Meldung vom 25.08.2015 / KfW Entwicklungsbank

ARPA startet in die 3. Phase

KfW unterstützt Brasilien bei Klima- und Umweltschutzprogrammen

Im Rahmen der deutsch-brasilianischen Regierungsverhandlungen wurde unlängst die dritte Phase von ARPA (Amazon Region Protected Area Program) eingeläutet. Mit der dritten Phase wird ein Fonds (ARPA for Life) eingerichtet, der die dauerhafte Finanzierung der Schutzgebiete sicherstellen soll. Für das größte Tropenschutzprogramm der Welt wurden von der KfW im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) weitere 31,7 Mio. EUR zum Erhalt des brasilianischen Tropenwaldes zugesichert. Damit wird eine Fläche von 60 Millionen Hektar für 25 Jahre unter Schutz gestellt, bis Brasilien alle Schutzgebiete eigenständig betreiben kann.

Das Programm ARPA wurde 2002 zur Sicherung des Tropenwaldes in Brasilien ins Leben gerufen. Im Auftrag des BMZ unterstützt die KfW das Programm bisher mit insgesamt rd. 89,4 Mio. EUR, von denen von 2003 bis 2014 bereits 57,6 Mio. EUR für die Demarkierung und Neuausweisung von 52 Millionen Hektar Tropenwald bereitgestellt wurden.

Brasilien bekämpft illegale Entwaldung

Der brasilianische Tropenwald ist eines der größten noch verbliebenen Urwaldgebiete der Welt; in ihm leben 1,4 Millionen Tier- und Pflanzenarten. In den vergangenen Jahrzehnten wurden jedoch große Waldflächen – zum Teil illegal – abgeholzt, um neues Ackerland zu gewinnen. Um das verbliebene Waldareal zu schützen, modernisiert Brasilien seine Tropenwaldpolitik mit Hilfe seiner Partner und bekämpft illegale Entwaldung mittlerweile massiv. So konnte die Entwaldung in Amazonien in den letzten zehn Jahren um fast 80 % gesenkt werden.

Die Verlängerung der deutschen Unterstützung wurde von Stephan Opitz, Mitglied der Geschäftsbereichsleitung der KfW Entwicklungsbank, und Rosa Lemos de Sá, Präsidentin von FUNBIO (Fundo Brasileiro para a Biodiversidade), im Rahmen der Waldkonferenz des brasilianischen Umweltministeriums unterzeichnet. Die Konferenz war Teil der brasilianisch-deutschen Regierungsverhandlungen. Neben einem Großteil des Kabinetts war auch Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Brasilien gereist.

Die KfW wird das Programm zusätzlich mit Mitteln in Höhe von 31,7 Mio. EUR unterstützen. Projektträger ist das brasilianische Umweltministerium MMA (Ministério do Meio Ambiente).

ARPA for Life umfasst Finanzierungen in Höhe von insgesamt 175 Mio. EUR. Neben Deutschland als größtem Einzelgeber engagieren sich die Global Environment Facility (GEF) vertreten durch die Weltbank, die IDB (Inter-American Development Bank), der nationale Amazonasfonds, der Linden Trust for Conservation, die Gordon and Betty Moore Foundation sowie der WWF.

Blick auf Tropenwald und eine Berglandschaft
Der brasilianische Tropenwald ist eines der größten noch verbliebenen Urwaldgebiete der Welt.