Meldung vom 29.09.2016 / KfW Entwicklungsbank

Laufen für die Rhinos

Wildhüter aus Südafrika beteiligten sich mit Unterstützung der KfW am Berlin-Marathon

Um die letzten südafrikanischen Nashörner zu schützen, riskieren Ranger ihr Leben. Einige der Wildhüter werben für die Rhinos und ihren eigenen Einsatz bei internationalen Sportereignissen. Als Anerkennung ihrer Leistung lud die KfW fünf Ranger aus dem Kruger National Park zum Berlin-Marathon ein.

Einige Tausend Nashörner leben in Südafrika - noch: Ihre Existenz ist bedroht. Das Horn der Tiere erzielt hohe Preise auf dem Weltmarkt. Ranger schützen das Leben der Wildtiere mit ihrem eigenen. Seit 2003 sind mehr als tausend Wildhüter getötet worden. Eine organisierte Mafia betreibt die Wilderei und geht mit Waffengewalt auch gegen Menschen vor.

Um Aufmerksamkeit für den harten Einsatz der Ranger zu wecken, beteiligen sich einige von ihnen an internationalen Sportereignissen. "In unserem anstrengenden Job ist das Laufen eine wunderbare Möglichkeit, sich ein Ziel zu setzen und es auch zu erreichen", sagt Running for Rangers-Gründer Bruce Leslie. "Das zeigt uns, dass Träume realisierbar sind." Er und vier seiner Kollegen, die aufgrund ihrer Gefährdung durch ihre Arbeit hier nicht namentlich genannt werden möchten, nahmen jetzt am Berlin-Marathon teil. Möglich wurde dies durch Unterstützung der KfW, der Organisation "Stop Rhino Poaching" und der ehrenamtlichen Ranger der südafrikanischen Nationalparks SANParks.

"Wir sind aufgeregt und dankbar, dass wir an dem Marathon teilnehmen können", erklären die Ranger aus dem Kruger National Park, die nicht nur zum ersten Mal Europa sehen, sondern auch erstmals mit dem Flugzeug gereist sind. In Berlin zeigten sie hohes sportliches Engagement, der schnellste von ihnen lief nach weniger als drei Stunden ins Ziel.

Bruce Leslie arbeitet seit mehr als 21 Jahren im Kruger National Park. "Ich habe noch nie eine solch massive Zunahme der Wilderei gesehen wie in den vergangenen Jahren", sagt er. Pro Jahr werden etwa 730 Nashörner von Wilderern getötet, allein zwischen Januar und August 2016 hat der Kruger National Park 460 Nashörner verloren. "Wir werden aber immer besser: Wir können die Spuren besser verfolgen, unsere Hunde sind besser ausgebildet und auch das Management ist viel effektiver." War früher jede zweite Attacke der Wilderer erfolgreich, so ist es heute nur noch jede fünfte. Allerdings versuchen die Wilderer immer häufiger, Nashörner zu töten. "Um unser Welt-Naturerbe zu schützen, brauchen wir motivierte Ranger", betont Leslie. "Der Job ist anstrengend für Körper und Geist. Wir sind bei bis zu 42 Grad Celsius unterwegs - und das auch mal 24 Stunden pro Tag."

Er lehrt auch am Southern African Wildlife College, das die KfW im Auftrag der Bundesregierung ebenfalls fördert. Um effizient gegen Wilderer vorzugehen, erwerben Ranger dort Fachwissen und praktische Fähigkeiten, etwa Spurenlesen, Erste Hilfe, Konfliktlösung und den richtigen Umgang mit Waffen. Viele Wildhüter absolvieren hier erstmals eine formale Ausbildung, die ihnen gleichzeitig Aufstiegsmöglichkeiten eröffnet.

"Die Arbeit der Ranger ist sehr gefährlich. Sie sollen wissen, dass Deutschland ihre Anstrengungen würdigt. Wir freuen uns über ihre Teilnahme am Berlin-Marathon", sagt Nils Meyer, KfW-Project Manager, der für Umweltfragen in Südafrika zuständig ist. Die KfW schützt im Auftrag der Bundesregierung Wildtiere in Afrika auch durch finanzielle Förderung der KaZa-Nationalparks, des größten grenzüberschreitenden Schutzgebietes der Welt.

Ranger aus Südafrika beim Berlin-Marathon
Die Ranger aus Südafrika sind stolz und glücklich, beim Berlin-Marathon für den Nashorn-Schutz zu werben.

Running for Rangers

Bruce Leslie, Ranger im Krüger-Nationalpark in Südafrika, erläutert die Bedeutung des Schutzes von bedrohten Wildtieren wie den Nashörnern. (in Englisch)

(29. September 2016)