Meldung vom 03.03.2016 / KfW Entwicklungsbank, Nachhaltigkeit
Raum für den Tiger
KfW unterstützt den Schutz gefährdeter Wildtiere in Asien

In vielen Zoos sind sie zu sehen, doch in freier Wildbahn gehören Tiger zu den bedrohten Arten. Wilderei, Holzeinschlag und Ausweitung von Siedlungen gefährden die Tiere. Gab es vor einem Jahrhundert noch etwa 100.000 dieser Großkatzen, wird ihre Zahl heute auf 3.200 geschätzt. Damit sind sie vom Aussterben bedroht, ebenso wie 20.000 weitere Arten weltweit. Mit dem Internationalen Tag des Artenschutzes am 3. März erinnert die UN jährlich an die Bedrohung der Tier- und Pflanzenwelt.
Die KfW trägt dazu bei, den Lebensraum für Tiger in Asien zu bewahren, Schutzgebiete zu fördern und dabei auch die Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung zu verbessern. Dafür hat sie seit 2014 im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) 20 Mio. EUR zur Verfügung gestellt.
Es ist wichtig, die Menschen vor Ort mit einzubeziehen und ihre Armut zu mindern, damit sie als Partner die Naturschutzarbeit aktiv unterstützen“, betont KfW-Sachverständiger Günther Haase. Wachsende Siedlungen schränken den Lebensraum der Tiger ein. Wenn deshalb Menschen oder Nutztiere durch die Tiger zu Schaden kommen, entstehen massive Konflikte. Die Menschen, die in der Nähe der Tiger leben, sind bisher auf das Holz, Tierfutter sowie Nahrungs- und Heilpflanzen aus dem Wald angewiesen. Das Programm fördert daher Maßnahmen wie Aufforstung und Futteranbau, alternative Einkommensquellen wie Ökotourismus, brennholzsparende Herde oder Solarkocher und Bildungszentren. Neue Arbeitsplätze werden im Management der Schutzgebiete geschaffen. Um Wilderei wirkungsvoll zu verhindern, werden die Ranger der Schutzgebiete besser ausgestattet, etwa mit Fahrzeugen, Computern, Kamerafallen, GPS-Geräten und Ferngläsern, aber auch verbesserter Infrastruktur wie etwa Schutzhütten.
Tigerschutz nutzt auch anderen Tierarten
„Ein besseres Management von Schutzgebieten für Tiger in Asien wird auch anderen Arten helfen, die ebenfalls gefährdet, aber weniger bekannt sind“, sagt Sugoto Roy von der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur IUCN in der Schweiz, die das Programm koordiniert. „Auch die politische Bedeutung ist hoch: Tiger kennen keine Landesgrenzen. Ihr Schutz erfordert daher die Zusammenarbeit von Nachbarländern, um das gemeinsame Ziel zu erreichen.“ Die IUCN leitet die Fördermittel an lokale und internationale Organisationen sowie Naturschutzbehörden weiter. Der weltweit größte Dachverband von Naturschutzorganisationen schätzt besonders den Ansatz der KfW, die Gemeinden in den Programmgebieten aktiv für den Tigerschutz zu gewinnen.
Gerade begonnen haben sieben Einzelprojekte in Indien, Nepal, Indonesien, Bhutan und Myanmar. Insgesamt werden dort knapp 600.000 Menschen von dem Programm profitieren, weitere Projekte sind in der Planung.
Tiger benötigen eine große Vielfalt an Beutetieren, die ihrerseits auf intakte Lebensräume angewiesen sind. Die Großkatzen durchstreifen ausgedehnte Reviere, um zu überleben. Daher bietet der Schutz der Tiger einen wichtigen Ansatzpunkt, um noch bestehende unberührte Ökosysteme zu bewahren. Dies hilft wiederum auch den Anwohnern, denn gesunde Wälder bieten Schutz vor Naturkatastrophen und erhöhen die Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel.
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