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Meldung vom 10.10.2016 / KfW Entwicklungsbank

Flügel für den Erfolg in der Schule

„Wings to fly“ unterstützt Mädchen armer Familien in Kenia mit Stipendien

Zu wenig Geld soll kein Grund für mangelnde Schulbildung sein – daher fördert die KfW in Kenia im Auftrag der Bundesregierung den Bau von Schulen und die Ausbildung begabter, aber armer Kinder. Mädchen werden bevorzugt durch die von der KfW finanzierten Stipendien für das Programm "Wings to fly" unterstützt, denn sie haben immer noch viele Benachteiligungen zu überwinden. Am 11. Oktober jeden Jahres bietet der Internationale Mädchentag der UN Anlass, auf die weltweite Diskriminierung von Mädchen hinzuweisen.

Mary Chao aus dem südkenianischen Taita Taveta hat glänzende berufliche Aussichten: Derzeit absolviert sie ein Praktikum bei der örtlichen Equity Bank und hofft, bald Informatik oder Elektrotechnik studieren zu können. Dabei hatte sie es bisher schwer gehabt in ihrem Leben: Nach der Scheidung ihrer Eltern lebte sie zunächst bei ihrem Vater, doch als dieser eine neue Frau fand, zog sie zu einer Tante. Dort gab es an manchen Tagen nicht genügend Geld, um Petroleum für die Lampen zu kaufen – dann fehlte Mary Licht, um ihre Hausaufgaben zu machen. Trotzdem schaffte sie es, beim Abschluss der achtjährigen Primarschule zu den landesweit Besten zu gehören.

Damit qualifizierte sie sich für das Förderprogramm "Wings to fly", das gezielt begabte Schüler aus bedürftigen Familien unterstützt. Unter den fünf Prozent der besten Primarschüler werden Waisen, Kinder von Eltern mit HIV oder besonders armen Familien ausgewählt. Sie bekommen nicht nur ein Stipendium für den weiteren Schulbesuch, sondern auch Mentoring. Zum Stipendium gehören Begegnungen mit kenianischen Wirtschaftsführern, Politikern und Intellektuellen. Ziel ist es, zukünftige Vorbilder für die Gesellschaft aufzubauen.

Mädchen bekommen 60 Prozent der KfW-geförderten Stipendien, die über die Equity Group Foundation vergeben werden. Im Auftrag der Bundesregierung finanziert die KfW derzeit 960 Stipendien in Kenia, die 578 Mädchen und 382 Jungen zugute kommen. KfW-Sektorökonom Ulrich Jahn betont: "Wenn Mädchen die Chance auf Sekundarbildung bekommen, dann stärkt das auf längere Sicht nicht nur ihr eigenes Einkommen, sondern hat auch positive Wirkungen auf das Wirtschaftswachstum, die Bevölkerungsentwicklung und die Gesundheitssituation im Land." Gerade in Sub-Sahara-Afrika gebe es noch erhebliche Benachteiligungen für Mädchen aus armen Familien.

Neben dem Stipendienprogramm fördert die KfW seit 2004 in Armenvierteln kenianischer Städte den Bau und die Ausstattung von Primar- und Sekundarschulen. Dafür hat die Bundesregierung bereits rund 44 Millionen EUR zur Verfügung gestellt. Die neuen Schulen bieten gute Lernbedingungen mit hellen, gut belüfteten Klassenzimmern, großzügigen Sport- und Spielplätzen, Wasserversorgung, Sanitäranlagen und Lehrerzimmern.

Im Rahmen des Programms werden 29 Schulen gebaut, wovon 19 bereits fertig gestellt sind und in Zukunft bis zu 50.000 Schüler aus den Armenvierteln beherbergen kann. "Wings to fly"-Teilnehmer haben es bereits bis an Elite-Universitäten geschafft, arbeiten in einer Bank oder bereiten sich auf eine praxisorientierte Berufsausbildung vor. Mary Chao etwa hat sich vorgenommen, später ein eigenes Unternehmen zu gründen und ihrerseits bedürftige Kinder zu unterstützen. Auf lange Sicht wird die Ausbildung junger Kenianerinnen und Kenianer der Entwicklung des ganzen Landes zugute kommen.

Mädchen aus armen Familien bekommen mit "Wings to fly" die Chance auf eine gute Ausbildung.