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Meldung vom 14.09.2016 / KfW Entwicklungsbank

Ein starker Hebel für den Waldschutz

Unterstützung des brasilianischen Amazonienfonds erzielt gute Wirkung

Der Regenwald am Amazonas beheimatet eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt und schützt das Klima, denn Bäume binden den in schädlichen Treibhausgasemissionen enthaltenen Kohlenstoff. Doch der Wald ist bedroht. Die brasilianische Regierung hat mit dem Amazonienfonds ein Instrument geschaffen, um ihre Politik zum Schutz des Waldes zu stärken. Deutschland unterstützt den Fonds derzeit mit 21 Mio. Euro. Die Evaluierungsabteilung der KfW bewertet das Vorhaben aufgrund seiner positiven Wirkungen auf mehreren Ebenen als erfolgreichen Ansatz.

Unkontrollierter Holzeinschlag und die Ausbreitung von Siedlungen bedrohen den Regenwald am Amazonas. Doch Brasilien ist es in den vergangenen Jahren gelungen, das Tempo der Entwaldung deutlich zu verringern. Wurden zwischen 1996 und 2005 mehr als 19.500 Quadratkilometer jährlich vernichtet, waren es zwischen 2010 und 2015 im Schnitt noch knapp 5.800 Quadratkilometer. Der Amazonienfonds hat zu dieser Reduzierung beigetragen.

Mit dem Fonds setzte Brasilien die erstmals 2005 auf der UN-Klimarahmenkonferenz in Montreal diskutierte REDD-Idee (Reducing Emissions from Deforestation and Forest Degradation) um. Diese besteht darin, dass aufgrund von messbaren Erfolgen beim Kampf gegen die Entwaldung neue Finanzmittel eingeworben werden können. Brasilien hat sich verpflichtet, diese Mittel erneut dem Waldschutz zuzuführen und 2008 den Amazonienfonds gegründet. Als erstes Land zahlte Norwegen 1 Mrd. US-Dollar ein, die KfW beteiligte sich im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mit einer Finanzierung von 21 Mio. Euro. Die Unterstützung durch Deutschland als zweitem Geber setzte ein wichtiges Signal an andere Länder, sich ebenfalls anzuschließen.

Aus dem Fonds wurden bisher 82 Projekte gefördert, davon sind zehn bereits abgeschlossen: Neue Schutzgebiete wurden ausgewiesen, deren Mitarbeiter geschult und ein Raumnutzungsregister aufgebaut. Dieses Register verzeichnet erstmals alle privaten Eigentümer im Amazonasgebiet. Wie die Evaluierung der KfW zeigt, ist nicht alleine die Wirkung der bisher umgesetzten Projekte wichtig, sondern auch die Erfahrung, die das für den Fonds zuständige Team der brasilianischen Entwicklungsbank BNDES (Banco Nacional de Desenvolvimento Econômico e Social) gewinnt. Die bisherigen Erfolge haben dessen zuständige Mitarbeiter motiviert, weitere Projekte in kürzerer Zeit abzuwickeln. Die Antragstellung wurde, unterstützt durch deutsche Beratung, vereinfacht, so dass jetzt deutlich mehr Anträge bearbeitet werden. Die Fondsmitarbeiter haben erkannt, dass sie einen wichtigen Hebel zum Waldschutz im Amazonasbecken bewegen und treten engagiert und motiviert als Botschafter für den Regenwald ein.

Im brasilianischen Waldschutz hat der Amazonienfonds bereits Veränderungen bewirkt: Statt wie in der Vergangenheit die Waldnutzung nur strikt zu kontrollieren und einzuschränken, finanziert der Fonds Vorhaben, von denen die Menschen profitieren. Nachhaltige Landwirtschaft und das Management von indigenen Schutzgebieten werden gefördert. Damit wachsen Zustimmung und Unterstützung für die Waldpolitik, ein wichtiger Aspekt, denn nur mit Hilfe der Menschen vor Ort wird der Regenwald bestehen bleiben.

Hier finden Sie die Ex-post-Evaluierung des Projekts.

Tropischer Regenwald, Blick zwischen die Bäume, gedämpftes Licht
Brasilien hat die Mittel aus dem Amazonienfonds verwendet, um die Entwaldungsrate weiter zu senken.