Die Ex-post-Evaluierung erfolgt etwa drei bis fünf Jahre nach Abschluss der Vorhaben. In der Evaluierung wird der gesamte Projektzyklus, von der Planung über die Durchführung bis hin zu den Betriebserfahrungen, mit Blick auf die erzielten Wirkungen und deren Nachhaltigkeit geprüft. Idealerweise wird dabei die Frage beantwortet, welche Nettowirkungen einem FZ-Vorhaben kausal zugerechnet werden können. Für die Ex-post-Evaluierungen wird auf die Methodik eines „Rapid Appraisal“ zurückgegriffen, das qualitative und quantitative Ansätze verbindet und die Erkenntnisse trianguliert. Dafür ist die Nutzung von Daten essenziell und durch Einsatz moderner Technik, Analysetools und Software werden Erkenntnisse methodisch erhärtet. Die OECD-DAC-Evaluierungskriterien bilden den Rahmen für die Bewertung der Vorhaben. Diese werden je Kriterium betrachtet und abschließend anhand einer Notenskala von 1 bis 6 beurteilt.
Die Ex-post-Evaluierung folgt bei der Zuschreibung entwicklungspolitischer Wirkungen (Impacts) dem Ansatz einer Kontributionsanalyse durch Plausibilitätsüberlegungen, die auf der sorgfältigen Analyse von Dokumenten, Daten, Fakten und Eindrücken beruhen. Die Evaluierenden setzen sich anhand der vorliegenden Akten und Berichte mit dem Vorhaben, seinen Inhalten und Hintergründen auseinander. Sie führen Interviews vor Ort oder remote, analysieren Daten und Statistiken, werten Informationen anderer Geber und Beteiligter aus und suchen Belege für Wirkungsbezüge in wissenschaftlicher Evidenz.
Ursachen für etwaige widersprüchliche Informationen wird nachgegangen, es wird versucht, diese Widersprüche auszuräumen und die Bewertung auf solche Aussagen zu stützen, die – wenn möglich – durch mehrere Informationsquellen bestätigt werden (Triangulation). Der Analyse der Wirkungen liegen angenommene Wirkungszusammenhänge zugrunde, die bereits bei der Prüfung entwickelt und ggf. bei der Ex-post-Evaluierung aktualisiert in einer Wirkungsmatrix dokumentiert werden. Die Wirkungslogik/Wirkungskette (Theory of Change) wird im Bericht auch für Außenstehende nachvollziehbar dargestellt und es wird auf bestehende Risiken bzw. Annahmen hingewiesen. Im Evaluierungsbericht werden Argumente dargelegt, warum welche Einflussfaktoren für die festgestellten Wirkungen identifiziert wurden und warum das untersuchte Projekt vermutlich welchen Beitrag hatte. Es erfolgt eine Abwägung der Ergebnisse mit vergleichbaren Vorhaben. Die Wirkungslogik wird auf Ebene der Outcomes und Impacts – sofern möglich – mit Indikatoren unterlegt.
Das Schaubild verdeutlicht die Informationsquellen, die vom Evaluierenden einzelfallspezifisch ausgewählt werden.