Meldung vom 27.09.2024 / KfW Entwicklungsbank
Sebastião Salgado appelliert an die Frankfurter Banken
Der Starfotograf Sebastião Salgado sagt von sich selbst, er sei „im Paradies“ aufgewachsen, auf einer Farm im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais, umgeben vom tropischen Regenwald der Mata Atlântica. Doch während Salgado in den darauffolgenden Jahrzehnten mit seinen Fotos Millionen von Menschen sowohl die Schönheit als auch die Rauheit der ganzen Erde nahebrachte, wurde das Paradies seiner Kindheit durch Abholzung, Erosion und Klimawandel nach und nach zerstört. Glücklicherweise ist das nicht das Ende der Geschichte: Mit ihrem „Instituto Terra“ haben Salgado und seine Familie durch geduldige Wiederaufforstung den Wald zurückgebracht. Auch mit Landbesitzern in der Umgebung arbeitet die Organisation inzwischen zusammen, um entwaldete Flächen zu regenerieren.
Hier liegt die Verbindung zwischen dem weltberühmten Künstler und der KfW. Mit bislang insgesamt gut 13 Mio. Euro hat die KfW Entwicklungsbank im Auftrag der Bundesregierung das Instituto Terra mitfinanziert. Am vergangenen Wochenende nun war die KfW Sponsorin des Veranstaltungsprojekts „Amazônia“ mit Sebastião Salgado in der Alten Oper Frankfurt.
Die – in kürzester Zeit ausverkauften – Konzerte verknüpften Salgados Fotografien aus der Amazonas-Region mit der Musik des brasilianischen Komponisten Heitor Villa-Lobos zu einem tief beeindruckenden Gesamtkunstwerk. Begleitend zu den Aufführungen traf Salgado in öffentlichen Gesprächen auf Partner, Wissenschaftler und künstlerische Weggefährten. Für die KfW Entwicklungsbank beteiligte sich Claudia Arce, Direktorin Lateinamerika und Karibik, an einer Paneldiskussion mit Salgado und seinem Sohn Juliano sowie Carsten Schildknecht, Deutschland-CEO der Zürich Versicherung, Christof Schenck, Geschäftsführer der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt und dem Generaldirektor der Senckenberg-Gesellschaft Klement Tockner. Die zentrale Botschaft: Der allmähliche Verlust des Regenwalds löst globale Umweltveränderungen aus und kann uns auch deswegen nicht gleichgültig sein. Sebastião Salgado redete dem Frankfurter Publikum ins Gewissen, dass Konsum- und vor allem auch Investitionsentscheidungen der Schlüssel zur Rettung des Waldes sind.
Um Investitionsentscheidungen ging es schon am Vorabend der Veranstaltungsreihe in der Villa 102 der KfW. Sebastião und Juliano Salgado wurden vom KfW-Vorstandsvorsitzenden Stefan Wintels begrüßt, wie auch gut 50 Gäste aus Finanzwirtschaft und Zivilgesellschaft. Eine Gesprächsrunde mit KfW-Vorstandsmitglied Christiane Laibach, BaFin-Präsident Mark Branson und Antoine Sire von der BNP Paribas befasste sich mit der Rolle des Finanzsektors für den Schutz der Biodiversität. Nicht Regulierung und Taxonomie werden den Weg vorzeichnen, so der gemeinsame Nenner der Diskussion. Es kommt darauf an, dass die Akteure die positiven und negativen Wirkungen ihrer Portfolien verstehen lernen, und dieses Verständnis in ihre Geschäftsmodelle integrieren.
Genau diesen Weg schlägt die KfW mit ihrer Roadmap Biodiversität ein. Sie wird sich dabei weiter inspirieren und motivieren lassen vom Beispiel Salgados, der in seiner Heimat bewiesen hat: Die Zerstörung der Natur ist nicht unumkehrbar. Und die irdischen Paradiese, die so viele Menschen durch seine Bilder kennenlernen konnten, sind – noch – nicht unwiederbringlich verloren.
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