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Meldung vom 05.08.2016 / KfW Entwicklungsbank

Straßenbahn Carioca startet durch

KfW finanziert klimafreundlichen Transport - Bau pünktlich zu den Olympischen Spielen abgeschlossen

Kurz vor Eröffnung der Olympischen Sommerspiele ist in Rio de Janeiro eine neue Straßenbahnlinie in Betrieb genommen worden. Die Bahn wird den historischen Hafen von Rio im Nordwesten der Stadt mit der weiter östlich gelegenen Innenstadt verbinden. An der Strecke liegen auch die Fernbus- und Fährterminals und der nationale Flughafen Santos Dumont.

Auf den ersten rund acht Kilometern der insgesamt 13,5 Kilometer langen Strecke läuft die Bahn inzwischen. Sie befördert bereits jetzt täglich Tausende von Menschen. Damit wird dieser neue Abschnitt im öffentlichen Verkehrsnetz der brasilianischen Metropole helfen, den zunehmenden Verkehr – auch während der Olympiade – klimaschonend zu bewältigen.

Wenn bis Ende September der nächste Bauabschnitt fertiggestellt ist, wird die Bahn jährlich auf drei Linien rund 76 Millionen Passagiere befördern. Auf den am dichtesten befahrenen Strecken können die Züge etwa 8.400 Menschen pro Stunde fassen. Die Bahnen sollen in einem drei- bis fünfzehnminütigen Takt rund um die Uhr fahren.

Umweltfreundlich und modern

Mit der "VLT Carioca" genannten Straßenbahn entsteht im Zentrum von Rio "ein umweltfreundliches, modernes, benutzerfreundliches und barrierefreies Nahverkehrssystem, das den Flug-, Fähr-, Bahn- und Busverkehr gut ergänzt", beschreibt der zuständige KfW-Projektmanager Werner Klinger den Nutzen der Bahn. Bei der Stadtverwaltung von Rio heißt es, die Bahn ermögliche eine "schnellere, sicherere und nachhaltigere" Verbindung des Hafens und Flughafens mit der Innenstadt.

Die KfW fördert die Investition im Auftrag der Bundesregierung mit einem zinsverbilligten Darlehen von 133 Mio. EUR, weitere knapp 300 Mio. EUR finanzieren der brasilianische Staat und private Banken. Dabei ist die Straßenbahn von Rio Teil eines umfassenden Programms, mit dem die KfW über die Brasilianische Entwicklungsbank BNDES besonders klimawirksame Investitionen im öffentlichen Nahverkehr mit insgesamt 265 Mio. EUR mitfinanziert. Das können Straßenbahnen wie in Rio sein, aber auch anderer Schienenverkehr oder Buslinien und sogar Fahrradwege. Entscheidend ist die positive Klimawirkung, die damit erzielt wird. Darüber hinaus unterstützt die KfW die lokalen Partner dabei, Methoden zum Monitoring von Kimawirkungen bei Verkehrsprojekten zu entwickeln und anzuwenden.

Großes Einsparpotenzial im Transportsektor

Der Transportsektor ist nach Angaben des Weltklimarats (Intergovernmental Panel on Climate Change/IPCC) für fast ein Viertel der weltweiten Kohlendioxid-Emissionen verantwortlich und bietet gleichzeitig gute Möglichkeiten, auf nachhaltige Systeme umzusteigen. Das gilt vor allem für städtische Gebiete. Im Fall Rios wird die Bahn statistisch betrachtet rund 12 Millionen Autofahrten im Jahr vermeiden und knapp 325.000 Tonnen Kohlendioxid über eine Nutzungsdauer von 25 Jahren einsparen. Damit leistet sie einen Beitrag zum Erreichen der brasilianischen Klimaschutzziele.

Straßenbahn in Rio
Zwölf Millionen Autofahrten pro Jahr bleiben der City von Rio de Janeiro durch die neue Straßenbahnlinie erspart.