Meldung vom 16.03.2015 / KfW Entwicklungsbank
Viele Evaluierungsexperten an einem Tisch
KfW, Weltbank und AfD bewerten Projekte in Nahost gemeinsam
Es ist ein ungewöhnliches Treffen im großen Sitzungssaal des palästinensischen "Municipal Development and Lending Fund" (MDLF) in Ramallah: Alle Stühle sind besetzt, ein Stimmengewirr liegt im Raum. Arabisch, Englisch, Deutsch und Französisch sind zu hören. Die Anwesenden tauschen sich intensiv aus, denn sie haben alle den gleichen Beruf. Es sind Evaluierungsexperten der KfW, der Weltbank und der französischen Entwicklungsagentur AfD. Sie kommen zusammen, um gemeinsam die Arbeit des MDLF in Palästina zu bewerten – ein Novum bei der Evaluierung von Projekten.
Die KfW fördert den MDLF seit acht Jahren. Der Fonds unterstützt in den palästinensischen Gebieten die Gemeinden bei einer Vielzahl von kommunalen Projekten: Dazu gehören der Bau von Schulen, Straßen und Wasserleitungen genauso wie Müllabfuhr und die Einrichtung von Parks und Spielplätzen – ein breites Spektrum. "Wir haben deshalb die Zusammenarbeit mit den beiden anderen Institutionen angeregt, um möglichst viele Aspekte der Arbeit des MDLF beleuchten zu können", sagt der KfW-Evaluierungs-Experte Christian Schönhofen. Dabei geht es etwa auch darum zu prüfen, wie intensiv die Bevölkerung an der Planung beteiligt wird und wie transparent die Gelder verwendet werden.
Hohe Sicherheitsvorkehrungen im Gaza-Streifen
KfW, Weltbank und AfD brachten bei der Evaluierung jeweils ihre besonderen Fähigkeiten ein und bewerteten diese unterschiedlichen Aspekte der Arbeit des MDLF. Die Experten der Weltbank besuchten unter hohen Sicherheitsvorkehrungen den Gazastreifen, um dort Projekte zu begutachten. Die Franzosen erstellten Fallstudien über mehrere Gemeinden im Westjordanland. Die KfW engagierte Experten der Uni Göttingen, um eine Studie darüber erstellen zu lassen, wie zufrieden die Bürger mit der Arbeit des MDLF sind.
Die Arbeit in dem Krisengebiet war nicht immer leicht und brachte Herausforderungen mit sich. "Die vielen Sperranlagen, Checkpoints und Mauern erschwerten das Reisen. Wir mussten unser Besuchsprogramm oft ändern und anpassen", stellte Christian Schönhofen fest. Dennoch gelang es den Expertinnen und Experten der beteiligten Institutionen viele Bürgerinnen und Bürger zu befragen und eine Vielzahl an Informationen und Erkenntnissen zusammen zu tragen.
Die Ergebnisse der Evaluierungsreise wurden dann in Frankfurt besprochen: Es galt, die vor Ort gesammelten Eindrücke zu ordnen und erste Einschätzungen zu treffen. Experten aus Paris und Washington waren am Telefon zugeschaltet. Es kam zu einer sehr intensiven Diskussion. Alle beteiligten Experten kamen zu dem Schluss, dass viele Bürger die Arbeit des MDLF und der Kommunen schätzten und sich "zufriedener" äußerten als vor ein paar Jahren bei vorangegangenen Prüfungen. Weiterhin gebe es aber große Herausforderungen in den palästinensischen Gebieten: In einem spannungsreichen politischen und ökonomischen Umfeld stehen die Kommunen vor der schwierigen Aufgabe, ihre Leistungen für die Bürger noch weiter zu verbessern.

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