Mann mit Schutzhelm steht auf einer Hebebühne vor einem ausgebombten Haus

Unterstützung – heute und morgen

    Für mehr Widerstandskraft der Ukraine

    Seit mehr als drei Jahren wehrt sich die Ukraine entschlossen gegen den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands. Die Ukrainerinnen und Ukrainer haben dabei schon unermessliches Leid erduldet: Nächtliche Raketen- und Drohnenangriffe gehören in vielen Städten – nicht nur im Osten des Landes – zum traurigen Alltag. Doch parallel zum Kriegsgeschehen muss das Leben weitergehen und die Wirtschaft laufen, müssen Schulen geöffnet bleiben und Felder bestellt werden: Damit der tägliche Bedarf an Waren und Dienstleistungen gedeckt bleibt und das Leid nicht noch größer wird. Die KfW unterstützt das Land genau dabei.

    Bereits seit den 90er Jahren arbeitet die KfW im Auftrag der Bundesregierung eng mit der Ukraine zusammen. Ging es seinerzeit darum, die Transformation hin zu einem modernen, demokratischen Staat und einer offenen Wirtschaft zu begleiten, liegt der Schwerpunkt mittlerweile darauf, die Ukraine durch zivile Unterstützung widerstandsfähiger zu machen – sei es durch die Wiederherstellung (sozialer) Infrastruktur oder das Schaffen ökonomischer Perspektiven. Auch die Annäherung an die EU bleibt relevant.

    Mit laufenden Projekten im Gesamtumfang von derzeit mehr als 1,4 Mrd. Euro (Stand: Juni 2025) ist die KfW ein wichtiger Partner der Ukraine. Zusätzlich berät und unterstützt die KfW-Tochter DEG ihre Kunden aus dem ukrainischen Privatsektor, v. a. aus der Agrar-, IT- und Logistikbranche, seit Beginn des Krieges fortlaufend, und begleitet deutsche Unternehmen über die Programme „develoPPP“ und „ImpactConnect“ bei ihren Investitionsvorhaben.

    Das derzeitige Portfolio der KfW Entwicklungsbank umfasst die drei Sektoren Energie und Naturschutz, (Soziale) Infrastruktur und Dienste, inkl. für Binnenvertriebene und aufnehmende Gemeinden, sowie Nachhaltige Förderung des Privatsektors und Berufsbildung.. Die Förderung der KfW strebt insgesamt eine nachhaltige und resiliente soziale und wirtschaftliche Entwicklung der Ukraine an.

    Die Zusammenarbeit ist auch darauf ausgerichtet, Kriegsschäden zu beseitigen, marode Infrastruktur zu modernisieren und bereits jetzt am Wiederaufbau zu arbeiten. Ob es Stromleitungen sind, die durch Angriffe zerstört, oder Gebäude, die beschädigt werden – der Wiederaufbau kann nicht warten, bis die Kampfhandlungen beendet sind. Sondern er muss parallel dazu laufen. Entsprechend ergänzt die KfW ihr Portfolio permanent und passt es den neuen Gegebenheiten an.

    Ein verlässlicher Partner

    Die KfW bleibt ein enger Partner der Ukraine. Sie wird das Land in dieser schwierigen Zeit weiterhin unterstützen, verlässlich an seiner Seite stehen und Verantwortung übernehmen. Dies gilt für die Stärkung der Resilienz der Ukraine in der derzeitigen Kriegssituation ebenso wie für den Wiederaufbau und den Annäherungsprozess an die EU.

    Die KfW bei der Ukraine Recovery Conference 2025

    Auch dieses Jahr ist die KfW wieder auf der Ukraine Recovery Conference 2025 (URC2025) vertreten, die am 10./11. Juli in Rom stattfindet, um ihre langjährige Unterstützung für die Ukraine gerade auch in den schwierigen Kriegszeiten weiter zu intensivieren. Ein Schwerpunkt der KfW liegt diesmal auf der substantiellen Stärkung der Finanzarchitektur für die Wiederaufbaufinanzierung. Nach aktuellen Schätzungen dürfte der Wiederaufbau je nach weiterem Kriegsverlauf über 500 Mrd. EUR kosten - eine enorme Summe, die nicht allein aus öffentlichen Mitteln bestritten werden kann. Entscheidend für den Erfolg des Wiederaufbaus ist daher die Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft und die Mobilisierung von Privatkapital.

    • Bei der letztjährigen URC in Berlin hatten sich die ukrainische Regierung sowie die deutsche Bundesregierung zum Ausbau des ukrainischen Business Development Fund zu einer nationalen Entwicklungsinstitution nach Vorbild der KfW bekannt. Mit einer weiteren Förderung von KMU über 40,5 Mio. EUR, die dem BDF im Auftrag der Bundesregierung durch die KfW zur Verfügung gestellt wird, wird diese Reform nun weiter vorangetrieben. Besonders innovativ ist dabei die Einrichtung einer Kreditgarantiefazilität, die private Investitionen absichern und Darlehensvergabe an KKMU stimulieren wird. Die KfW wird auch weiterhin den Transformationsprozess des BDF federführend begleiten: als nächster Meilenstein wird die Verabschiedung eines BDF-Gesetzes erwartet.
    • Im Auftrag der Bundesregierung hat die KfW bei der URC 2025 als Konsortialführer den Startschuss für einen neuen europäischen Fonds zum Wiederaufbau der Ukraine gegeben. Das europäische Konsortium besteht aus den Regierungen Deutschlands, Italiens, Polens und Frankreichs, deren Entwicklungsbanken, der Europäischen Kommission und der Europäischen Investitionsbank (EIB). Der gemeinsam initiierte Fonds soll Kapital von privaten Investoren in Höhe von rund einer Milliarde Euro für den Wiederaufbau der Ukraine mobilisieren und direkt in private Investitionsprojekte in strategischen Sektoren der ukrainischen Wirtschaft investieren. Es geht dabei unter anderem um den Wiederaufbau von Energieinfrastruktur, den Ausbau von Wind- und Solarkraft als Ersatz für alte Kohlekraftwerke, industrielle Fertigungsanlagen und digitale Infrastruktur wie Rechenzentren.
    • Die DEG unterzeichnet neue Vereinbarungen im Rahmen der Programme ImpactConnect und develoPPP, unter anderem zur Finanzierung eines Logistikprojekts zur Stärkung regionaler Lieferketten. Dadurch werden privatwirtschaftlicher Aktivitäten unterstützt, die zur Stabilisierung lokaler Strukturen beitragen.

    Neues Instrument zum Wiederaufbau der Ukraine - KfW initiiert mit europäischen Partnern ersten großvolumigen Fonds

    Ukraine recovery Conference 2025

    Weiterführende Informationen

    Financial Cooperation with Ukraine

    Фінансова співпраця з Україною

    Factsheet Ukrenergo

    Business Development Fund (BDF)

    „Die Lage bleibt volatil – und wir flexibel.“

    Interview mit Lorenz Gessner, Leiter des KfW-Büros in der Ukraine, zur Lage der Ukraine drei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs.

    Spielen und Lernen im Ausnahmezustand

    In Zeiten des Krieges brauchen Kinder mehr Sicherheit und eine andere Ansprache. Wie das am besten zu vermitteln ist, lernen Erzieher*innen in speziellen Trainingskursen.

    „Das Rückgrat der Wirtschaft“

    Interview mit Andrii Gapon, Vorsitzender der Geschäftsführung des Business Development Fund (BDF), zur Lage der ukrainischen Wirtschaft in Zeiten des Krieges und der Bedeutung des BDF.

    Stories

    Im Detail