Meldung vom 21.04.2016 / KfW Entwicklungsbank

Staatssekretär Fuchtel betont die Bedeutung von Privatinvestitionen in Asien

Diskussion über den aktuellen Asien-Bericht der OECD in der KfW-Niederlassung Berlin

Die Notwendigkeit nachhaltiger Investitionen in Südostasien betonte der Parlamentarische Staatssekretär im BMZ, Hans-Joachim Fuchtel, bei einer Veranstaltung am 14. April in der KfW Niederlassung Berlin im Vorfeld der Jahrestagung der Asiatischen Entwicklungsbank. Die KfW hatte zusammen mit dem BMZ zur Diskussion des "OECD Development Outlook for South-East Asia, China und India" eingeladen. Vor rund 80 Teilnehmern hob Fuchtel die Bedeutung privater Investitionen hervor, die in Asien mit einem Anteil von 85 Prozent der Gesamtinvestitionen die Leistungen der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit weit übertreffen. Eine verstärkte Kooperation mit dem Privatsektor sei unabdingbar, auch um internationale Klimaziele gemeinsam zu verwirklichen.

Südostasien zählt zu den vom Klimawandel am stärksten betroffenen Regionen der Welt. Angesichts des enormen Bevölkerungsdrucks steht die Region vor der Notwendigkeit, wirtschaftliches Wachstum zu schaffen und dabei gleichzeitig den steigenden Energiebedarf zu decken. So ist gerade die Förderung erneuerbarer Energien in der Region von enormer Bedeutung. Zu diesem Schluss kommt auch der kürzlich vorgelegte Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD. Federico Bonaglia, stellvertretender Direktor des OECD Development Centre, stellte den Bericht mit dem Titel "Economic Outlook für Southeast Asia, China and India" in Berlin vor.

In der anschließenden Podiumsdiskussion betonte der neue entwicklungspolitische Sprecher der SPD, Stefan Rebmann, die Relevanz der Zusammenführung von klimapolitischen und wirtschaftli-chen Zielen. So müsse der Zugang zu nachhaltigen Energieformen und die Attraktivität nachhaltiger Investitionen weiter unterstützt werden.

Die Förderung von Investitionen komme auch deutschen Mittelständlern zugute, betonte Podiums-gast Stefan Müller, CEO der Solarfirma Enerparc. Mittelständische Unternehmer konnten innerhalb der letzten Jahre ihren Marktanteil im Energiesektor Südostasiens erheblich ausbauen und profitierten dabei von der international hohen Reputation deutscher Ingenieurskunst. Gerade mithilfe attraktiver Konditionen, wie etwa durch regionale Förderbanken, könnten sich erneuerbare Energien auf dem dortigen Energiemarkt behaupten.

Auch die KfW engagiert sich in vielfältiger Weise für erneuerbare Energien in der Region, wie Be-reichsleiter Roland Siller berichtete. Das Portfolio der KfW beläuft sich dort auf rund 4 Mrd. EUR und umfasst auch den Ausbau von Infrastruktur und Stromnetzen. Siller betonte, es sei wichtig, öko-logische und soziale Standards in der Projektumsetzung einzuhalten, um die nachhaltige Entwicklung der Region zu unterstützen. Per Videokonferenz wurde außerdem V.K. Duggal aus Manila zu-geschaltet, der als Manager der Asiatischen Entwicklungsbank die aktuellen Klimaziele seiner Bank verdeutlichte, wie etwa die Verdopplung der Zusagen für den Bereich Umwelt und Klima auf rund 6 Mrd. US-Dollar.

Stefan Müller von Enerparc, SPD-Abgeordneter Stefan Rebmann, Jürgen Sattler vom BMZ und Roland Siller (von links nach rechts) diskutierten vor 80 Teilnehmern über den OECD-Bericht Asien.
Stefan Müller von Enerparc, SPD-Abgeordneter Stefan Rebmann, Jürgen Sattler vom BMZ und Roland Siller (von links nach rechts) diskutierten vor 80 Teilnehmern über den OECD-Bericht Asien.