert die Entwicklung in Afrika besonders. Nur die Hälfte der Straßen auf dem Kontinent sind befestigt, viele der übrigen in der Regenzeit unpassierbar. Das führt zu hohen Transportkosten und isoliert insbesondere die Binnenländer vom Welthandel. Hinzu kommt ein steigender Energiebedarf vor allem durch die zunehmende Verstädterung und Elektrifizierung, der mit den bisherigen Erzeugungs- und Verteilungskapazitäten nicht gedeckt werden kann.
Daher unterzeichnete die KfW mit der Eastern and Southern African Trade and Development Bank (PTA Bank) in Nairobi einen Förderkredit über 100 Millionen US-Dollar. Die Bank wird Unternehmen in den ost- und südafrikanischen Staaten (COMESA/Common Market for Eastern and Southern Africa) dringend benötigtes Kapital für Infrastruktur-Vorhaben zur Verfügung stellen. Dazu zählen etwa Vorhaben aus den Bereichen Straßenbau, Energie- und Wasserversorgung sowie Informationstechnologie.
Aufgrund der in dieser Region gering entwickelten Finanzsysteme spielt die PTA Bank als regional verankerte Entwicklungsbank eine bedeutende Rolle für die Refinanzierung der lokalen Wirtschaft. "Dieser Förderkredit festigt die strategische Partnerschaft zwischen KfW und PTA Bank", sagte KfW-Vorstandsvorsitzender Ulrich Schröder. "Beide Banken engagieren sich im International Development Finance Club, dem Netzwerk nationaler und regionaler Entwicklungsbanken. Die enge Zusammenarbeit der Mitglieder verstärkt den entwicklungspolitischen Nutzen unserer Arbeit. In diesem konkreten Vorhaben schaffen wir gemeinsam die Voraussetzungen für Wirtschaftswachstum und Beschäftigung und damit dauerhafte Armutsreduzierung."
Exportförderung für Ruandas Kleinunternehmen
Ruandas Unternehmen haben mit vielen Herausforderungen zu kämpfen: Das kleine Land im Herzen Afrikas hat keinen Zugang zu Häfen, dadurch sind Transporte ins Ausland teuer. Doch hat das Land vieles zu bieten: Bisher zählen Tee und Kaffee, zunehmend auch Mineralien wie Wolfram, Zinn oder Coltan zu den wichtigsten Exportgütern.
Ein Finanzierungsvertrag über 8,5 Millionen Euro zwischen der KfW und der Development Bank of Ruanda (BRD) sowie dem ruandischen Finanzministerium ermöglicht in Zukunft den kleinen Produzenten bessere Exportchancen. Denn exportorientierte kleine und mittlere Unternehmen können aus diesen Finanzmitteln über lokale Banken Darlehen aufnehmen. Der Export von Waren an die Nachbarländer der Ostafrikanischen Gemeinschaft oder sogar weltweit würde ihnen neue Absatzmärkte verschaffen. In Frage kommen zum Beispiel Produzenten von Schnittblumen wie Rosen, Dahlien oder Strelitzie sowie Obst, etwa Ananas, Mango und japanische Pflaume. Auch Avocado und Tomaten, die Süßpflanze Stevia oder Öle aus Ruanda könnten auf dem Weltmarkt gefragt sein.
Ruanda wurde 1994 von einem grausamen Genozid heimgesucht, der etwa eine Million Menschen das Leben kostete und das Land um Jahrzehnte zurückwarf. In den letzten Jahren hat sich das Land wieder etwas erholt. Um es weiter zu stabilisieren, müssen die wirtschaftliche Entwicklung unterstützt und Arbeitsplätze für die stark wachsende jugendliche Bevölkerung geschaffen werden.
"Deutschland ist für die ruandische Regierung seit langem ein anerkannter und geschätzter Partner. Mit diesem Vorhaben wagen wir uns erstmals in die Exportförderung vor, ein Sektor, der für die weitere Entwicklung Ruandas essentiell sein wird", erklärte KfW-Abteilungsleiter Klaus Müller.

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