Meldung vom 13.10.2016 / KfW Entwicklungsbank
Gemeinsam gegen den Hunger
Die KfW unterzeichnet Kooperationsvereinbarung mit der Welthungerhilfe
KfW und Deutsche Welthungerhilfe verstärken ihre Zusammenarbeit. Dafür haben sie am 11. Oktober in Berlin eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, die zunächst für drei Jahre gilt. Es werden zusätzliche gemeinsame Aktivitäten identifiziert und durchgeführt.
Als eine "wichtige Partnerschaft jenseits der üblichen institutionellen Grenzen" bezeichnete KfW-Abteilungsleiter Marc Engelhardt die Vereinbarung. "Wir sehen in der Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft einen wichtigen Beitrag, um Projekte der Entwicklungszusammenarbeit noch effizienter und wirksamer zu machen."
Sein Haus habe schon bisher sehr gut mit der KfW zusammenarbeitet, sagte der Vorstandsvorsitzende der Welthungerhilfe Till Wahnbaeck, "schnell, vertrauensvoll und unbürokratisch". Er wünsche sich, dass das so bleibe. Die neue Kooperationsvereinbarung schaffe die Voraussetzungen dafür.
Im Anschluss an die Unterzeichnung fand in der Berliner KfW-Niederlassung eine gemeinsame Veranstaltung von KfW und Welthungerhilfe statt. Anlässlich der Vorstellung des Welthunger-Index diskutierten Fachleute darüber, wie die Welt bis zum Jahr 2030 vom Hunger befreit werden könnte – entsprechend der Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs).
In den vergangenen Jahren sind große Fortschritte erzielt worden. Zwar leiden noch 795 Millionen Menschen an Hunger. Dies sind jedoch deutlich weniger als noch vor einigen Jahren, und das trotz steigender Weltbevölkerung. Auch haben fast zwei Dutzend Entwicklungsländer erstaunlich viel erreicht, um ihrer Bevölkerung den Zugang zu ausreichend Nahrungsmitteln zu ermöglichen. Besonders Myanmar, Ruanda und Kambodscha haben den Hunger merklich zurückgedrängt. Aber die regionalen Unterschiede "sind nach wie vor groß", sagte Bärbel Diekmann, Präsidentin der Welthungerhilfe. Angesichts "ernster" oder sogar "sehr ernster" Hungerwerte in 50 Ländern bleibe weiterhin viel zu tun.
Marc Engelhardt erläuterte das umfangreiche Engagement der KfW auf diesem Gebiet, das sich in den vergangenen fünf Jahren auf 2,8 Mrd. EUR ausgeweitet hat. Dabei ist die Arbeit der KfW geleitet von der neuen Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen – darunter Ziel Nummer zwei: Beseitigung von Hunger und Fehlernährung. Die Agenda 2030 erteile, unterstrich Engelhardt, allen Ländern einen Entwicklungsauftrag, auch den Industrieländern.

In der nachfolgenden Diskussion, an der Ursula Hudson von Slow Food Deutschland, Amitabh Behar von der National Foundation for India, Francesco Tramontin von Mondelez International und Gunther Beger vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) teilnahmen, zeigten sich alle Redner zuversichtlich, dass das Ziel, den Hunger bis 2030 zu beseitigen, erreichbar sei. Dafür brauche es politischen Willen in den betroffenen Ländern genauso wie in den Industrieländern, die unter anderem ihre Agrarpolitik verändern sollten. Es gibt eigentlich genügend Nahrungsmittel für alle, lautete der Tenor: "Hunger ist der vermeidbarste Skandal, den wir derzeit auf der Welt haben", fasste BMZ-Abteilungsleiter Beger die Lage zusammen.

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